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Der Facebook-Killer

Der Facebook-Killer

Titel: Der Facebook-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann , Thommy Mardo
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wieder jemand, der den Trick mit der einen Augenbraue beherrschte. „Ich hätte eine toughere Frau erwartet.“
    Da hatte offenbar jemand seine Hausaufgaben gemacht. Manet wusste von DER SACHE. Wusste von Karl Müller, dem Mann mit dem nichtssagendsten aller Namen. Dem Schwein mit dem Allerweltsgesicht.
    Dem toten Schwein.
    Aber woher?
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. „Das tut hier nichts zur Sache, Doktor Manet.“ Unter diesen Umständen: doch lieber die förmliche Anrede.
    Bavarois schaltete sich ein. „Sie haben völlig recht.“ Etwas lauter, so als sei es an alle Anwesenden gerichtet, fügte er hinzu: „Frau Doktor Wolf ist gekommen, um uns ihre Erfahrung im Zusammenhang mit Serientätern zur Verfügung zu stellen – ihre persönliche Geschichte steht nicht zur Debatte.“
    Geza lächelte ihm dankbar zu. Dann sagte sie im selben, gleichmütigen Tonfall: „Außerdem hat mich Commandant Bavarois gebeten, mich mit Commissaire Fronzac in Verbindung zu setzen und ihm … wieder auf die Beine zu helfen. Das habe ich getan. Ich erwarte ihn noch heute hier zum Dienst, sobald er im Rahmen der Morgenvisite entlassen worden ist.“
    Wie auf ein Stichwort schwang die Tür des Großraumbüros auf. Mafro stand da, blass, aber offensichtlich frisch geduscht und voller Tatendrang. Er ließ den Blick seiner hellblauen Augen durch den Raum schweifen. „Habt ihr mich vermisst, Leute?“
    „Wenn man vom Teufel spricht …“, murmelte Khalil Larbi.
    „Sehr gut“, nickte Bavarois. „Kommen Sie bitte mit in mein Büro. Beide.“ Ohne sich zu vergewissern, dass sie seiner Anweisung Folge leisteten, machte er auf dem Absatz kehrt und schritt durch den Raum und das Vorzimmer, Madame Uraines Reich, in sein Allerheiligstes. Offenbar war dieser unscheinbare Mann es gewohnt, dass die Wucht seiner Kompetenz ihm Aufmerksamkeit und Gehorsam seiner Mitarbeiter sicherte.
    Auf Francine Uraines Schreibtisch stand ein üppiger Blumenstrauß, der in den sonst eher nüchtern gehaltenen Räumen der DSCS wie eine Explosion von Farbe wirkte. Der Anblick schien Geza so inkongruent, dass sie eine entsprechende Bemerkung machte.
    „Gestern war doch Valentinstag“, sagte Madame Uraine und errötete bis unter die Haarspitzen, „und mein Mathis hat es diesmal ausnahmsweise nicht vergessen.“
    „Stimmt ja, gestern war Valentinstag“, dachte Geza bei sich, hastete dann aber Bavarois und Mafro nach, um nicht den Anschluss zu verpassen, und vergaß diesen interessanten Gedanken wieder.
    In seinem Büro angekommen hielt der schmächtigen DSCS-Leiter sich nicht damit auf, hinter seinem für ihn überdimensioniert wirkenden altertümlichen Schreibtisch aus dunklem Holz Platz zu nehmen. Kaum hatte Mafro die Tür hinter den dreien geschlossen, bückte Bavarois sich zu einer abgeschabten, altmodischen Lederaktenmappe, die an dem wuchtigen Schreibmöbel lehnte, und entnahm ihr einen aus vier Schnellheftern bestehenden Unterlagenstapel. Drei davon reichte er Geza, den vierten, schmalsten, der offenbar mit einem aus Gezas Packen identisch war, Mafro.
    „Das sind für Sie, Doktor Wolf, die Fallakten Weill und Brousse, und dazu in doppelter Ausführung das, was wir zu der Flugbegleiterin von gestern Nacht bisher haben.“
    Mafro nickte; Geza antwortete: „Ich schaue mir die Sachen gleich an.“
    „Das wird warten müssen“, sagte Bavarois. „Sie setzen sich jetzt in einen Dienstwagen und fahren raus in den Bois de Boulogne. Dort haben zwei junge Leute vor drei Stunden eine stark verweste weibliche Leiche gefunden. Erhängt. Die Spurensicherung ist vor Ort. Kümmern Sie sich darum.“
    Als Bavarois aufsah, begegnete er den fragenden Blicken Gezas und Mafros.
    „Es gibt ein Bibelzitat“, setzte er hinzu. „Damit haben wir einen Serientäter, nicht mehr nur persönliches Interesse.“
    Geza sah ihn mit leicht schief gelegtem Kopf an. „Wissen wir schon, welches Zitat es diesmal ist?“
    „Nein, ich habe nur kurz mit dem leitenden Kriminaltechniker dort telefoniert. Aber jetzt haben wir drei tote Frauen mit frommen Sprüchen, davon zwei innerhalb von 24 Stunden … ich denke, das rechtfertigt jeden Aufwand, den die DSCS treiben kann.“
    „Haben wir das?“, fragte Geza. „Sicher, das Zitat bei allen Leichen legt das nahe, aber wir haben drei unterschiedliche Tötungsarten. Das sollten wir nicht außer Acht lassen, Monsieur le Commandant.“
    „Sie haben natürlich recht“, räumte Bavarois ein und nahm nun doch hinter seinem

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