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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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frag­te die Wöl­fin Kha­lil.
    Er nick­te stumm.
    Dann trat er einen Schritt vor, un­ter­schritt deut­lich den Min­destab­stand, der nach al­len Re­geln der Höf­lich­keit zwi­schen zwei Men­schen ein­zu­hal­ten war. „Schnap­pen wir ihn uns, Frau Dok­tor. Sor­gen wir da­für, dass er nie­man­dem mehr et­was tun kann.“
    Wie mein­te er das? Ehe die Wöl­fin ant­wor­ten, ehe sie nach­fra­gen konn­te, flog die Tür auf, und ein jun­ger Uni­for­mier­ter streck­te den Kopf ins Be­spre­chungs­zim­mer. Es war der Flic, der be­haup­tet hat­te, Gez­as Buch ge­le­sen zu ha­ben; er hat­te nach Fron­zacs Wor­ten als ei­ner von we­ni­gen den Raum ver­las­sen.
    „Seid mal alle ru­hig, Leu­te! Wir ha­ben einen An­ruf.“
    Alle An­we­sen­den ver­stumm­ten beim An­blick sei­nes fast pa­ni­schen Ge­sichts mit den hek­ti­schen ro­ten Flecken. To­tens­til­le senk­te sich über den Raum.
    „Ma­da­me Wolf, Sie sol­len so­fort run­ter in die Te­le­fon­zen­tra­le kom­men. Er ist es. Er will mit Ih­nen spre­chen.“
    „Wer?“, frag­te die Wöl­fin über­rascht.
    „Na er. Der Fa­ce­book-Kil­ler.“

11
Ich wer­de euch ein Zei­chen sen­den
    11.3.2011, 12:26
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    Geza Wolf schüt­tel­te bei die­sen Wor­ten be­nom­men den Kopf. Der Flick konn­te doch un­mög­lich mei­nen …
    Dann be­griff sie die vol­le Trag­wei­te des­sen, was der Uni­for­mier­te mit dem rot­flecki­gen Ge­sicht da ge­ra­de von sich ge­ge­ben hat­te. „Oh, Schei­ße”, stieß sie ers­tickt her­vor. Ohne ein wei­te­res Wort und so schnell sie konn­te, rann­te sie aus dem Be­spre­chungs­zim­mer und die Trep­pen hin­un­ter.
    Der Fa­ce­book-Kil­ler war am Te­le­fon. Er mel­de­te sich bei ih­nen.
    Als die Wöl­fin wie ein Pfeil durch die Tür ge­flitzt kam, wich der dort ste­hen­de Flic hek­tisch aus, sonst hät­te die deut­sche Psy­cho­lo­gin ihn ohne Fra­ge wie ein An­grei­fer beim Ame­ri­can Foot­ball aus dem Weg ge­tackelt.
    Das Ers­te, was ihr auf­fiel, als sie im Lauf­schritt in die Te­le­fon­zen­tra­le im Erd­ge­schoss ge­stürmt kam, war die To­tens­til­le, die dort herrsch­te. Nor­ma­ler­wei­se summ­te die­ser Raum um die Ta­ges­zeit wie ein Bie­nen­stock. Doch jetzt hat­te sich blei­er­nes Schwei­gen wie ein Lei­chen­tuch über das Großraum­büro ge­legt. Nie­mand te­le­fo­nier­te, all die hier ar­bei­ten­den – zu­meist weib­li­chen – uni­for­mier­ten Po­li­zis­ten hat­ten ihre Ver­mitt­lungspul­te auf stumm ge­schal­tet. Alle Po­li­zis­ten, die zu­fäl­lig ge­ra­de hier zu tun hat­ten oder, wie es üb­lich war, am großen Kaf­fee­au­to­ma­ten im Ein­gangs­be­reich der Te­le­fon­zen­tra­le ein Päu­schen zum Plau­schen mach­ten, stan­den wie zu Salz­säu­len er­starrt da. Al­ler Au­gen rich­te­ten sich auf Geza.
    Eine jun­ge Po­li­zis­tin er­hob sich bei ih­rem Ein­tre­ten, deu­te­te auf die Te­le­fon­an­la­ge, an der sie ge­ses­sen hat­te, und reich­te Geza ein Head­set über ih­ren Schreib­tisch hin­weg. Es er­in­ner­te sie an das Teil, das sie zu­hau­se für Sky­pe-Te­le­fo­nie nutzte.
    Die Wöl­fin stülp­te es sich auf ihre blon­de Mäh­ne, jus­tier­te den Ab­stand des Mi­kros vor ih­rem Mund, lehn­te sich mit ei­ner Hüf­te ge­gen die Kan­te der Schreib­tisch­plat­te und ver­schränk­te die Arme vor der Brust. Dann sag­te sie zö­ger­lich mit ge­run­zel­ter Stirn:
    „Hal­lo?“
    „Hier spricht Vin­ce Vega“, ant­wor­te­te ihre eine ver­zerr­te Te­nors­tim­me.
    „Stimm­ver­zer­rer“, dach­te Geza, „ei­nes die­ser bil­li­gen Spiel­zeug­din­ger, die man für ein paar Euro fünf­zig in je­dem Elek­tro­bast­ler­la­den be­kam. Oder in ei­nem der zahl­rei­chen ein­schlä­gi­gen On­li­ne-Shops. Mist.“
    Im Hin­ter­grund wur­den hek­tisch Tas­ten be­tätigt, um den An­ruf di­gi­tal mit­zuschnei­den. Zwei wei­te­re Kol­le­gen ver­such­ten in al­ler Eile, ihn zu­rück­zu­ver­fol­gen. Ein jun­ger Mann im Ka­ro­hemd an­gel­te sich einen Kopf­hö­rer und schob ihn sich auf die Fri­sur, die stark an Tin­gel­tan­gel-Bob aus den
Simp­sons
er­in­ner­te.
    Die jun­ge Te­le­fo­nis­tin hat­te ihre Lei­tung auf die

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