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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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vergangenen Nachmittag wieder abgereist war. Als ich das hörte, fühlte ich mich unsicherer als je zuvor. Fast erleichtert ritt ich am nächsten Morgen mit Cei und einer Gruppe von dreißig Kriegern nach Degganwy. Wenigstens mußte ich nicht an die Schwierigkeiten denken, die noch kommen würden. Auf der Reise gab es schon Schwierigkeiten genug.
    Die Fahrt war in der Tat schwierig, besonders der erste Teil. Ceis dreißig Männer waren feindselig und mißtrauisch. Sie benutzten alle vorhandenen Möglichkeiten, um mich zum Verschwinden zu bringen, und Cei war bei allen Versuchen der Anführer. Wenn es eine unangenehme Aufgabe zu erledigen gab, von der Art, die gewöhnlich für Hörige bestimmt ist, wenn welche da sind, dann schob man mir diese Arbeit zu. Ich wurde ganz offen beleidigt, und ansonsten übersah man mich.
    Ich war nicht erwünscht, und die Krieger machten das ganz deutlich. Aber ich entdeckte, daß ich mit Worten die Spitzen der Beleidigungen umdrehen konnte und daß ich einen Witz daraus machen konnte, und dadurch verhinderte ich mit Geduld und mit der Vortäuschung, daß ich nichts gehört hätte, einen Zweikampf. Es gab nichts, was ich nicht ertragen konnte - obwohl ich froh war, daß Agravain nicht mit uns ritt. Der hätte sich gezwungen gefühlt, die halbe Gruppe umzubringen.
    Wir nahmen die römische Straße von Camlann durch die Hügel, die die Briten Königreich des Sommers nennen. Man sagt, die Anderwelt liegt dich dabei. Dann ritten wir nach Baddon, das die Römer Aquae Sulis nannten, und dann nach Nordwesten über die römische Straße nach Caer Legion. Schließlich ging es wieder nach Westen, in die Ar-fon-Berge. Es war ein wildes Land, schön und rauh. Auch die Straßen waren dort schlecht. Die Römer hatten lange gebraucht, um den Westen von Britannien zu erobern, und sie hatten ihn auch schnell wieder verlassen. Degganwy lag mitten im rauhsten Teil des Landes. Es war eine kleine Festung, aber sie war sehr stark. Jeder einzelne Mann darin, vom König Maelgwyn angefangen, hegte einen fast greifbaren Haß für uns, und man gab uns nur das Minimum an Gastfreundschaft, das durch den Lehenseid an Artus verlangt wurde. Als wir wieder abzogen, schaffte es Maelgwyn, uns noch um einen Teil des Tributes zu betrügen, denn das Korn, das er uns gab, war mit Häcksel vermischt. Wir entdeckten das erst, als wir Camlann erreichten. Wir hatten es eilig gehabt, Degganwy zu verlassen, denn wenn wir länger geblieben wären, dann stand zu fürchten, daß zwischen unserer Gruppe und Maelgwyns Männern Blut vergossen worden wäre. Maelgwyn hätte dann vielleicht seine Krieger hinter uns hergeschickt und Artus gesagt, unsere Vernichtung sei das Werk von Banditen gewesen.
    Die Rückreise war sowohl leichter als auch schwieriger für uns. Als wir die Straße nach Norden mit leeren Wagen hinaufgefahren waren, hatten uns die Räuber nicht belästigt. Auf der Rückreise aber wurden wir dreimal an drei Tagen angegriffen, und zwar durch große Banden. Die Räuber fielen uns aus dem Hinterhalt an, und sie benutzten Bogen
    - eine Waffe, die kein Krieger anfaßt. Sie versuchten, die tributbeladenen Karren auszurauben, ehe die ganze Gruppe heran war, um sie zu schützen. Bei diesen Angriffen wurden zwei Krieger getötet, und sieben wurden verwundet. Wir mußten die Entfernung verdoppeln, die wir zu reiten hatten, indem wir den Wagenzug immer wieder auf- und abritten, und wir trugen die Schilder am Arm, anstatt über dem Rücken. Ich bezweifele nicht, daß viele Räuber uns nur angriffen, weil wir Artus’ Männer waren. Das ganze Land haßte uns. Bei den Klöstern, wo wir hielten, um den Tribut einzutreiben, murmelten die Männer wütend vor sich hin, und sie schleuderten Steine hinter uns her, als wir wieder abzogen. Wir wagten es kaum, auf den größeren Festungen um Gastfreundschaft zu bitten, und wenn wir es doch taten, dann mußten wir unsere Wagen und unsere Rücken schützen.
    Aber durch diese vielen Schwierigkeiten wurde alles leichter für mich. Ich kämpfte mit den anderen gegen die Räuber, ich kümmerte mich um die Verwundeten, so gut ich konnte, und ich teilte mit den anderen die Feindseligkeiten, die uns überall umgaben. Unter solchen Umständen wären die anderen Krieger keine Menschen gewesen, wenn sie nicht angefangen hätten, mir zu trauen. Und als wir wieder zurück nach Camlann ritten, da war ich von allen Mitgliedern der Gruppe akzeptiert, außer von Cei. Dem störrischen Cei, wie es in den Liedern

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