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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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wußte, daß wir die Armeen aufgerufen hatten. Aber Artus hoffte, daß unser Vorteil an Überraschungseffekten und ein Schlachtfeld unserer eigenen Wahl ausreichen würden, um das auszugleichen. Wenn unsere Hoffnung sich als nutzlos erwies, dann würden die Sachsen die Runde vernichten und freie Hand haben, mit Südbritannien anzufangen, was sie wollten. Aber daran dachten wir nicht gern.
    Die Runde ritt, so schnell sie konnte, zu dem vereinbarten Treffpunkt der Armeen von Dumnonia und Brycheiniog, und wir stellten fest, daß die Armeen tatsächlich da waren. Das war nicht sicher gewesen, denn einige der britischen Könige hatten in der Vergangenheit ihre Versprechen nicht gehalten.
    Wir waren kaum angekommen, und Artus war gerade von seinem übermüdeten Pferd abgesessen und hatte Constantius von Dumnonia umarmt, als auf Befehl des Hohen Königs frische Pferde für die Runde herausgesucht wurden. Die Armeen schlugen das Lager auf. Ich allerdings behielt Ceincaled, denn die Kampagne hatte ihn nicht müde genug gemacht, als daß ich ein neues Pferd brauchte. Und ich glaubte auch, daß ich ihn brauchen würde, wenn wir Cerdics Armee irgendwo in die Falle lockten.
    Artus hatte Männer ausgeschickt, die die wichtigsten Straßen bewachen sollten, und von einem dieser Männer kam Nachricht, daß die Sachsen die östliche Straße nach Baddon eingeschlagen hatten. Wir wandten uns direkt nach Süden, und wir marschierten, so schnell wir konnten, um auf die Sachsen zu treffen. Artus regte sich auf über die Langsamkeit der vollen Armee.
    Diese beiden Wochen zeigten mir, warum Artus ein so großer Heerführer war. In dem Wirbel von Geschwindigkeit, mit der unsere Kampagne ablief, war er allein völlig ruhig und gleichmütig geblieben. Er war in der Lage, jedes Detail, was man ihm berichtete, voll zu verstehen. Er setzte alle Puzzlestückchen an ihren Ort und fügte sie in seine eigenen Pläne ein. Wenn jemand in seiner Umgebung zu müde oder zu angespannt oder zu verwirrt war, um zu denken, dann blieb Artus fest, sicher und beherrscht. Er kämpfte gut, ohne Böswilligkeit oder Haß, und er verlor nie den Überblick über das, wofür er kämpfte. Niemals, selbst in den schwierigsten Augenblicken nicht, befahl er eine Aktion der Rache oder Grausamkeit. Er war auch nie ungewillt, mit seinen Gefolgsleuten zu sprechen. Das Blut und der Staub und die Erschöpfung beherrschten uns nicht so sehr wie der Gedanke an Artus’ Vision. Er war ein König, der einmal in zehn Generationen auftritt oder in zehnmal hundert Jahren. Er verlangte einfach durch sein Dasein das Beste, was seine Diener ihm geben konnten, und wir gaben es gern.
    Ich sage »wir«, und dennoch war ich damals nicht in der Lage, mich unter jene einzuordnen, die Artus dienten. Ich wünschte es mir mehr als je zuvor, aber der Hohe König vertraute mir nicht mehr als am Anfang. Ich trieb mich am Rand der Runde herum, ich kämpfte, wenn ich konnte, und ich zerbrach mir den Kopf über den Grund, warum selbst mein Anblick Artus zu erzürnen schien. Ich setzte meine Hoffnungen auf die Schlacht und auf das, was sich daraus vielleicht ergab.
    Ich war halb eifrig und halb voller Angst. Vielleicht, so dachte ich, gefiel mir das nicht, was sich nach der Schlacht zeigte. Nichtsdestoweniger war es eine Probe, und ich wartete gespannt darauf. Ich packte meinen Schwertgriff und betete zum Licht, ich möchte mich oder die Runde nicht entehren.
    Am Tag vor der Schlacht lagerten wir am Rand der Ebene von Sorviodunum in einem Wald neben einem Fluß, der Bassas hieß. Am Vormittag des nächsten Tages erreichten uns die Sachsen, und wir warteten auf sie.
    Artus hatte wie immer alles sorgfältig geplant. Die Straße folgte einer Kurve unterhalb eines Hügels im Süden, und Artus brachte die Reiterei an diesem Hügel in Stellung, verborgen in den Wäldern, die ihn bedeckten. Er setzte die Fußtruppen der Runde, zusammen mit den Kriegern von Constantius und Eoghan, in die Mitte, direkt hinter der Kurve in der Straße selbst. Die weniger gut ausgebildeten Armeen verteilte er im Wald an den Flanken. Die sächsischen Streitkräfte würden, wenn alles gutging, um die Kurve der Straße herum genau in die Fußtruppen hineinmarschieren, und das sollte ihren Schilderwall zerbrechen. Danach würde die Reiterei auf ein Signal hin die dumnonischen Linien durchbrechen, die Sachsen abschneiden und sie zerstreuen.
    Ich wartete mit der Reiterei neben Bedwyr und Taliesin. Agravain kämpfte mit den Fußtruppen in

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