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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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laufen wir womöglich direkt in die Arme unserer Gegner. Während« – seine gelblichen Lippen verzogen sich zu einer Art Lächeln – »während wir hier hinter uns lassen, was unsere Verfolger – wenigstens für einige Zeit – entmutigen könnte. Es gibt Werkzeuge, die in der Not zu Waffen werden können. Nun, ihr werdet folgendes tun …«
    Von seinem Bett aus gab er klare, präzise Anweisungen. Aus der Menge der Vorräte wurden verschiedene Gegenstände ausgesucht und nach seinen Anweisungen zusammengefügt.
    Am Ende hatten sie ein Gewirr der verschiedensten Röhren fertig, das an die hochvoltige, immerbrennende Lampe angeschlossen war. Diskan wußte nicht, welchen Effekt das Ganze haben sollte, aber er war sicher, daß Zimgrald von der Wirkung der Konstruktion überzeugt war.
    Das Ganze wurde als zerbrechliche Barriere quer über den Gang gestellt. Der Pelzige beobachtete Diskans Tätigkeit mit konzentriertem Interesse. Als der junge Mann in den Raum zurückkehrte, kniete Julha neben der Matte und war dabei, dem Zacathan die besprochene Injektion zu verabreichen.
    Seine Reaktion auf die Injektion trat rasch ein. Er stand auf und bewegte sich etwas zögernd. Diskan schwang sich den großen Sack auf den Rücken; das Mädchen nahm den kleineren Packen. Sie traten hinaus auf den Gang, wo der Pelzige wartete. Als es sie erblickte, humpelte das Tier voran. Zimgrald folgte ihm, Julha dahinter, und Diskan bildete den Schluß. Er sah sich um und betrachtete noch einmal ihre Konstruktion, die sie im Gang aufgestellt hatten. Zimgrald hatte behauptet, sie könne die Verfolger aufhalten. Diskan hatte keine Ahnung, auf welche Weise.

 
12
     
    Zimgrald hatte eine Taschenlampe bei sich, schaltete sie aber nicht ein. Das diffuse Licht, das der Bewuchs der Wände ausstrahlte, schien dem Zacathan zu genügen. Diskan konnte keinerlei Anzeichen dafür entdecken, daß irgend jemand vor ihnen diesen Weg schon benutzt hatte. Er begann sich über die körperliche Widerstandsfähigkeit des Zacathan zu wundern, der mit seinen Begleitern durchaus Schritt hielt.
    »Erhabener«, Julha berührte Zimgralds Schulter. »Die Injektion wird nachlassen …«
    »Um so mehr Grund, Kleine, daß wir uns jetzt beeilen.« Die Stimme des Zacathan klang jetzt fast fröhlich. »Ihr werdet euch noch wundern, wie ich mithalte. Fentress …« Er hob seine Stimme ein wenig, so daß ihn Diskan hörte.
    »Ja?«
    »Was wissen Sie über diese Welt?«
    »Sehr wenig. Mein Schiff ist bei der Notlandung zerstört worden und in einem der Schlammtümpel versunken. Ich war zwar im Kälteschlaf, aber glücklicherweise hat mich die Notanlage hinausgeschleudert. Gleich in der Nähe begann ein Hügelkamm, und über den bin ich hierhergekommen. Dann fand ich die Notunterkunft …«
    »Und die Stadt. Aber nicht ohne Führung. Solche Führung zum Beispiel.« Eine der viergliedrigen Hände wies auf das Tier vor ihnen.
    »Ja …«
    »Aber Sie sind der Sohn des Scouts, der Mimir zuerst entdeckt hat. Sie müssen mehr wissen …« Die Frage war mit Nachdruck gestellt. Vielleicht hatte der Zacathan trotz seiner Freundlichkeit Diskan gegenüber einen gewissen Verdacht.
    Aber Diskan war nicht bereit, ihm seine ganze Geschichte zu servieren, selbst wenn das dazu gedient hätte, die Zweifel zu zerstören.
    »Ein Entdecker-Scout besucht während seiner Dienstzeit eine Menge fremder Planeten. Ohne die Registrierbänder kann er sich nicht mehr an jeden einzelnen erinnern …« Im gleichen Augenblick, als er das gesagt hatte, wußte Diskan, daß es ein Fehler gewesen war.
    »Ein Band – ah ja. Sie sind auf Mimir bruchgelandet. Aber diese Welt ist weit entfernt von jeglichem Transportweg, Fentress. Sie befindet sich auf keinem einzigen Band aller Handelswege oder freien Reiserouten. Einen normalen Grund für Ihren Besuch auf Mimir gibt es also nicht.«
    »Ich hatte meine eigenen Gründe, herzukommen«, schnappte Diskan.
    Er konnte das bleiche Oval von Julhas Gesicht sehen, als sie sich umdrehte, und Diskan glaubte, das Mißtrauen in ihren Augen zu erkennen.
    »Irgendwelche Gründe, die mit jenen zu tun haben, die hinter uns her sind?« bohrte Zimgrald weiter.
    »Nein!« Diskan hoffte, daß seine spontane Antwort dazu beitragen konnte, daß man ihm glaubte. »Ehe mein Schiff hier zerschellte, wußte ich nicht einmal, daß Mimir existiert.«
    »Aber Ihr Schiff kam mit Programmband, und Sie lagen im Kälteschlaf.« Kein mißtrauischer Unterton, aber Diskan wußte, daß er die Frage

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