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Der Falke von Aryn

Der Falke von Aryn

Titel: Der Falke von Aryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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seinen Hut wieder ins Gesicht.
    Es dauerte nicht lange, bis sich etwas rührte. »Mort, wacht auf!«
    »Ich bin wach«, kam die brummende Stimme, jedoch ohne dass der alte Mann sich regte. »Sag mir, was du siehst.«
    »Serrik und dieser Aragone, sie reden miteinander, und der Don scheint die Anweisungen zu geben. Ein Mann führt dem Don ein Pferd herbei … Mort, der Aragone will davonreiten!«
    »Lass ihn«, brummte der alte Mann.
    »Ich dachte, er wäre der Kern des Ganzen?«
    »Nicht mehr. Jetzt sind es das Mädchen und die Baroness. Wecke mich, wenn ein Teil von ihnen davonreitet.«
    »Warum denkt Ihr, dass sie sich trennen werden?«, fragte Raban.
    Der alte Mann seufzte unter seinem Hut. »Weil sie Lord Raphanael eine Falle stellen werden. Dort vor der Scheune im Hackklotz steckt das Beil, als wir kamen, war das Blut noch feucht, der Reiter, den wir sahen, brachte Lord Raphanael die Hand. Don Amos will ihn erpressen. Es mag ihm auch bei dem Lord gelingen, nur das junge Fräulein wird sich nicht dadurch erschüttern lassen. Also wecke mich, wenn sie sich teilen.« Ein Atemzug verging, ein nächster. »Oder wenn das junge Fräulein kommt.«
    Das junge Fräulein kam zuerst. Verflucht, dachte Raban, was macht Loren da? Er stieß den alten Mann an. »Sie haben sich noch nicht geteilt, und Loren kommt den Weg heraufgeritten, als wäre sie nur zum Vergnügen hier«, knurrte Raban. »Göttin, was tut sie nur?«
    »Den Köder spielen«, sagte Mort und richtete sich auf. »Es sind noch alle da?«
    »Serrik und sechs seiner Leute, die beiden Huren und die alte Frau und das Kind. Dem geht es gar nicht gut, es scheint mir fiebrig.«
    Mort stand auf und reichte Raban die Hand, um ihm ebenfalls aufzuhelfen. »Du sagst, du bist gut mit deinen Messern. Und im Schleichen. Selbst wenn die Sonne scheint?«
    »Ja«, sagte Raban, auch wenn ihm die Nacht doch besser lag.
    »Wenn sie hier im Westen die Straße entlangkommt, dann kommen die anderen von Osten, sehe zu, dass du dich zur Baroness hinarbeiten kannst und sie und das Kind beschützt, achte nur auf die Tür dort; wer hindurchgeht, stirbt. Nur das ist deine Aufgabe.« Ein hartes Lächeln spielte um Morts Mund. »Wenn du ihre Kette lösen kannst, ist es noch besser. Kommt es zu hart für dich, nimm das Kind und renne davon, selbst wenn es bedeutet, dass die Baroness stirbt. Sie würde es so wollen, dass das Kind lebt, auch wenn sie dafür sterben muss.«
    Raban nickte grimmig und lockerte seine Messer in den Scheiden.
    »Und Ihr?«
    »Ich werde tun, was ich am besten kann«, sagte Mort und zog seine Handschuhe stramm, bevor er sein Schwert zog und fest in beide Hände nahm. »Ich werde den Tod verteilen gehen.«
    »Warum jetzt und nicht zuvor?«, fragte Raban verständnislos.
    Mort nickte zu der fernen Reiterin hin. »Weil mein Vertrag sich auf sie bezieht. Und nur auf sie.«
    Serrik hatte einen seiner Männer als Wache abgestellt, doch der hatte es sich auf einer Kiste bequem gemacht. Vielleicht hatte er es bei den Huren oder mit dem Wein übertrieben, er schien zu dösen. Als er den Hufschlag hörte, war die Majorin schon näher an dem alten Mühlenhaus heran, als sie es sich erhofft hatte.
    »Die Majorin!«, rief er und sprang auf, um nach seinem Schwert zu greifen. Doch bevor er dazu kam, ertönte laut ein Schuss. Knall und Pulverdampf ließen das Pferd der Majorin steigen, während die Wache in sich zusammenbrach. Kaum hatte das Pferd die Vorderhufe auf dem Boden, gab Lorentha ihm die Sporen. Einer der anderen Deserteure eilte aus dem Haus, in der Hand hielt er eine Pistole, doch die Kugel traf nur ihr Pferd, als sie ihn niederritt. Das Pferd schrie wie eine gequälte Seele auf und scheute, doch Lorentha sprang schon aus dem Sattel, sie rollte sich zur Seite weg, zu dem hin, der sich gerade aufzurichten versuchte, und stach einmal nur zu, um durch die Seitentür ins Haus zu rennen.
    Raban hörte zwei Schüsse aus dem Haus, nach kurzer Pause einen dritten, Schreie. von Männern und den beiden Huren, aber er war zu beschäftigt, darauf zu achten.
    »Ich bin ein Freund Eures Sohns, Baroness«, presste er zwischen Zähnen hervor, die eine seiner Klingen für ihn bereithielten, während er geschickt mit zwei gebogenen Federn an dem Schloss an ihrem Fußgelenk hantierte. Kette und Schloss stammten aus den Beständen der Garda, keine schlechte Ware, aber nichts, das ihn länger aufhalten sollte.
    Eine Bewegung an der Tür, Raban fluchte, beinahe hätte er das Schloss schon offen

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