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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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sie aber nicht geben. Diskan wartete gespannt, voller Sehnsucht …
    Wieder!
    Sein Körper gehorchte ohne ein Kommando von seinem Gehirn, als er aufstand. Das Blut in seinen Adern floß schneller; er fühlte sich frisch und hellwach, bereit für alles, was da kommen mochte. Der tödliche Nebel der Angst war von ihm genommen.
    In der Dunkelheit, ohne sehen zu müssen, fand Diskan die Treppe, ging hinunter. Da war es wieder! Ein Herz erwachte zum Leben – Xcothals Herz? Rundherum, immer herum und nach unten, wartend auf den Schlag dieses lange still gewesenen Herzens.
    Er befand sich auf der Schwelle des keilförmigen Saales, als das Vibrieren zum viertenmal spürbar wurde. Und er sah die Pelzigen die Treppen heraufkommen, an ihm vorbei, um ihn herumgleiten, als existiere er gar nicht für sie. Er konnte nicht schätzen, wie viele es waren. Diskan wußte nur, daß es viele sein mußten, und daß sie aus allen Richtungen kamen, zielstrebig den keilförmigen Saal betrachten. Die Brüder im Pelz! Aber sie konnten nicht allein sein – andere mußten auch da sein!
    Verwirrt trat Diskan ein, und seine Augen suchten nach dem, was da sein mußte, obgleich er nicht erklären konnte, wonach er suchte. Das Innere der riesigen Halle, die so düster gewesen war, wurde nun immer heller. Funken hingen hier und da in der Luft, immer über der Masse der pelzigen Körper, die sich auf ihre breiten Hinterläufe aufgerichtet hatten und allesamt die schmalen Köpfe dem gegenüberliegenden schmalen Ende des Saales zugewandt hatten, als starrten sie wie durch Hypnose gebannt auf einen ganz bestimmten Punkt, den er nicht sehen konnte. Es waren so viele!
    Nun bewegten sich ihre Köpfe, ein rhythmisches Wogen, das von der Tür ausging, an der Diskan stand. Und mit dem Wogen kam das Vibrieren, stärker jetzt, ein Pulsieren, das das ganze Gebäude erschütterte und die lebenden Dinge in ihm, als bebte die Erde.
    Wogen, Wogen. Plötzlich bemerkte Diskan, daß sein eigener Kopf die gleichen Bewegungen ausführte. Die Funken in der Luft wurden heller. Sie hatten verschiedene Farben, Edelsteine, in die Luft geworfen, wo sie in glitzernden Ketten hängengeblieben waren – grün, blau, orange, scharlachrot, violett, alle Schattierungen.
    Die Lichter entfernten sich von ihrem Standort über den Köpfen der Tiere, trieben hinüber zu den bloßen Wänden. Aber wo sie den Stein berührten, schmolzen sie, wurden sie zu gleißenden Bächen, sprühenden, blitzenden Spuren, die sich immer noch bewegten, ineinander verwoben, sich lösten, wieder vereinigten zu einem anderen Muster, wie es zuvor die schwarzen Schatten getan hatten. Nur, dies war die Herrlichkeit, von der das Andere die sterbende Asche gewesen war.
    Diskan überschattete seine Augen angesichts der gleißenden Brillanz. Er wollte zusehen, aber er konnte es nicht länger tun. Er war auf den Knien, und sein Kopf bewegte sich immer noch im Rhythmus der Tierhäupter. Und von den Tieren ging eine Ekstase aus und hüllte ihn ein, die erfüllt war von dem Warten auf ein weit größeres Wunder, das noch kommen sollte.
    Xcothal erwachte – die Vergangenheit blühte wieder auf.
    Ja! Ja! Diskans Lippen formten die Worte, die er nicht laut aussprechen konnte. Zu wissen – zu dieser Stunde in Xcothal zu sein! Das war es, wonach er sich gesehnt hatte, ohne es zu verstehen. Er stand auf einer Schwelle; nur einen Schritt brauchte er zu tun, und das Wunder war sein!
    Ein Schrei …
    Das Gewebe aus Licht zerbarst, wurde zerrissen, als sei ein Messer hindurchgefahren. Diskan taumelte benommen, schauderte und fiel nach vorn. Das rettete ihm das Leben, denn über ihn jagte ein Blasterstrahl hinweg, fuhr in die Wand und riß sie mit einem roten Glühen auseinander.
    Diskan sah auf, betrachtete bestürzt das rauchende Bild der Zerstörung. Dann wurde er von den pelzigen Wesen niedergestoßen und herumgerollt. Und bis er sich wieder hochgekämpft hatte, war seine Vernunft zurückgekehrt.
    War er wirklich von den Tieren angegriffen worden? Diskan glaubte es nicht. Er setzte sich auf, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, weg von der Eingangstür, von der der Schuß gekommen sein mußte. Seine Begleiter hatten ihn nur so schnell wie möglich aus der Schußlinie gebracht.
    Feuer aus einer Waffe von Außenweltlern! Und jetzt ein durchdringendes Schnurren an seinem Gürtel! Hatte der Apparat die Feinde hergeführt? Diskan hakte ihn aus und wollte ihn von sich werfen. Sein Ärger über die Unterbrechung verwandelte sich

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