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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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aber verwundert fest, dass sie eine glitschige Banane in der Hand hielt, die sie angewidert wegwarf.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte sie nochmal, während sie sich den Bananenschleim von den Fingern wischte. Der Fremde grinste und schaute tief in ihre Augen. Sie spürte plötzlich eine eigenartige Vertrautheit.
    „Hören Sie endlich damit auf, mich so dumm anzulachen, und sagen Sie mir endlich, wer Sie sind! Meinen Namen kennen Sie ja bereits“, fauchte sie.
    „Ich bin Don Kobayaschy“, sagte der Fremde nach einer langen Pause.
    „Das kann nicht sein. Kobayaschy ist tot. Du bist ein Betrüger“, sagte sie erbost.
    Sie suchte nach weiteren Waffen in ihrer Tasche, aber fand nur Obst und Gemüse.
    „Hast du immer noch deine Tätowierung auf dem zweiten Zehen vom linken Fuß rechte Innenseite? Warte, lass mich raten, Federike! Du hast das D.K. wahrscheinlich entfernen lassen, weil ich dir keinen Abschiedsbrief hinterlassen habe? Das mit dem Brief kann ich aber erklären: Ich kam nicht mehr dazu. Die Ereignisse überschlugen sich“, sagte er.
    Die Schwarze Dame bekam weiche Knie. Ihr wurde warm ums Herz. War es wirklich Don Kobayaschy? Wie konnte er es sonst wissen?
    „D...Don Kobayaschy?“, stotterte sie.
    „Ja, verdammt, ich bin es! Ich habe nur mein Aussehen etwas verändern lassen. Die plastische Chirurgie hat es möglich gemacht. Ich konnte nicht mehr als Don Kobayaschy unter die Leute gehen. Das wirst du sicherlich verstehen, Federike?“
    Sie verstand überhaupt nichts mehr und legte ihre Saumagentasche auf die Bank. Frau Alonis hasste diesen Namen. Don Kobayaschy hatte sie immer so genannt.
    „Darf ich dich berühren, damit ich sicher sein kann, dass du keine Holografie bist?“, fragte sie ihn misstrauisch.
    „Berühr mich, wo du willst! Ich bin echt“, sagte er lachend und hielt ihr die rechte Hand hin. Sie ging zu ihm, schlug ein und spürte Don Kobayaschys kräftigen Händedruck. Er machte ein geheimes Zeichen, indem er ihr Handgelenk erst zweimal nach innen und dreimal nach außen drückte. Dann zog er ganz leicht einmal an ihrer Hand und machte dieselben Bewegungen in rückwärtiger Reihenfolge, während er einen stetigen Druck auf ihre Hand in Richtung ihres Körpers ausübte. Nur ein einziger Mensch auf der ganzen Welt kannte dieses vereinbarte Zeichen: Don Kobayaschy. Ihre Beine wurden schwach und zittrig. Sie setzte sich direkt neben ihn auf die Bank und wollte seine Hand nicht mehr loslassen. Ihre Neuronen spielten total verrückt. Verdattert schaute sie ihm tief in die leuchtenden Augen. Es waren Don Kobayaschys Augen.
    „Aber wie bist du aus dem Schwarzen Loch herausgekommen?“, wollte sie zuerst von ihm wissen. Er lachte wieder wie ein wissender Narr.
    „Ich habe die ganze Welt veräppelt, meine Liebe, nicht? Ich selbst bin nie in dieses Schwarze Loch hineingeflogen. Dachtet ihr, ich bin verrückt geworden? Sehr gut. Das solltet ihr auch alle denken. Ich hatte diesen Abgang genau geplant und am Ende alles perfekt inszeniert, oder nicht? Eine Holografie von mir betrat dieses umgebaute Raumschiff. Zehn Jahre lang habe ich an dem Ksena-Standartmodell in meiner Garage herumgebastelt, damit es autonom seinen Kurs auf den AK-47-Nebel halten konnte. Alle überflüssigen Frachträume, Kühlschränke, sowie das Cockpit, habe ich mit Spezialtreibstofftanks versehen, damit ich genug Treibstoff hatte, um die Maschine auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, was bisher noch keiner vor mir geschafft hat, oder? Ich habe dreizehn Antriebsarten miteinander kombiniert, die symbiotisch zusammengeschlossen und harmonisch aufeinander abgestimmt waren, damit ich in nur einem einzigen Monat Lichtgeschwindigkeit erreichen konnte. Was sagst du nun dazu?“, sprach er wild gestikulierend.
    „Aber du seist anscheinend mit Überlichtgeschwindigkeit gereist? Also dreimal schneller als Licht? Wie ist das möglich?“, fragte sie ihn. Er lachte wieder.
    „Ich habe eine Schadsoftware in das weltweite poligäische Weltraumüberwachungsnetz eingeschleust. Die Systeme haben ihnen die falschen Daten geliefert, weil sie von mir infiziert worden sind. Deswegen glaubten alle, dass ich mit Überlichtgeschwindigkeit gereist sei. Aber nach einem Monat hat sich das Raumschiff in Licht verwandelt, und es gab nur noch einen konstanten Lichtstrom, der mit Lichtgeschwindigkeit in den AK-47-Nebel hineingerast ist. Denn nichts bewegt sich schneller als Licht, außer Informationen, aber das ist wieder eine andere

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