Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)
er fort. Ja, er war ein guter Bulle im wahrsten Sinne des Wortes. Sie bemerkte, dass der Commandant ihr einen schwer zu deutenden Blick zuwarf.
Geza krümmte sich innerlich. Sie konnte sich doch nicht hier mitten in den Besprechungsraum stellen und sagen, dass diese Sache eine Nummer zu groß für sie war ... Ihr war völlig klar, warum sich Bavarois bis zum Schluss so gegen die Vorstellung eines Serien-Frauenmörders gesträubt hatte. Der Stadt drohte eine Panik, vor allem, wenn die Medien ihre Kampagnen fortführten, dann bestand die Gefahr, dass die Sache komplett aus dem Ruder lief.
„Wir können nicht mehr einfach die Toten begraben und so tun, als sei nichts gewesen“, fasste der Berber nach. „Sehen wir den Tatsachen ins Auge – und helfen Sie uns, den Kerl zu schnappen, bevor er sich sein nächstes Opfer schnappt.“
Dann fiel sein Blick auf Mafro. Der Kollege mit dem Wuschelkopf war weiß wie die Wand. „Oh nein“, dachte Khalil. „Seine Ex ... ich Idiot ...“
„Ich habe Monsieur Manet, der heute aus Krankheitsgründen nicht hier sein kann, beauftragt, in den Datenbanken aller Behörden des Großraums Paris mit geeigneten Suchalgorithmen nach Verbrechen aus der gesamten Metropolregion zu graben, die in die Frühphase unseres Täters gehören können“, sagte Geza in die entstehende peinliche Stille hinein. „Außerdem schaut er sich alle ungeklärten Mordfälle in der Stadt an; erstmal zwei Jahre zurück, und wenn er damit durch ist, arbeitet er sich immer jahreweise weiter in die Vergangenheit. Er ist angewiesen, sich nötigenfalls Hilfe zu suchen. Der Schlüssel in Fällen wie diesem ist häufig, ein sehr frühes Verbrechen zu finden, am besten das erste. Wir müssen herausfinde, wie diese Mordserie begann. Was hat ihn zu seinem ersten Mord getrieben? Wenn wir diesen ersten Fall identifizieren können, dann ist es nur noch ein winziger Schritt, bis wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Bis wir einen Namen haben, eine Adresse, ein Gesicht.“ Sie sah zu Bavarois hinüber. „Parallel spricht Commandant Bavarois mit Facebook Frankreich, aber die sind noch nicht überzeugt, dass ihre Plattform eine zentrale Rolle bei den Planungen eines Serienkillers spielen könnte. Außerdem haben sie in letzter Zeit von Datenschützern, Bedenkenträgern aus der Pädagogenecke und den bürgerlichen Medien, kurzum, von allen Seiten derart wegen mangelnden Schutzes personenbezogener Daten Druck bekommen, dass sie paradoxerweise ausgerechnet jetzt sehr zurückhaltend sind, was eine Kooperation mit uns angeht. Es kann sein, dass wir uns da alle erforderlichen Einsichten auf dem Prozessweg verschaffen müssen, denn gegen einen richterlichen Beschluss kann sich auch Facebook nicht sperren. Aber das wird dauern und kann mehrere Leben kosten.“
Fronzac seufzte frustriert.
„Gleichzeitig durchleuchten wir die Opfer genauer“, nahm die Wölfin den Faden wieder auf. Sie machte einen Schritt auf Khalil zu. „Monsieur Larbi, stellen Sie sich ein Team zusammen und drehen Sie im Leben der Opfer jeden Stein um. Machen Sie die Facebook-Theorie wasserdicht, aber schauen Sie sich auch im familiären und sozialen Hintergrund der Opfer um. Sparen Sie sexuelle Aspekte ihres Lebens auf keinen Fall aus. Es muss einen Grund geben, warum der Kerl sich ausgerechnet diese Opfer auswählt, und ich will, dass wir den in den nächsten paar Tagen so genau wie möglich formulieren können. Dass die Auswahl der Opfer nicht zufällig ist, ist klar, aber wir brauchen die exakten Kriterien.“
„Die Opferauswahl ist selten zufällig“, warf Dr. Eude altklug ein.
Geza ignorierte die Bemerkung ihrer bebrillten Kollegin. „Wenn wir exakt sagen können, worin die Verbindung zwischen allen
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