Der Faktor X
dieser Welt stammte. Daneben eine Tonbandspule, die unkontrolliert ablief und sich zu einem nie wieder zu entwirrenden Knoten verwirrte. Er ging um das Bandknäuel herum und erreichte den Teil der Passage, wo der Pflanzenbewuchs wieder begann.
»Gruf a na sandank – forwarre!«
Der Ruf konnte von irgendwo vor ihm kommen, aber Diskan fand, daß es nahe war, sehr nahe. Und die Worte ergaben keinen Sinn. Er zog sich hinter ein Dickicht aus Pilzgewächsen zurück. Das konnte nur eine Warnung gewesen sein. Die hohe Stimme hatte einen hysterischen Unterton gehabt, was nicht gerade dazu ermunterte, den Gang weiter hinunterzugehen.
»Wer sind Sie?« Diskan bemühte sich, so normal wie möglich zu sprechen. Er sprach Basic und hoffte auf eine Antwort, die er verstehen würde.
»Du hältst uns nicht zum Narren, Jack Scum. Komm näher, und unsere Strahlen erledigen dich!«
»Ich weiß nicht, wer Ihr Jack Scum ist«, rief Diskan. »Ich weiß auch nicht, wer Sie sind. Ich bin ein Schiffbrüchiger. Mein Name ist Diskan Fentress.«
»Mit Jacks Mantel?« Ungläubigkeit schwang in der Frage mit. »Wir zählen jetzt bis fünf, dann feuern wir auf die Pflanzen. Der Rauch wird dich betäuben.«
»Ich trage einen Mantel, den ich in einer Überlebenshütte gefunden habe«, erwiderte Diskan hastig. Deshalb also hatte man ihn unter Beschuß genommen. Der Parka stempelte ihn zum Feind. »Ich sagte doch – mein Raumschiff ist hier zerschellt. Ich bin herumgelaufen …«
»Ich glaube Ihnen nicht. Kai nadra sonk!«
»Na schön, ich gehe.« Er ging zurück in das freigebrannte Stück des Ganges. Die Geschichte mit den verbrannten Pflanzen konnte stimmen, aber wenn er richtig vermutete, wollten sie nur Blaster-Energie sparen.
Er sah sich um. In der Mitte des Ganges, in sicherer Entfernung von den Pflanzen, stand eines der Tiere und beobachtete ihn. Hinkend bewegte es sich ein paar Schritte, und Diskan erkannte, daß es das gleiche war, das für ihn am Paß gekämpft hatte. Langsam kam es neben ihn und schaute in den Gang hinein. Diskan hatte das Gefühl, daß sie wieder einmal einem gemeinsamen Feind gegenüberstanden.
Ein Murmeln drang von drüben herüber, nicht zu verstehen, aber immerhin geeignet, daraus zu schließen, daß nicht nur eine Person dort lauerte.
»Nein, das dürfen Sie nicht! Bitte, Erhabener! Kommen Sie zurück – bitte!«
Wieder diese hohe Stimme, nervös, protestierend. Dann eine Bewegung voraus. Eine Gestalt tauchte auf, wie aus der Wand, und eine andere versuchte, sie zurückzuziehen. Der größere machte ein paar Schritte auf Diskan zu, taumelte und fiel schwer auf den schleimigen Boden, den anderen mit sich reißend. Diskan sprang hinzu, gebrauchte den Stunner, denn er hatte erkannt, daß dies seine Chance war.
Die beiden Gestalten lagen still, gelähmt vom Strahl der Waffe. Einen Augenblick später stand er über ihnen und durchsuchte sie nach Waffen.
Ein Zacathan! Die sanften Falten des Nackens und der Kopfkrause waren deutlich zu sehen. Die gelblich-graue Haut des Wesens glich beinahe der der Pflanzen. Die großen Reptilienaugen starrten Diskan an, aber sie hatten ein eigenartig verschwommenes Aussehen. Oberhalb der Hüfte des Wesens war der Protecto-Anzug aufgeschnitten, um Platz für einen Verband aus breiten Lagen von Plasta-Haut zu machen.
Sein kleinerer Begleiter starrte Diskan ebenfalls an, als er ihn herumrollte, aber diese Augen waren sehr wach und voller Abscheu und Angst. Ein Mädchen! Ihr Haar quoll aus einem Netz, der Protecto-Anzug war verschmiert und zerrissen – und in ihrem Gürtel steckte, was er suchte: der Blaster. Er nahm ihn an sich, ehe er sich weiter umsah.
In die Wand war ein grobes Loch gehauen. Dort heraus mußten sie gekommen sein. Er setzte sich in Bewegung, um sich in dem Raum dahinter umzusehen. Er fand zwei Vorratssäcke, eine ausgebreitete Bettenrolle, eine immerbrennende Lampe, einen Haufen anderer Gegenstände, die an einer der Wände aufgestapelt waren – aber niemanden sonst.
Diskan hob das Mädchen auf, trug es hinein und legte es auf die Bettenrolle. Dann machte er das gleiche mit dem Zacathan, den er auf dem Boden ausstreckte. Die Haut des intelligenten Reptils war rauh und trocken; offensichtlich fieberte er. Er schien schwer verwundet zu sein.
Die Hand in die Hüfte gestützt, sah Diskan von einem zum anderen. Überlebende eines notgelandeten Schiffes würden keine Protecto-Anzüge tragen. Dies hier waren Exemplare, die von bestimmten Regierungsstellen an
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