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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Dienst­wa­gen und ver­lie­ßen auf der Rue de Ri­vo­li das Stadt­zen­trum nord­west­wärts. Ma­net und Eude wa­ren noch nie be­son­ders gut in Fron­te­in­sät­zen ge­we­sen; sie blie­ben in der Prä­fek­tur und hiel­ten dort die Stel­lung.
    Auf ei­nem Wan­der­park­platz am Ran­de des Parks tra­fen die vier Er­mitt­ler sich mit der Hun­destaf­fel. Sie be­stand aus deut­schen und bel­gi­schen Schä­fer­hun­den, den so­ge­nann­ten Ma­li­nois, so­wie ei­ni­gen Rott­wei­lern, und den zu­ge­hö­ri­gen Hun­de­füh­rern. Es wa­ren zu­dem acht­zig Be­reit­schafts­po­li­zis­ten mit lan­gen Stan­gen ein­ge­trof­fen, die in brei­ten Rei­hen durch den Wald stap­fen wür­den, im­mer in Sicht­kon­takt zu­ein­an­der, um den Bo­den ab­zu­su­chen. Auch der Wald­ar­bei­ter hat­te sich ein­ge­fun­den, um den Städ­tern, wie er Ba­varois und sei­ne Leu­te nann­te, auf ei­ner to­po­gra­fi­schen Kar­te im großen Maß­stab zu zei­gen, wo er vor Tag und Tau dem ver­däch­ti­gen Fahr­zeug be­geg­net war.
    Die Er­mitt­ler fuh­ren also tiefer in den Wald­park hin­ein. Öst­lich des Punk­tes, den ih­nen der Wald­ar­bei­ter ge­zeigt hat­te, stie­ßen sie auf eine schwer zu er­ken­nen­de Ab­zwei­gung, an der ein ver­wit­ter­tes, mit Rost­fraß über­sätes Schild auf einen of­fen­bar nicht mehr in Be­trieb be­find­li­chen Stein­bruch hin­wies. Ei­nem Im­puls fol­gend riss Mafro das Steu­er her­um und folg­te dem ser­pen­ti­nen­ar­ti­gen Weg bergan.
    „Ich habe ein un­gu­tes Ge­fühl“, mur­mel­te der Ber­ber. „Hät­te Ma­net ge­gen das hier ge­wet­tet, er hät­te sei­nen Euro ver­lo­ren, fürch­te ich.“
    Nach wei­te­ren sie­ben­hun­dert Me­tern flach­te der Weg ab und öff­ne­te sich in die halb­run­de Mul­de des auf­ge­ge­be­nen Rot­s­and­s­tein­bruchs. Mafro trat voll auf die Brem­se. Ziem­lich nah an der rück­wär­ti­gen Fels­wand lag ein Kör­per in gro­tesk ver­dreh­ter Hal­tung auf dem Bo­den.
    „War­te hier, Mafro“, sag­te Kha­lil und leg­te ihm von der Rück­bank her die Hand auf die Schul­ter. „Ich schaue nach.“
    „Ge­ben Sie acht“, bat Geza.
    Der Ber­ber nick­te und stieg aus. Wort­los tat es ihm Ba­varois gleich, zog sei­ne Dienst­waf­fe und si­cher­te sei­nen Be­am­ten.
    Der war rasch wie­der da.
    „Es ist Da­ni­el­le Kahn. Sie ist tot, übel zu­ge­rich­tet. Wahr­schein­lich vom obe­ren Rand ab­ge­stürzt. Das habe ich in ih­rem Mund ge­fun­den.“
    Er hielt einen be­druck­ten Zet­tel von hal­ber Post­kar­ten­größe hoch.
    Der Text lau­te­te: „1. Mo­ses 37:20.“
    „Ir­gend­ei­ne Spur von Zoë?“, wis­per­te Mafro.
    Kha­lil schüt­tel­te den Kopf.
    Dies­mal war es die Hand der Wöl­fin, die sich auf Mafros Schul­ter leg­te.
    „Ich weiß noch nicht was, aber er hat et­was an­de­res mit ihr vor, als sie zu töten“, sag­te sie müh­sam be­herrscht. Dann setzte sie mit be­ben­der Stim­me hin­zu:
    „Wir fin­den sie, Mafro.“
    Dann wand­te sie sich ab, sack­te auf die Knie und be­gann, halt­los zu schluch­zen. Das tat sie sehr, sehr lan­ge.

10
Mo­sa­ik
    11.3.2011, 11:11
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    „Wir su­chen nach ei­nem Täter, der zum einen ein mas­si­ves emo­tio­na­les Trau­ma er­lit­ten hat, wahr­schein­lich aus­ge­löst von ei­ner Frau. Mög­li­cher­wei­se lei­det er un­ter ei­ner se­xu­el­len Dys­funk­ti­on, ist also im­po­tent. Au­ßer­dem ist er wahr­schein­lich selbst das Op­fer aus­ge­dehn­ten phy­si­schen Ab­u­sus’ ge­wor­den.“
    Geza Wolf ging, während sie sprach, lang­sam im Be­spre­chungs­raum auf und ab. Sie spür­te die Au­gen des ge­sam­ten Teams auf sich ru­hen, doch sie war völ­lig ver­tieft in das Bild, das sich vor ih­rem geis­ti­gen Auge nach und nach aus den ne­bu­lö­sen Fak­ten die­ser Er­mitt­lung her­aus­zuschälen be­gann. Während sie in­ner­lich vor Hass auf den Täter bro­del­te, war sie nach au­ßen ein Mus­ter­bei­spiel der Selbst­kon­trol­le.
    Ihre Kol­le­gin, Dr. Eude, rutsch­te un­ru­hig auf ih­rem Stuhl hin und her. Of­fen­bar nerv­te es sie ge­wal­tig, dass Geza und nicht sie selbst das Pro­fil ers­tellt hat­te und vor­trug. „Na, Süße“, wis­per­te ihr Kha­lil,

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