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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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den Stein­bruch hin­un­ter. Deut­lich hall­te der dump­fe Auf­prall ih­res Kör­pers her­auf.
    „… in eine Gru­be wer­fen und sa­gen, ein bö­ses Tier habe ihn ge­fres­sen, ja, ja“, mur­mel­te ihr Mör­der geis­tes­ab­we­send.
    Dann ruck­te sein Kopf hoch, und er wand­te sich an Zoë.
    „Ich dan­ke dir für dein Zeug­nis“, sag­te er mit hei­li­gem Ernst. „Das hast du sehr gut ge­macht. Doch nun komm, wir ha­ben viel zu tun.“

    10.3.2011, 14:11
    Ein Stein­bruch
    Parc na­tu­rel ré­gio­nal du Ve­xin, Frank­reich
    Bei­na­he zwei Wo­chen gin­gen ins Land ohne ein Le­bens­zei­chen der bei­den ent­führ­ten Frau­en. Dr. Eu­des Al­lein­gang in Sa­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Me­di­en hat­te Fol­gen ge­habt: Ba­varois hat­te sie vor ver­sam­mel­tem Mann­schaft zur Schnecke ge­macht und ge­droht, sie zu sus­pen­die­ren, wenn sie sich in nächs­ter Zeit auch nur das Ge­rings­te zu Schul­den kom­men ließ. Die Er­mitt­ler des DSCS scho­ben Son­der­schicht um Son­der­schicht, aber ohne Er­folg. Eine läh­men­de Ge­wiss­heit lag über al­len Be­tei­lig­ten: Mit je­dem Tag, der ver­strich, sank ihre Chan­ce, Da­ni­el­le Kahn oder Zoë Io­nes­co le­bend zu fin­den.
    Die Me­di­en suhl­ten sich in im­mer neu­en, durch kei­ner­lei ge­si­cher­te Tat­sa­chen ge­deck­te „Ent­hül­lun­gen“ über den „Fa­ce­book-Kil­ler“ und sei­ne Se­rie von Blut­ta­ten. Zoës El­tern klam­mer­ten sich an der Hal­tung fest, ihre Toch­ter sei si­cher nur ent­führt wor­den. Bei­de ty­pi­sche Ver­tre­ter des Pa­ri­ser Groß­bür­ger­tums – er Mak­ler für Lu­xu­sim­mo­bi­li­en, sie In­nen­ar­chi­tek­tin – wand­ten sie sich in ei­ner herz­zer­rei­ßen­den Fern­seh­an­spra­che an den „Ent­füh­rer ih­rer Toch­ter“ und bo­ten ihm an, jede be­lie­bi­ge Sum­me für ihre Frei­las­sung auf­zu­trei­ben.
    Gleich­zei­tig setzte die Po­li­zei eine Be­loh­nung für zweck­dien­li­che Hin­wei­se auf den Ver­bleib der bei­den Frau­en oder auf ih­ren Kid­nap­per aus. Es gin­gen über zwei­tau­send Hin­wei­se aus der Be­völ­ke­rung ein – man­che mein­ten es gut, an­de­re woll­ten sich nur wich­tig­ma­chen, und ein paar be­son­ders kran­ke An­ru­fer be­zich­tig­ten sich gar selbst, der Fa­ce­book-Kil­ler zu sein und kün­dig­ten noch zahl­rei­che wei­te­re Mor­de an. Al­les in al­lem kam aber nichts Greif­ba­res her­aus.
    Ex­tra viel Ar­beit in­ve­s­tier­ten alle in das Pro­fil des Täters, das Geza in die­sen Tag fi­na­li­sier­te. Man ar­bei­te­te ihr zu, wo es ging, und Ba­varois hat­te für den 11.3. eine große La­ge­be­spre­chung an­ge­setzt, in der sie alle in dem Fall Er­mit­teln­den auf den neues­ten Stand brin­gen soll­te.
    Dann er­reich­te sie am frühen Mor­gen des 10.3. der An­ruf ei­nes et­was kau­zi­gen Wald­ar­bei­ters aus dem Parc na­tu­rel ré­gio­nal du Ve­xin, ei­nem aus­ge­dehn­ten, be­wal­de­ten Nah­er­ho­lungs­ge­biet nord­west­lich von Pa­ris, der dar­auf be­stand, „vor über ’ner Wo­che“ vor Ta­ges­an­bruch auf ei­nem ab­ge­schie­de­nen Wald­weg ei­nem dunklen Ge­län­de­wa­gen mit ei­nem Kenn­zei­chen aus der Haupt­stadt be­geg­net zu sein, den er noch nie zu­vor ge­se­hen hat­te und der „da auch nicht hin ge­hör­te“. Die Be­schrei­bung ent­sprach, so­weit man das bei den bei­der­sei­ti­gen un­ge­nau­en An­ga­ben sa­gen konn­te, der, die Mar­cel Ra­be­lais von dem Fahr­zeug ge­ge­ben hat­te, mit dem ihre Ziel­per­son sich Zu­gang zu La Vil­let­te ver­schafft hat­te.
    Ge­gen neun Uhr am sel­ben Tag saß der en­ge­re Kreis – Dr. Wolf, Ba­varois, Mafro, Lar­bi, Dr. Eude und Kris Ma­net – im Zim­mer des Com­man­dant zu­sam­men und be­riet die neue Sach­la­ge.
    „Ich wür­de kei­nen Euro dar­auf ver­wet­ten, dass uns das ir­gend­was bringt, aber wir kön­nen es uns auch nicht leis­ten, dem Hin­weis nicht nach­zu­ge­hen, fin­de ich“, sag­te der IT-Spe­zia­list. Auf die­se For­mel konn­ten sich alle sechs An­we­sen­den rasch ver­stän­di­gen. Um zehn nach neun hing Ba­varois am Te­le­fon und for­der­te eine Hun­destaf­fel an. Um neun Uhr dreißig saßen er, Lar­bi, Fron­zac und Geza in Mafros

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