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Der Falke von Aryn

Der Falke von Aryn

Titel: Der Falke von Aryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zu einem Sandkorn falteten und wieder öffneten.
    Dumm-de-la-de-la, sang es in ihrem Blut, als Schwert und silberbeschlagene Pistole die Form einnahmen, die für Dolch und Schwert bestimmt war, das Stöckchenspiel mit Namen Schild.
    Ein helles Klingen ertönte, Lorentha senkte die Pistole, an deren stählernen Läufen noch kurz die Kugel haftete, bevor sie harmlos auf den Boden fiel, und drückte ab.
    Kein solches Wunder schonte den Hurenhüter, Lorenthas schwere Kugel traf ihn an der Schulter und zerschmetterte sie ihm, kraftlos fiel sein Arm herab, während zu ihren Füßen Vargil, der jüngste Gardist ihrer neuen Garda, der kaum einen Tag unter ihrem Kommando gedient hatte, fragend zu ihr aufsah, als wolle er von ihr zuletzt noch wissen, wie es dazu kam, dass er jetzt hier sterben musste.
    So schnell war all das gegangen, dass Bosco und Emlich kaum etwas mitbekommen hatten, doch dass Vargil zu ihren Füßen in einem See von Blut mit einem leisen letzten Seufzen erschlaffte, entging keinem von ihnen.
    »Götter!«, fluchte Bosco, doch da kniete sich die Majorin schon vor den Jungen, um ihm am Hals den Puls zu fühlen, eine sinnlose Geste, solange das Herz noch geschlagen hatte, hatte es ihm das Blut aus der offenen Kehle gepumpt.
    Als die Majorin sich aufrichtete und der Leutnant ihr Gesicht sah, musste Bosco schlucken, selten hatte er einen so unbarmherzigen Blick gesehen wie den, den sie nun auf den Hurenhüter richtete, der winselnd und zitternd in einer Lache aus seinem und Vargils Blut inmitten des Drecks der schmalen Gasse auf dem Boden lag.
    Sie bückte sich und packte ihn an der unverletzten Schulter, riss ihn scheinbar mühelos hoch und drückte ihn gegen die Wand, um ihn aus schwelenden grünen Augen anzusehen.
    »Ich stelle meine Fragen nur ein Mal«, sagte sie, während sie ihr Schwert wegsteckte und ihren Dolch zog, der hier im Schatten der engen Gasse schwach zu leuchten schien. Eine Ader pochte an ihrer Schläfe. »Wo finde ich Mollmers Versteck, und was weißt du über Lord Visal, Serrik und einen Don Amos?«
    »Er bringt mich um«, röchelte der Hurenhüter. Wieder spürte sie das Pochen in ihrem Blut, es war, als ob es sie erfüllen würde, als ob ihr Herzschlag nur dieses eine Muster kannte.
    »Sag es mir«, sagte sie ganz leise. »Oder du wünschst dir, dass er es tut.«
    Was der Hurenhüter in ihren Augen sah, wusste Bosco nicht, er wollte es auch gar nicht wissen, doch sie musste ihm wie ein Dämon aus tiefsten Höllen vorgekommen sein, denn nun fing er an zu erzählen, zu beichten und zu wimmern, ein wahrer Strom aus Worten stürzte aus ihm hervor, bis sie irgendwann ihre Finger lockerte und ihn fallen ließ und er sich vor ihren Füßen wand und wimmerte.
    Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatten auch die anderen Gardisten ihren Weg in diese enge Gasse gefunden. Jemand hatte Vargil auf den Rücken gebettet und ihm ein Tuch um den Hals geschlungen, um die klaffende Wunde zu verbergen, und die Augen geschlossen. Jetzt sahen sie alle grimmig auf den Hurenhüter herab, der einen der Ihren auf seinem ersten Einsatz erschlagen hatte.
    Lorentha schaute zu Bosco hin.
    »Ihr habt gehört, was er gesagt hat. Ich hätte euch alle gern an meiner Seite, aber es ist zu weit für einen Marsch, und jemand muss sich um dieses Stück Dreck hier kümmern.«
    »Keine Sorge«, sagte Bosco kalt, ohne den Blick von dem wimmernden Mann zu wenden. »Wir kümmern uns um ihn.«
    Barlin riss die Tür auf, kaum dass sie den Klopfer in die Hand genommen hatte, und schaute die blutbeschmierte Erscheinung vor ihm erschrocken an. Hinter ihm trat Raphanael hervor, warf einen Blick auf ihre blutige Rüstung und das erschöpfte Pferd am Zaun.
    »Was ist geschehen?«, fragte er besorgt. Hastig suchte sein Blick sie nach Wunden ab, aber er konnte keine erkennen. »Ist das dein Blut?«
    »Ich weiß, wo sie sind«, sagte Lorentha atemlos. »Und nein, das Blut ist von einem guten Mann, für den ich später beten werde. Nur brauche ich ein neues Pferd.«
    Barlin sah hinunter zu dem armen Tier und nickte leicht. »Das sieht man.«
    »Es ist eine alte Mühle«, erklärte sie den beiden, während sie ihr Pferd sattelte. »Sie soll nahe einem fast ausgetrockneten Bach stehen, hinter einem vom Blitz geteilten Baum.«
    »Ich weiß, wo das ist«, grollte Raphanael. »Es ist zu Pferd nicht eine Stunde hin.«
    »Gut«, sagte sie und zog ein Pulverhorn aus ihrer Satteltasche. »Lass mich noch eben nachladen.«
    Es waren meisterhafte Waffen, der

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