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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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mit diesem Manöver der Schaden auf ein Minimum reduziert werden. Das Alpha-Mutterschiff führte immer die Inquisitionsschiffsflotte an, sodass es auf dem Weg liegende Meteoroiden vernichten konnte. Die kleineren, verwundbaren Schiffe dahinter waren somit gut geschützt.
    Erek lauschte neugierig den Ausführungen des Kommodore und verstand nun wieder ein bisschen mehr über den allgemeinen Raumbahnhof, die interstellaren Schleichwege und die Tücken der Kosmonautik im Speziellen. Er sollte sich eines Tages noch weiter in die Materie vertiefen dürfen.
    „So, jetzt geht es los“, sagte Zardosch. Erek unterbrach die Lehrstunde und stürmte zu Zardosch.
    „Was geht los?“
    „Hier auf der Holografie kannst du alles schön verfolgen. Die katarischen Kampfjets sind nur noch zehn Minuten entfernt. Sie überfliegen in diesem Moment den Hadersteiner Gebirgspass und treffen bald auf das Daumtal, wo wir Yakkis das beste Aschischisch weit und breit anbauen. Das Harz ihrer Blütenstände ist bläulich-schimmernd bis transparent. Die Pflanzen haben einen so dichten Harzbesatz, dass wir ganz andere Erntemethoden entwickelt haben. Wir gewinnen das Aschischisch dadurch, dass wir die Pflanzen entweder auswringen oder an die Wand klatschen, um anschließend das Harz von den Wänden herunterzuschaben…“
    „Und das Kampfgeschwader?“, fragte Erek.
    „Ach, das Kampfgeschwader? Das kommt nicht mehr weit“, sagte Zardosch.
    Erek sah plötzlich auf der Holografie, wie die vielen Lichter der angezeigten Kampfjets immer enger aneinandergerieten und Lichtcluster bildeten, die bald alle nach unten sanken, auf die Berge zuflogen und rot aufblinkten. Dann blieben sie in den Berghängen stecken und waren kurz danach auf einmal weg, als wären sie nie da gewesen.
    „Sie sind weg?“, fragte Erek erstaunt.
    „Genau. Sie sind keine Gefahr mehr für uns. Wären sie besser mit Tarnkappentechnik geflogen. Das kommt davon, wenn man am falschen Ende spart.“
    „Wie ist das möglich?“
    „Sie sind auf den ältesten Fliegertrick hereingefallen, den es gibt. Sie hätten höher fliegen sollen und nicht so dich über den Bergen. Naja, vermutlich waren das nur Cybernauten. Die Jets sind zu perfekt geflogen, als das sie von Menschen gesteuert wurden. Es ist nicht davon auszugehen, dass Menschen zu Schaden gekommen sind. Ich habe vorhin noch einmal alle Daten ausgewertet, um ganz sicherzugehen“, sagte Zardosch.
    „Was ist mit den Jets passiert? Was habt ihr mit denen gemacht? Laserstrahlen?“
    „Nein. Wir haben im Daumtal auch noch andere potente Dinge stationiert. Unsere Netzkanonen“, erklärte Zardosch.
    „Was ist das?“
    „Eine Netzkanone ist eine Metallhülse, die ungefähr so groß wie eine Mülltonne ist, vier Spezial-Flugdrohnen und ein unzerreißbares Netz aus Kunstspinnenseide enthält, das sich in der Luft vor mehreren Jets entfaltet. Egal, wie schnell sie auch sind, sie können das Netz nicht zerstören. Das Netz schließt sich unweigerlich, sie geraten immer näher aneinander, verheddern sich, und dann werden die kleineren Sprengkapseln für die Rettungsfallschirme gezündet, die sich alle gleichzeitig ruckartig aufblähen und eine Kapitalbremsung verursachen, was alle Jets innerhalb des Netzes zusammenrutschen und aneinanderknallen lässt. Oh!“, sagte Zardosch und hielt inne.
    „Was ist?“, fragte Erek.
    „Unsere Überwachungssysteme haben festgestellt, dass ein weiteres Geschwader im Tarnkappenmodus von Westen auf uns zukommt, diesmal aber auf einer Flughöhe von zehntausend Metern unterwegs ist und, wenn sie mit dem Tempo weiterfliegen, in knapp zwanzig Minuten hier eintreffen werden. Es sind FK-19-Jets mit Höllenfeuerraken, Brandteigbomben und Sonnenscheinsäure. Das sind gefährliche Waffen, mit denen man nicht spielen sollte. Wie kann Katara es nur wagen?“, ärgerte sich Zardosch.
    „Aber warum seht ihr sie?“, fragte Erek.
    „Der Mond ist heute Nacht so hell, dass unsere Weltraumteleskope, die auf das Malakka-Gebirge ausgerichtet sind, die charakteristischen Kondensstreifen am Himmel erkennen können“, antwortete Zardosch und wurde aufgeschreckt, als plötzlich sein Privat-Tele zu klingeln begann. Verwirrt hob er ab. Als er realisierte wer am Apparat war, winkte er die anderen zu sich her und formte mit seinem Mund den Namen D-o-k-t-o-r-P-o-m-a-s-e. Jeder, der es mitbekommen hatte, eilte herbei und schaute auf das Display des kleinen Privat-Teles. Sobald Zardosch von seinen Mitarbeitern umringt war,

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