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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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in rasende Wut. Er würde sie jagen! Er war nahe daran gewesen, in diesem Strahl zu sterben. Aber was noch schlimmer war, er hatte etwas verloren, das hier zum Greifen nahe gewesen war.
    Das Ding, das er da in der Hand hielt, konnte ihn womöglich zu den Angreifern führen.
    Aber als er hochtaumelte, drückten und drängelten sich die Tiere um ihn herum, bildeten eine lebende Barriere zwischen ihm und der Tür.
    »Nein!« Diskan wollte sie beiseite schieben. »Laßt mich durch!« Er warf sich gegen sie. Dann erinnerte er sich an den Stunner, zog ihn heraus und schoß einen breit gefächerten Strahl ab.
    Die Tiere fielen, vorübergehend bewußtlos, zu Boden. Der Weg war frei. Diskan rannte hinaus in die Nacht, das Gerät in der einen, den Stunner in der anderen Hand. Draußen blieb er stehen. In den Schußbereichen eines Blasters zu rennen war dumm. Die Logik übernahm wieder jene Kontrolle, die seine Wut unterbrochen hatte. Nicht in den Tod laufen – jagen, verfolgen, alle Tricks anwenden.
    Er studierte die Skala. Die Nadel zeigte nach links, in Richtung auf die zerstörte Kammer, in der er den Toten gefunden hatte. Es war dunkel. Aber die Dunkelheit konnte nicht nur ein Nachteil, sondern auch ein Schutz sein. Er erinnerte sich sehr genau an den Weg. Mit der Schulter gegen die Wand schlich sich Diskan um die Ecke.
    Das Summen des Geräts war schwächer; sein Gegner mußte einen ziemlichen Vorsprung haben. Aber die Nadel wies deutlich den Weg. Und er würde ihn finden – ganz sicher würde er ihn finden!
     
    Die Kräfte hinter ihm schienen nicht sehr verwirrt.
    Er war so nahe; er darf jetzt nicht entkommen. Wir waren so nahe, Brüder!
    Laßt ihn gehen; er ist jetzt nutzlos für uns. Zu sich selbst ist er zurückgekehrt. Vielleicht ist er nicht formbar.
    Nahe! Ein ganzer Chor, der die Zweifel unterdrückte.
    Ehe er die Schwelle nicht aus eigenem Willen wieder überschreitet, ist er nutzlos. Laßt ihn jetzt seine eigene Art suchen; laßt dies die Prüfung sein!
    Opposition wallte auf, heiß und ungestüm, aber sie wurde niedergestimmt.
    Wenn er in den Tod geht, dann ist es das vorbestimmte Muster, und wir können es nicht ändern. Mit dem, was fehlerhaft ist, können wir nicht eins sein. Er muß helfen bei seiner Formung, oder sie wird unvollkommen sein. Laßt ihn gehen und, was in ihm ist, tun. Nur wenn er sich selbst befreit hat, kann er durch das Portal treten, das wir für ihn öffnen. Wir warten, wir wachen, aber wir können nichts unternehmen, ehe er wieder Herz und Geist öffnet.
    So nahe … Traurig, betrübt.
    Nahe, ja. Aber jetzt, warten … Unsere Erneuerung verzögert sich; wir können es nicht ändern.
     
    Diskan betrat den Raum mit den zerschossenen Wänden. Er bemühte sich nicht, zu dem Steinhaufen hinüberzusehen, den er als Grab aufgehäuft hatte. In dem schummrigen Licht, das den Raum erhellte, konnte er sehen, daß die Nadel des Anzeigers auf einen der Mauerreste zeigte. Verrückt, dort hinübergehen zu wollen ohne eine Lampe, ohne zu sehen, wohin er trat, während der Gegner bereits mit der Waffe im Anschlag wartete. Aber – verrückt oder nicht, er ging!
    Ein unvorsichtiger Schritt in dem Geröll, und schon stürzte er schwer zu Boden. Während er einen Augenblick dalag, hörte er vor sich ein Geräusch, und sein Anzeiger brummte stärker. Mit zusammengebissenen Zähnen robbte Diskan weiter, um wenigstens eine kleine Vorsichtsmaßnahme gegen einen nach Gehör abgegebenen Schuß zu unternehmen.
    Seltsam, aber als er seinen Kopf und die Schultern durch das Loch in der Mauer schob, kam er nicht in absolute Dunkelheit, wie er sie hinter den Wänden vermutet hatte. Statt dessen herrschte dort ein fahles, schummriges Licht, und er sah, daß er sich nicht weit von einer nächsten Treppe entfernt befand, die nach unten führte.
    Als er die Wendeltreppe erreicht hatte, preßte sich Diskan flach auf die Erde und hielt sein Ohr an den Boden. Leise Geräusche – Schritte auf den Stufen? Der Feind entfernte sich. Aber auf der Treppe gefangen zu sein, den Schüssen eines Blasters ausgeliefert …
    Er wartete, bis die Geräusche so schwach geworden waren, daß er sie kaum noch wahrnehmen konnte. Dann schwang er sich herum, trat auf die Treppe und ging langsam hinunter.
    Das Summen seines Anzeigers war schwach, eher ein Klicken, und die Nadel veränderte ihre Richtung mit jeder Stufe.
    Immer rundherum und nach unten. Er war sicher, daß er sich schon ziemlich tief unter der Straßenebene befinden mußte. Ein

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