Der Fall von Katara
diese Funktionen in einem Schiff integriert worden. Aber das ist nicht das Problem. Wir müssten in ein paar Minuten das Alpha-Mutterschiff auf die Koordinaten eingestellt haben, berichten mir gerade die Lotsen. Aber es wird noch eine halbe Stunde in Anspruch nehmen, bis das Zyklotron auf volle Leistung gefahren ist. Nur so können wir es schaffen, mit einem gezielten Schuss Retropolis zu zerstören. Du kannst dir denken, dass wir dabei äußerst exakt vorgehen müssen, weil wir nur diesen einen Schuss haben. Danach sind unsere Steuermänner erst einmal damit beschäftigt, das Raumschiff wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wir haben vor drei Stunden unserem Obermaschinisten den Auftrag erteilt, das Zyklotron zu aktivieren. Ich hoffe, dass sich Katara keine Gegenmaßnahme einfallen lässt. Wenn man uns zuerst beschießt, haben wir alle ein großes Problem. Wir werden dir rechtzeitig Bescheid geben, damit ihr eure Kampfjets und Infanteristen abziehen könnt. Wir haben ausgerechnet, dass wir das Zyklotron mit zwei Teilchen bestücken müssen, die so groß wie Golfbälle sind, um den Berg zu zerstören und dabei den Kollateralschaden so gering wie möglich zu halten. Wir kennen leider nicht die genaue Beschaffenheit des Gesteins und der Höhlenstruktur im Inneren von Retropolis. Es dürfte jedoch eine mächtige Explosion geben“, bemerkte MAX-389-Polyplex.
„Wir haben unter den gegebenen Umständen vielleicht keine andere Wahl. Seid ihr euch sicher, dass zehn Minuten reichen werden, um die Leute aus der Gefahrenzone herauszubringen?“, fragte Zardosch nach.
„Wenn sie schnell genug sind, reicht es. Ich lasse den Countdown in deine Brille einblenden. Dann bist du unabhängig.“
„Gut. Danke Polyplex! Äh, Eleemi, was ist jetzt mit diesen PFAU-3-Raketen? Wie viele habt ihr eliminiert?“, wollte Zardosch von ihm wissen.
„Leider keine. Sie scheinen sich von der Störtechnik der Mayoren nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sie halten ihre vorgeschriebene Flugbahn ein. Wahrscheinlich sind sie bestens isoliert und haben einen gyrostatischen Antrieb eingebaut. Sie brauchen keine katarischen Satelliten, um ihr Ziel zu erreichen. Es sind Blindflugraketen und immer noch viel zu viele, die näherkommen“, sagte Eleemi. Erek war etwas beunruhigt und wunderte sich, warum Zardosch so gelassen blieb.
„Ich muss nur einen Knopf drücken, und das Problem ist beseitigt“, erklärte Zardosch.
„Was bewirkt dieser Knopf?“, fragte Erek.
„Der Knopf schleudert recycelte Elektromagneten aus allen Schrottkanonen heraus, die im Malakka-Gebirge verteilt sind. Die Magnete wurden mit einem Propeller versehen, der sich ab einer bestimmten Höhe aktiviert und sie in der Luft schweben lässt. Wir schießen die Magneten auf mehrere tausend Meter Höhe. Sie haben hochwertige Lithium-Ionen-Batterien eingebaut, sodass sie ein starkes Magnetfeld erzeugen, um die PFAU-3-Raketen abzufangen. Die Magnete sind mit einem Sprengsatz versehen, der bei einem starken Aufprall gezündet wird, und sobald eine Rakete auf einen Magneten trifft, macht es Bum! Aber lieber in der Luft, als auf der Erde, oder?“, meinte Zardosch.
„Eine andere Möglichkeit haben wir nicht?“, wollte Erek wissen.
„Nein. Gegen PFAU-3-Raketen kann man nicht viel unternehmen. Man könnte nur mit gleicher Technologie zurückfeuern, aber das würde wahrscheinlich allen Menschen die Lebensgrundlage entziehen“, antwortete Zardosch.
Er entfernte die Sicherheitsverschlüsse, die den Zugang zum besagten Knopf freigaben, aktivierte den Countdown und gab einen weltweiten Bombenalarm heraus. Als er sich den Gehörschutz anlegte, hoffte er, dass nicht so viel radioaktive Strahlung bei den Explosionen freigesetzt werden würde, da man den Filtersystemen von Katara und den Versprechungen ihrer Techniker sowieso keinen Glauben schenken durfte. Dann drückte er den Knopf herunter und löste die malakkischen Abschussvorrichtungen aus, die unzählige recycelte Elektromagnete in die Lüfte entließen, die wiederum auf das Eintreffen der PFAU-3-Raketen warteten.
Viele kämpfende Einheiten auf beiden Seiten mussten sich sofort in Sicherheit bringen. Alle verbargen sich in Höhlen, zogen sich Atemschutzmasken über und verbarrikadierten ihre Gehörgänge. Auch alle Kampfjets, Silberpfeile und Goldrochen schwärmten von der Gefahrenzone weg. Die Luftinfanteristen waren besonders gefährdet. Man ging von so gewaltigen Explosionen aus, dass die Wissenschaftler befürchteten, die
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