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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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musste.
    Frau Alonis gab augenblicklich Vollgas, damit sie nicht so leicht von hinten beschossen werden konnte, weil dort vorwiegend die Treibstofftanks angebracht waren. Hätten die Düsen einen Treffer abbekommen, wäre ihre Mission wahrscheinlich vorzeitig beendet gewesen.
    Zardosch und Erek sahen die Rückbrenner des katarischen Silberpfeils noch eine Weile leuchten, dann wurden sie aber immer kleiner und verschwanden schnell. Frau Alonis flog in die nächste Parkbucht hinein und verbarg ihr Flugzeug hinter einer dicken Granitwand. Sie stieg mit Rotbert aus, holte die Betäubungsgaskanone hervor und aktivierte sie, wobei sie versuchte, irgendein Geräusch zu erhaschen. Doch sie hörte nur Totenstille. Es war genauso, wie sie es vermutet hatte. Zardosch und Erek hielten sich in der Parkbucht versteckt.
    „Hörst du etwas, Nummer Zwei?“, fragte sie Rotbert.
    „Wir sind bestimmt an ihnen vorbeigefahren. Sie müssen noch in der letzten Parkbucht sein“, antwortete er ihr.
    „Schau um die Ecke, ob du hinten etwas erkennen kannst!“, befahl sie ihm.
    Nachdem Zardosch den Motor abgestellt und die Tarnfunktion ausgeschaltet hatte, war er zur Kante der Parkbucht gerannt und hatte sich eine wagemutige Konstruktion über den Kopf gezogen. Es war eine Cyber-Kampfbrille, die ein Fernobjektiv am linken Auge hatte. Dann nahm er seine Speziallaserwaffe heraus und stellte den Modus auf totale Verblendung ein. Den Transparenz-Generator konnte er im Gefecht schlecht verwenden, wenn er einen zielgenauen Schuss abgeben wollte. Zusätzlich war in die Cyber-Kampfbrille ein Infrarotsichtgerät eingebaut, das alle Wärmequellen grafisch anzeigte, damit man das Zielobjekt auch sehen konnte, weil heutzutage fast keiner mehr ohne Tarnkappentechnik das Haus verließ.
    Zardosch ging auf die Knie und zielte auf die Felskante der nächsten Parkbucht, wo er Frau Alonis und deren Gehilfen vermutete. Er hatte einen kleinen Zeitvorsprung, den er nutzen musste. Er atmete sehr ruhig, stabilisierte den Schussarm mit dem Knie und der anderen Hand und wartete geduldig ab. Dann sah er plötzlich etwas.
    Das Vergrößerungsobjektiv der Brille, das auf jede kleine Veränderung im Gesichtsfeld eingestellt war, zoomte auf den Kopf des Drohnenkämpfers, den Zardosch jetzt vor sich sah, als wäre er nur ein paar Meter entfernt. Jener hatte seine Tarnvorrichtung aktiviert und wollte nur einen kurzen Blick über die Felskante wagen. Zardosch definierte beim Brillencomputer das soeben von ihm anvisierte Objekt als feindliches Ziel, woraufhin der Computer die Übereinstimmung mit dem Ziel bestätigte. Ein rotes Licht leuchtete kurz in der Statusanzeige auf. Der Computer hatte innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde die Laserwaffe auf den Augenabstand des deklarierten Zieles ermittelt und gab den nun Schuss frei.
    Zardosch schoss mehrere hochfrequente Laserstrahlen auf die Augen des Drohnenkämpfers ab, der einen so grellen Strahl sah, dass er glaubte, er würde gerade Zeuge eines mächtigen Gammablitzes werden, was ernsthafte Konsequenzen für ihn hatte. Das Spiel war nämlich aus. Dieser Blitz war das Letzte, was er sehen durfte. Danach verlor der Drohnenkämpfer Rotbert Gurgamel Hänsen sein Augenlicht und war beileibe nicht mehr einsatzfähig. Nun konnte er wieder lange Zeit auf zwei Spenderorgane warten und hoffen, dass sie ihm im Militärkrankenhaus von Usiris nicht wieder diese hochgezüchteten Kuhaugen einpflanzten, die immer so stark auf das Gehirn drückten. Augenersatzstoffe wollte er auch nicht haben, weil das meistens billige Kassenimplantate waren, die im Körper zu rosten anfingen. Rotbert taste sich gedemütigt an der Wand entlang, um zum katarischen Silberpfeil zu gelangen. Als er ihn erreicht hatte, versuchte er etwas unbeholfen, einzusteigen. Der totale Verblendungsstrahl war genau richtig auf ihn eingestellt.
    „Das ist für Rabulio, ihr Schweine“, rief Zardosch ihnen zu. Das Echo hallte in der Höhle wieder. Danach war ein leises Kichern zu hören. Frau Alonis wusste jetzt, wo die beiden sich aufhielten.
    „Welcher Rabulio?“, rief sie zurück.
    „Der Wirt vom Riesenzwerg“, schrie Zardosch.
    „Ach der? Wurde der nicht von Peps entführt?“
    „Wenn ihr ihm etwas antut, werdet ihr das bereuen!“, brüllte Zardosch.
    „Ich könnte mir vorstellen, dass es deinem Rabulio bestimmt gut geht wie auch den anderen Leuten, die von Peps entführt worden sind. Man muss nicht immer alles gleich so schwarzsehen!“, rief Frau

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