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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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aus ... sie hat­te sich ihre ge­holt. Sie wuss­te aus ers­ter Hand, dass Ra­che­durst schlim­mer als je­des phy­si­sche Be­dürf­nis nach Flüs­sig­keit war.
    Doch das sag­te sie nicht, sie räus­per­te sich nur und wand­te sich zu Ba­varois um. „Ich habe Grund zu der An­nah­me, dass min­des­tens vier Frau­en­mor­de im Großraum Pa­ris im Zeit­raum der letzten knapp zwei Jah­re mit­ein­an­der in Ver­bin­dung ste­hen – dass sie vom sel­ben Täter be­gan­gen wur­den.“ Sie wies auf die Bil­der Na­di­ne Weills, Léa Gerz­ons, Mi­chel­le Tour­ren­des und Da­ni­el­le Kahns.
    „Des Wei­te­ren dürf­te der Täter für den Tod min­des­tens ei­nes Man­nes ver­ant­wort­lich sein.“ Sie wies auf das Bild des mit ei­nem Druck­luft­nag­ler ge­kreu­zig­ten Ni­co­las de Sé­gur und nann­te sei­nen Na­men. „Er war der Lieb­ha­ber ei­nes der weib­li­chen Op­fer und ge­hört nicht zur ei­gent­li­chen Mord­se­rie, son­dern stellt eine Art Kol­la­te­ral­scha­den dar.“
    Sie mach­te eine Pau­se, um das Ge­sag­te ein­sickern zu las­sen, und ent­fern­te sich wie­der ein paar Schrit­te vom Whi­te­board.
    „Der Mann, den wir su­chen, ist sehr or­ga­ni­siert. Er ist be­le­sen und of­fen­bar sehr bi­bel­fest. Er wei­det sich am in­sze­nier­ten, ze­le­brier­ten Tod sei­ner Ofer ...“
    „Kurz­um, ein kran­kes Arsch­loch.“ Das war wie­der die Stim­me des Flics, der mit ver­schränk­ten Ar­men auf sei­nem Stuhl saß und ge­gen die Wand hin­ter ihm kip­pel­te. „So je­mand ist doch kein Po­li­zist!“ Rings um ihn her­um er­klang zus­tim­men­des Mur­meln.
    Aber Geza konn­te nur ei­nes den­ken: Der Typ hat­te Da­ni­el­le um­ge­bracht. „Ich verste­he Ihre Ab­wehr­re­ak­ti­on.“
    Der Blick, den der Gen­darm ihr zu­warf, war pure Ag­gres­si­on.
    „Es spricht al­ler­dings vie­les da­für.“ Gez­as Stim­me war so ei­sig, dass sich nie­mand im Raum ge­wun­dert hät­te, wenn sich Rau­reif auf ih­ren Lip­pen ge­bil­det hät­te. „Auf je­den Fall aber ha­ben wir einen Frau­en­has­ser. Es ist da­von aus­zu­ge­hen, dass sein ge­stör­tes Ver­hält­nis zum weib­li­chen Ge­schlecht in sei­ner Kind­heit oder Ju­gend be­grün­det liegt, aber in der Ado­les­zenz, viel­leicht so­gar jüngst eine psy­cho­ti­sche Ver­stär­kung er­fah­ren hat. Er tötet un­se­rer ers­ten Ein­schät­zung nach se­xu­ell ak­ti­ve, viel­leicht in sei­nen Au­gen pro­mis­kui­ti­ve Frau­en. Viel­leicht ist das, was wir hier mit­er­le­ben dür­fen, in­dem wir die Lei­chen auf­sam­meln, so eine Art mo­ra­li­scher Kreuzzug.“
    „Oder viel­leicht steht er auch ein­fach nur auf die zehn Ge­bo­te und mor­det nach de­nen“, misch­te sich die jun­ge Gen­dar­min, die Ba­varois als „Ma­de­moi­sel­le Lor­ris“ be­zeich­net hat­te, eif­rig ein. „Ich habe da mal einen Thril­ler von Da­vid Fin­cher ge­se­hen, da tötet ei­ner nach den Sie­ben Tod­sün­den.
Sie­ben
heißt der, kennt den je­mand hier?“
    Eine uni­for­mier­te Ci­ne­as­tin. Na großar­tig. Geza schluck­te eine bei­ßen­de Be­mer­kung hin­un­ter und fuhr fort, als habe die jun­ge Gen­dar­min nichts ge­sagt:
    „Die Art, wie er die Frau­en aus­wählt, tötet und schließ­lich – man kann es nicht an­ders sa­gen – hin­rich­tet ist kom­plett durch­ge­plant, nichts an­de­res als ein ein­zi­ger großer Be­weis sei­ner Macht. Le­ben und Tod die­ser Frau­en ...“ Sie un­ter­brach sich und warf einen Blick auf den vie­hisch zu­ge­rich­te­ten Leich­nam Ni­co­las de Sé­gurs in Hoch­glanz an der Wand hin­ter ihr. „... die­ser Men­schen liegt in sei­ner Hand. Das macht ihn gott­gleich. All­machts­phan­tasi­en.“
    Aus dem Au­gen­win­kel sah sie Fron­zac nicken. Er wirk­te trotz der Tat­sa­che, dass der mehr­fa­che Mör­der, von dem hier die Rede war, al­ler Wahr­schein­lich­keit nach sei­ne ehe­ma­li­ge Freun­din in sei­ner Ge­walt hat­te, kon­zen­triert und voll­kom­men fo­kus­siert auf ih­ren Vor­trag. Der Mann war wie­der voll mit da­bei, wur­de mit je­dem Tag, den die Un­ter­su­chung dau­er­te, wa­cher. Ein in der Wol­le ge­färb­ter Kri­mi­na­list, der Blut ge­leckt hat­te. Zu­min­dest die­sen Teil von Ba­varois’ Auf­trag hat­te sie

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