Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
Vom Netzwerk:
über­ra­schend lei­stungs­star­ken Ra­um­laut­spre­cher ge­legt, und so er­füll­te die elek­tro­nisch ver­fälsch­te, ver­zerr­te Stim­me des Fa­ce­book-Kil­lers je­den Win­kel der Te­le­fon­zen­tra­le. Alt­mo­di­sche Ton­band­spu­len be­gan­nen sich zu dre­hen, gleich­zei­tig schlu­gen auf Com­pu­ter­bild­schir­men die In­put-Mess­na­deln der di­gi­ta­len Auf­nah­me­ge­räte aus. LEDs bahn­ten sich einen Weg von Grün über Gelb bis an die Un­ter­gren­ze von Rot.
    Die­se Stim­me: ble­chern, ab­ge­hackt, flüs­ternd.
    „Ich will Geza Wolf spre­chen“, fuhr die Stim­me fort.
    „Am Ap­pa­rat“, ant­wor­te­te die Wöl­fin. „Was kann ich für Sie tun?“
    Gleich­zei­tig schnapp­te sie sich einen gel­ben, ka­rier­ten Schreib­block und einen Bleis­tift vom Schreib­tisch der Te­le­fo­nis­tin und krit­zel­te dar­auf: „Wie lang ist er schon in der Lei­tung?“
    Die uni­for­mier­te Kol­le­gin form­te die Ant­wort laut­los mit den Lip­pen: „Knapp zwei Mi­nu­ten.“
    Mafro kam in die Te­le­fon­zen­tra­le ge­stürmt und mach­te nach ei­ner schwung­vol­len Dre­hung aus dem Gang in den Raum eine Voll­brem­sung, als er re­gis­trier­te, dass Geza den Täter of­fen­bar in der Lei­tung hat­te. In sei­nem Kiel­was­ser be­tra­ten der rot­ge­sich­ti­ge Flic und Ba­varois die Te­le­fon­zen­tra­le.
    „Warum ar­bei­tet eine schö­ne Frau wie Sie mit die­sen amo­ra­li­schen Ba­star­den von der DSCS zu­sam­men?“
    Geza hob über­rascht die Au­gen­brau­en. Mit die­ser Fra­ge hat­te sie nicht ge­rech­net. „Äh … wie bit­te, Mon­sieur?”
    „Ich habe ge­fragt, warum eine schö­ne Frau wie Sie mit die­sen amo­ra­li­schen Ba­star­den von der DSCS zu­sam­men­ar­bei­tet”, schnarr­te die elek­tro­nisch ver­zerr­te Stim­me aus den Ra­um­laut­spre­chern. René Ba­varois’ Ge­sicht lief vor Zorn rot an.
    „Im Üb­ri­gen ist mir durch­aus be­wusst, dass die Herr­schaf­ten in­zwi­schen al­ler Wahr­schein­lich­keit nach mit­hören. Bon­jour, Mon­sieur le Com­man­dant Ba­varois.“
    „Der kennt mich …“, kon­sta­tier­te Ba­varois in ver­blüff­tem Ton­fall das Of­fen­sicht­li­che. Al­les Blut war mitt­ler­wei­le aus sei­nem spit­zen Ge­sicht ge­wi­chen; er war lei­chen­blass.
    Mafro nick­te. Der An­ru­fer kann­te In­ter­na aus der DSCS, und das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut.
    Der An­ru­fer sprach wei­ter, nun in ei­nem fast pre­di­ger­haf­ten Ton: „Mit Was­ser, mit Ku­geln, mit Feu­er: Ich er­he­be mich über die Sün­der, ich wür­ge, ich ver­bren­ne, ja, ich rich­te sie. Mir ist ge­ge­ben alle Ge­walt im Him­mel und auf Er­den. Mein ist die Ra­che, spricht der Herr.”
    Ein jun­ger Tech­ni­ker trat ne­ben Geza und hielt ihr sei­nen No­tiz­block un­ter die Nase. „Fang­schal­tung läuft. Ver­su­chen Sie, ihn so lan­ge wie mög­lich hin­zu­hal­ten!“, stand dar­auf.
    „Warum wol­len Sie mich spre­chen, Mon­sieur?“, frag­te Geza.
    „Ra­ten Sie.“
    „Ich weiß es nicht. Aber es hat si­cher großen Mut er­for­dert, hier in der Prä­fek­tur an­zu­ru­fen.“
    Tat­säch­lich hat­te sie da­mit im Traum nicht ge­rech­net. „Ho­nig um den Bart schmie­ren“, dach­te sie, „sei­ne Macht­phan­tasi­en be­die­nen … das müss­te ihn am Re­den hal­ten …“
    Doch nur selt­sam ver­hall­te Atem­ge­räusche am an­de­ren Ende der Lei­tung be­wie­sen, dass der Fa­ce­book-Kil­ler nicht auf­ge­legt hat­te.
    „Wie ent­schei­den Sie, wer ein Sün­der ist?”, frag­te Geza. Als er nicht ant­wor­te­te, be­gann sie, ner­vös auf und ab zu ge­hen.
    Ein hef­ti­ges Rau­schen in der Lei­tung schwapp­te aus den großen Ra­um­laut­spre­chern in die Te­le­fon­zen­tra­le. „Wie su­chen Sie sich die aus, die ge­rich­tet wer­den müs­sen?”
    „Das Feu­er brennt. Die Ku­gel durch­bohrt. Das Was­ser nimmt den letzten Rest von Luft. Nie­mand kommt hier aus dem Ge­richt, der nicht ohne Sün­de ist.”
    Geza Wolfs Herz ras­te, während sie sich gleich­zei­tig zwang, äu­ßer­lich Ruhe zu be­wah­ren. Die­se Stim­me … die­ses me­tal­li­sche Ge­flüs­ter ... es er­in­ner­te sie an et­was ...
    Aber dass alle An­we­sen­den sei­ne Stim­me hör­ten, und sei sie noch so

Weitere Kostenlose Bücher