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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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Alonis.
    „Gebt doch endlich zu, dass ihr ihn verschleppt habt!“, schrie Zardosch außer sich.
    „Da täuscht du dich, mein Lieber. Er wurde von Peps entführt. Vielleicht geben sie Rabulio wieder zurück, wenn du etwas zum Tauschen hast. Aber so wie ich dich einschätze, stehst du nicht auf Tauschgeschäfte, oder?“, brüllte Frau Alonis und füllte ihre Betäubungsgaskanone mit drei großen Kartuschen.
    Zardosch war im Vorteil, weil er mit seinen Spezialkontaktlinsen die Fähigkeit hatte, alles zu sehen, was Frau Alonis im Schilde führte. Die Videokameras hinter ihr, die in der Wand versteckt waren, übertrugen die Bilder auf seine Cyber-Kampfbrille.
    „Nein. Ich stehe nicht auf Tauschgeschäfte. Ich zahle lieber mit harter Währung. Und Sie?“, erwiderte er, während er hastig seine Schallkanone auf die richtige Lautstärke einstellte. Er gab Erek ein Zeichen, sich die Ohren zuzuhalten. Dann legte er Gasmaske und Ohrenschützer an, überhörte aber den lauten Knall der Betäubungsgaskanone, deren Munition Frau Alonis passgenau auf Zardosch und Erek abgeschossen hatte. Zeitgleich aktivierte Zardosch seine Schallkanone und schoss Schockwellen auf Frau Alonis. Es entstanden höllisch laute Geräusch dabei, sodass es sogar noch mit Ohrenschutz fast unerträglich war.
    Danach stürmte Zardosch in den Silberpfeil, machte die Luken dicht und startete den Motor. Blitzschnell flog er aus der Parkbucht heraus und direkt auf Frau Alonis zu, die für kurze Zeit taub war und nur noch ein leises Flirren hörte. Der Schock war so stark, dass sie auf den Boden fiel und sich die Ohren zuhalten musste. Als der Lärm vorüber war, rappelte sie sich auf und sah, wie der yakkische Silberpfeil mit Ach und Krach auf sie zugeflogen kam. Sofort stürzte sie in ihr Cockpit hinein und versuchte, den Motor zu starten. Aber es war schon zu spät.
    Kurz bevor Zardosch an der Parkbucht ankam, verlangsamte er die Geschwindigkeit, damit er seinen Silberpfeil schräg zur Wand drehen konnte, um mit dem heißen Düsenstrahl in die Parkbucht hineinzublasen, während Frau Alonis und Rotbert noch schwer mit den Nachwirkungen des Beschusses aus der Schallkanone beschäftigt waren. Der heiße Düsenstrahl, den Zardosch für mehrere Sekunden auf den katarischen Silberpfeil hielt, erhitzte die Scheiben, die Flugzeugverkleidung und viele elektrische Kabel, die nah an der Oberfläche verlegt waren, sodass ein Kurzschluss entstand, der wiederum den Bordcomputer lahmlegte. Darüber war Frau Alonis sehr verärgert und zielte mit ihrer Privatpistole, die hundert Dumdumgeschosse in der Minute abfeuern konnte, auf die Düse des Silberpfeils über ihr. Sie kam jedoch nicht mehr dazu, den Abzug zu drücken, weil sich das Helium in ihrem Flugzeug erwärmte. Wie ein Luftballon schwebte sie schnell nach oben und schwor ewige Rache, als sie erkannte, dass sie sich aus dieser misslichen Lage nicht so leicht befreien konnte. Rotbert war auch zu nichts mehr zu gebrauchen und mittlerweile ein ernsthafter Pflegefall geworden. Frau Alonis ärgerte sich halb zu Tode.
    Zardosch und Erek waren jetzt schon längst über alle Berge. Ihr einziges Ziel war, so schnell wie möglich zum Ost-Ausgang der Himmelswand zu kommen, solange der Sprit noch reichte. Da es keine Tankstellen hier oben in dieser Gegend gab, konnte es sein, dass sie den Tiefflug über das Malakka-Gebirge bis zur nächsten yakkischen Siedlung ohne Treibstoff zurücklegen mussten.
    Frau Alonis hatte eine glänzende Idee. Sie schoss mit ihrer Pistole ein Loch in die Seite ihres Silberpfeils hinein. Blitzartig strömte das darin enthaltene Helium aus. Das Flugzeug verlor dabei an Höhe, kippte zur Seite weg und schlug etwas unsanft auf dem Boden auf. Rotbert bekam einen heftigen Schreck, weil er nicht wusste, was hier vor sich ging. Frau Alonis nahm ihre Saumagentasche und stieg rasant aus. Sie schoss mit ihrer Pistole auf den Verschluss der Ladeluke, die daraufhin aufsprang und die Rettungsausrüstung freigab.
    „Ich muss dich leider hier zurücklassen. Du wirst schon zurechtkommen. Betrachte es als Übung! Ich glaube, du musst noch viel dazu lernen“, schrie sie ihn an, weil sie fast taub war.
    „Ja, in Ordnung“, antwortete Rotbert etwas enttäuscht.
    Frau Alonis holte die Tarnkappenbomberjacke mit Höllenfeuerfunktion aus dem Laderaum heraus. Der Anzug war für seine beachtliche Größe federleicht. Die Flügel hatten die Form von überdimensionalen Fledermausflügeln, die fest fixiert waren, sodass es

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