Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
Vom Netzwerk:
er­wa­chen und über all das hier nur ir­ri­tiert den Kopf schüt­teln …
    Vin­ce ging schwe­ren Schrit­tes, fast wie ein an­ge­schla­ge­ner Bo­xer, zur Mit­te der Lich­tung am obe­ren Rand des Stein­bruchs, an de­ren ei­ner Sei­te Zoë an einen Fel­sen ge­lehnt saß. Den Ba­se­ball­schlä­ger schleif­te er über den Bo­den hin­ter sich her. Da­ni­el­le Kahn hing mit auf die Brust ge­sack­tem Kopf da und schluch­zte. Vin­ce kau­er­te sich vor Zoë hin und strei­chel­te ihr fast be­hut­sam mit den lan­gen Fin­gern sei­ner frei­en rech­ten Hand über die Wan­ge. Er führ­te den Ba­se­ball­schlä­ger mit links, muss­te also wohl Links­hän­der sein. Un­will­kür­lich re­gis­trier­te Zoë, dass sei­ne Fin­ger sich an­fühl­ten wie die ei­nes Man­nes, der noch kei­nen Tag in sei­nem Le­ben kör­per­lich hat­te ar­bei­ten müs­sen.
    „Du machst das gut. Du bist eine gute Zeu­gin, ja, das bist du, und wer wäre bes­ser ge­eig­net als du – schließ­lich ist das hier auch eine Bot­schaft an dei­nen Freund Mafro und sei­ne Psy­cho­tan­te, vers­tehst du?“
    In sei­nem Rücken sah Zoë die Frau, die er Da­ni­el­le nann­te, müh­sam den Kopf ein Stück he­ben. Sie leb­te! Aber halt … sie zwang sich, sich auf den Mann mit dem et­was zu lan­gen Haar und der Bril­le vor ihr zu kon­zen­trie­ren. Was mein­te er da­mit, eine Bot­schaft an Mafro, und von wel­cher Psy­cho­tan­te re­de­te er? Auf je­den Fall schi­en er nicht vor­zu­ha­ben, ihr auch so weh­zu­tun, zu­min­dest im Au­gen­blick nicht … ein be­ru­hi­gen­der Ge­dan­ke, war sie sich doch vor we­ni­gen Atem­zü­gen noch si­cher ge­we­sen, ster­ben zu müs­sen, schon al­lein, weil sie sein Ge­sicht ge­se­hen hat­te.
    Ehe sie sich auf all das einen Reim ma­chen konn­te, mach­te Da­ni­el­le Kahn einen schwe­ren Feh­ler. Sie hat­te wohl den Ein­druck ge­won­nen, Vin­ce wol­le Zoë et­was tun und rief mit al­ler Kraft, die sie auf­zu­brin­gen ver­moch­te: „Las­sen Sie das Mäd­chen in Ruhe, Sie drecki­ger Per­ver­ser! Es geht Ih­nen doch um mich und mei­ne …. Sün­den, oder?“
    Vin­ce er­starr­te.
    Zoë sah ihn ent­setzt an. Er lächel­te doch wahr­haf­tig – und da wa­ren Blut­sprit­zer auf sei­nen Bril­lenglä­sern.
    „Das war’s, Dreck­fot­ze.“
    Sein Wis­pern trieb Zoë das kal­te Grau­sen in den Nacken.
    Der Mann im wei­ßen Hemd er­hob sich und schul­ter­te sei­nen Ba­se­ball­schlä­ger. Er dreh­te sich um und ging lang­sam, als wol­le er je­den Schritt aus­kos­ten, auf die vor Angst zit­tern­de Frau zu.
    Da­ni­el­le Kahn schüt­tel­te mit letzter Kraft den Kopf. „Bit­te nicht …“
    Vin­ce Vega fass­te den Schlä­ger mit bei­den Hän­den und schlug schwung­voll zu. Er traf sein Op­fer im Ge­sicht. Da­ni­el­le Kahns Joch­bein brach, Blut sprit­ze, be­su­del­te das längst aus der Hose ge­rutsch­te und ih­ren Pei­ni­ger wie der Kit­tel ei­nes ir­ren Arz­tes um­we­hen­de wei­ße Hemd. Ihr Kopf flog in den Nacken.
    Sie schrie vor Schmerz.
    „Der Pfad der Ge­rech­ten ist zu bei­den Sei­ten ge­säumt mit Fre­ve­lei­en der Selbst­süch­ti­gen und der Ty­ran­nei bö­ser Män­ner“, stieß Vin­ce Vega keu­chend her­vor. „Ge­seg­net sei der, der im Na­men der Barm­her­zig­keit und des gu­ten Wil­lens die Schwa­chen durch das Tal der Dun­kel­heit ge­lei­tet. Denn er ist der wah­re Hüter sei­nes Bru­ders und der Ret­ter der ver­lo­re­nen Kin­der. Ich will große Ra­che­taten an de­nen voll­führen, die da ver­su­chen mei­ne Brü­der zu ver­gif­ten und zu ver­nich­ten, und mit Grimm wer­de ich sie stra­fen, dass sie er­fah­ren sol­len: Ich sei der HERR, wenn ich mei­ne Ra­che an ih­nen voll­streckt habe.“ Mit je­dem Satz schlug er ein­mal zu. Und dann wie­der und wie­der. Es dau­er­te lan­ge. Ir­gend­wann war es, als schlü­ge er auf einen schlaf­fen Sand­sack. Schwer at­mend ging er um das her­um, was von Da­ni­el­le Kahn üb­rig war. Er lächel­te be­seelt. „Sie ist er­löst.“
    Dann hol­te er ein großes Sur­vi­val-Mes­ser aus sei­nem Auto. Vor den durch sein Tape zum Zuschau­en ver­damm­ten Au­gen Zoë Io­nes­cos schnitt er sein Op­fer los, schul­ter­te es und kipp­te die leb­lo­se Frau über den Rand des Steil­hangs in

Weitere Kostenlose Bücher