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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich wieder weg, als ich mich an den Abstieg machte. Wieder bogen sich die Tritte der Leiter leicht unter meinem Gewicht, und ich zog am Rand der Luke den Kopf ein.
    Suko wartete, bis ich zur Seite getreten war. Danach schloss er die Öffnung wieder.
    »Irgendwas hat dich misstrauisch gemacht«, sagte er, als er den Stock wieder wegstellte. »So etwas sehe ich dir an.«
    »Du hast Recht.«
    »Und? Was ist es gewesen?«
    »Es hat seltsam gerochen – nach Tier. Ein wenig scharf und ätzend.«
    »Tier?«
    Ich hob die Schultern.
    »Vielleicht ein Wolf?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe an das Heulen gedacht«, erklärte er.
    »Ja, und damit liegst du möglicherweise genau richtig. Den gleichen Gedanken hatte ich auch.«
    Beide schauten wir uns an und sprachen zunächst nicht.
    Schließlich sagte Suko: »Der Verdacht erhärtet sich. Es könnte also sein, dass sich dort oben das Versteck eines Werwolfs befindet.«
    »Ja, das ist möglich. Bei allen Vorbehalten natürlich.«
    Suko nickte. »Wenn das zutrifft, John, dann müsste Edna Turner etwas davon wissen. Man könnte sie ja fragen, welche Gäste sie noch außerhalb der Norm beherbergt.«
    »Genau das werden wir tun.«
    Mochte uns Wanda Rice auch das Hotel als toll und großartige beschrieben haben, wir sahen das mit anderen Augen. Es war zwar keine Absteige, doch einige dunkle Geheimnisse schien es dennoch zu verbergen. Und die mussten wir herausfinden.
    Ich stieg die Treppe wieder hinab. Die Musik spielte noch immer, aber einen Gast sahen wir nicht. Die Mädchen schienen alle unterwegs zu sein, abgesehen von der Musik hörenden Ausnahme.
    Wir fanden Edna Turner an der Rezeption. Sie las in einem Magazin und stand auf, als wir die letzten Stufen hinter uns ließen.
    »Nun, sind Sie zufrieden?«
    »Im Prinzip schon«, sagte ich.
    »Das freut mich.«
    »Mr. Sartow ist noch nicht eingetroffen?«
    »Nein. Ich wundere mich auch. Aber es gibt ja immer wieder Gründe, die einen aufhalten.«
    »Sie sagen es.« Ich lächelte die Frau an. »Ach ja, noch etwas, Mrs. Turner. Es gibt hier noch einen Speicher, nicht?«
    »Ha, den haben sie entdeckt?«
    »Zwangsläufig.«
    »Ja, ja, dort oben muss ich mal aufräumen«, gestand sie ein. »Aber er ist ja nicht vermietet, deshalb stört es keinen.«
    »Haben Sie sich nie über den Geruch gewundert?«, erkundigte ich mich.
    »Geruch?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass sich ihre Frisur fast löste. »Nein, Mr. Sinclair, der hat mich nie gestört. Es riecht auf diesen alten Speichern eben nicht wie in einer Parfümerie. Dieses Haus ist alt. Geruch kann auch Patina sein.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Soll ich Mr. Sartow etwas von Ihnen ausrichten, wenn er hier erscheint?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Wir werden ihn schon zu fassen bekommen.«
    Edna Turner wollte etwas sagen. Sie schaute dabei an meiner rechten Schulter vorbei, und ich sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte.
    »Es kommt jemand«, meldete Suko.
    In seine Worte hinein klang Edna Turners Stimme. »Da ist er ja. Das ist Mr. Sartow...«
    ***
    Ich drehte mich um und sah noch, wie die Tür aufgestoßen wurde.
    Igor Sartow betrat das Hotel. Er kam nicht einfach hinein, sein Kommen glich einem Auftritt, als wäre er der Böse in einer russischen Oper. Ich musste zu geben, dass er ein besonderer Mensch war, einer, den man nicht so leicht übersah.
    Er war recht groß. Ein Ledermantel hüllte seine Gestalt ein. Der Kragen stand hoch, der Mantel war nicht geschlossen und seine Schöße schwangen bei jedem Schritt. Er hatte ein schmales Gesicht mit leicht schräg stehenden Augen, sodass man schon an einen mongolischen Einschlag denken konnte. Hochstehende Wangenknochen, auf denen sich schwache Bartschatten abzeichneten. Ein schmaler Mund und dunkle lange Haare, die er nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Igor Sartow war ein Mensch, dessen Präsenz ganze Hallen ausfüllen konnte.
    Er schien überrascht zu sein, hier zwei Männer zu sehen, die er nicht kannte.
    »Igor Sartow?«, fragte ich der Ordnung halber.
    »Ja.« Er blieb stehen.
    Ich stellte Suko und mich vor und erklärte auch, welchem Beruf wir nachgingen.
    Er legte die Stirn in Falten, ansonsten hatte er sich gut in der Gewalt. »Sind Sie wegen mir gekommen?«
    »Ja.«
    »Toll. Und warum? Ich hatte mit der Polizei noch nie etwas zu tun. Das können Sie nachprüfen.«
    »Wir glauben es ihnen auch so. Und trotzdem haben wir einige Fragen.«
    Er breitete die

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