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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Part­ne­rin auf dem Bei­fah­rer­sitz, Na­t­ha­lie Iz­zet, um die Res­te ih­res Croissants her­um.
    „Schnall dich an“, grins­te Lasal­le fins­ter. „Ich habe et­was ge­gen Po­li­zis­ten­mör­der.“
    Sie hat­ten wie seit Jah­ren je­den Tag um die­se Zeit bei ei­nem klei­nen Bäcker in der Rue Au­ber Sta­ti­on ge­macht. Der Krei­sel, den Ba­varois be­schrie­ben hat­te, war nur zwei Ecken wei­ter. Al­ler­dings nur, wenn man be­reit war, den Weg in Ge­gen­rich­tung über zwei viel­be­fah­re­ne Ein­bahn­straßen zu­rück­zu­le­gen. Woll­te man den Straßen­ver­kehrs­vor­schrif­ten fol­gen, wur­de die Strecke er­heb­lich wei­ter.
    Doch das hat­te Lasal­le nicht vor. Er schal­te­te Blau­licht und Si­re­ne ein und steu­er­te den Wa­gen voll in den Ge­gen­ver­kehr. Das wa­ren sei­ne fünf Mi­nu­ten, der Funk­spruch, auf den er sein Le­ben lang ge­war­tet hat­te. Während vor den Au­gen der krei­de­blei­chen Na­t­ha­lie, nur durch die trü­ge­ri­sche glä­ser­ne Bar­rie­re der Wind­schutz­schei­be von ihr ge­trennt, Passan­ten und Rad­fah­rer hals­bre­che­ri­sche Aus­weich­ma­nö­ver voll­führ­ten und der ent­ge­gen­kom­men­de Ver­kehr – der sich im­mer­hin in der kor­rek­ten Fließrich­tung be­weg­te – al­les tat, um nicht von dem au­gen­schein­lich kom­plett irre ge­wor­de­nen Flic auf die Hör­ner ge­nom­men zu wer­den, was nicht ohne Blech­schä­den an am Straßen­rand par­ken­den Fahr­zeu­gen ab­ging, fühl­te er sich ein paar Mi­nu­ten wie in ei­nem Hol­ly­wood-Film.

    Er hör­te sie kom­men, ehe er sie sah. Das häss­li­che Ge­räusch der Kalt­ver­for­mung von Me­tall, Ge­schrei, Flüche und na­tür­lich die un­ver­meid­li­che Po­li­zei­si­re­ne. Er stand reg­los ne­ben ei­nem klei­nen Müll­ei­mer auf der Straße vor dem Hauptein­gang der Ga­le­ries Lafa­yet­te. In sei­ner schlaff her­ab­bau­meln­den Hand hielt er das ein­ge­schal­te­te Mo­bil­te­le­fon. Sei­ne Ka­rot­te am Stock für die­se Esel.
    Als der Strei­fen­wa­gen mit ei­nem wei­te­ren schep­pern­den Ge­räusch auf den Gehs­teig schramm­te, kei­ne fünf­zig Me­ter ent­fernt, ge­stat­te­te er sich ein klei­nes Lächeln. Das zu­vor sorg­fäl­tig ab­ge­wisch­te tech­ni­sche Ge­rät glitt aus sei­ner Hand di­rekt in den Müll­ei­mer. Dann trat er in den hin­ter ihm ste­hen­den So­fort­bild­au­to­ma­ten, zog den Vor­hang vor, nahm Platz, strich sich das Haar aus der Stirn und war­te­te.
    Später, nach­dem er be­lus­tig zu­ge­se­hen hat­te, wie der bo­dy­ge-buil­de­te Po­li­zist und sei­ne pro­pe­re Part­ne­rin mit wich­ti­gen Mie­nen die Um­ge­bung ab­ge­sucht, schließ­lich sein Te­le­fon im Müll ge­fun­den und frus­triert (auch ob der zahl­lo­sen Leu­te, die kei­ner­lei Ver­ständ­nis für lau­fen­de Fahn­dun­gen hat­ten) mit der Prä­fek­tur te­le­fo­niert hat­ten, um schließ­lich wie Hun­de mit ein­ge­knif­fe­nem Schwanz ab­zu­zie­hen, ver­ließ er in al­ler Ruhe sei­nen Be­ob­ach­tungs­pos­ten und stieg hin­ab in den U-Bahn­hof, um end­lich nach Hau­se zu fah­ren.

    „Ein Ein­weg­han­dy, nicht so ohne Wei­te­res tri­an­gu­lier­bar. Das war kei­ne Im­puls­hand­lung, das war von lan­ger Hand ge­plant. Ich schät­ze, un­ser Fa­ce­book-Kil­ler hat schon vor ei­ni­ger Zeit be­schlos­sen, ein ers­tes Bad in der Men­ge zu neh­men, und die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten da­für ge­schaf­fen. Der Kerl über­lässt nichts dem Zu­fall”, sag­te Fron­zac we­ni­ge Mi­nu­ten später. „Ich mei­ne, er hat es ein­ge­schal­tet ge­las­sen!“ Er hat­te Geza aus dem Cha­os der Fra­gen, Rufe und Kom­men­ta­re, das so­fort nach dem Auf­le­gen des Mör­ders los­ge­bro­chen war, mit­ge­nom­men in sein eine Eta­ge höher ge­le­ge­nes klei­nes Büro und sich auf den Dreh­stuhl hin­ter dem Schreib­tisch fal­len las­sen. Das bil­li­ge Kunst­le­der knarz­te, und die Rä­der quietsch­ten, als er sich ab­s­tieß und zu dem Schränk­chen mit sei­ner Kaf­fee­ma­schi­ne hin­über roll­te.
    „Es tut mir leid, dass der Ber­ber das mit Zoë ge­sagt hat“, ant­wor­te­te Geza un­zu­sam­men­hän­gend. „Wir ... wir fin­den Sie. Ganz si­cher.“
    Fron­zac ließ

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