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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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nicht?“
    „Aber sicher glaube ich dir. Du hast einen Raumwellentransformator erfunden. Klar! Er transformiert die Wellen im Raum, die immer da sind. Und er transformiert sie zu Strom. Auch klar. Zu was sonst? Und obendrein hast du wahrscheinlich noch einen Anti-Neutrino-Generator in der Ecke stehen, der das eine oder andere Anti-Neutrino aufschnappt für den Fall, dass sich der Raum einmal nicht ausdehnt, weil das ja auch nicht ewig so weitergehen kann. Wahrscheinlich hast du noch als dritte Alternative einen Higgs-Boson-Konverter, also einen Gottesteilchenstaubfänger eingebaut, sozusagen als Notaggregat?“, fragte sie ihn, während sie sich ein Stück Rattenspeck in den Mund schob, weil sie wieder Hunger bekommen hatte.
    „Richtig! Genauso ist es? Aber woher weißt du das alles?“
    „Du hast mir früher immer erzählt, dass du das einmal machen wolltest. Weißt du das nicht mehr? Ich habe es nicht vergessen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du das Unmögliche möglich gemacht hast. Hättest du es wirklich geschafft, wärst du doch schon längst damit an die Öffentlich gegangen. Ich bitte dich! Mit solch einer Idee wärst du doch sofort rehabilitiert gewesen. Man hätte dir all deine Schandtaten verziehen, einen Zweitschlüssel für den zentralen Eurospeicher gegeben und dich zum universellen Held gekrönt. Also? Was soll das? Nein, nein, ich glaube nicht an deine Perpetuum-Mobile-Maschine. Das klingt mir zu sehr nach Science-Fiction“, teilte sie ihm mit.
    „Um genau zu sein, ist Science-Fiction nichts anderes als die vorgezogene Realität.“
    „Schönes Zitat. Darf ich es verwenden und als meines ausgeben?“, fragte sie.
    „Du darfst. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Was solltest du auch sagen? Dass das Zitat von Don Kobayaschy kommt? Sie würden dich doch für verrückt erklären und dich in den AK-47-Nebel schießen“, sagte er lachend. Sie musste auch lachen.
    „Das behalten wir am besten für uns. Übrigens hat Katara tatsächlich vor, die Verrückten auf den Mond zu schießen, in dem Sinne, dass die psychiatrischen Kliniken von Poligäa auf den Mond outgesourct werden“, erzählte sie ihm nebenbei.
    „Aber nachdem die ganze Gesellschaft so verrückt geworden ist und keiner mehr weiß, wohin mit ihr, schlage ich vor, alle auf den Mond zu schießen. Am besten auf die Rückseite des Mondes, damit ich sie nicht mehr sehen muss, wenn ich mit meinem Teleskop Ksena beobachte. Dieser Mond ist der einzige Flecken in diesem verrückten Sonnensystem, der noch unberührt geblieben ist. Bis jetzt war ich sehr froh, dass dort oben noch keiner landen durfte. Aber jetzt will Katara Ksena besiedeln, oder wie?“, erkundigte er sich.
    „Ja, das weiß ich aus sicherer Quelle“, antwortete sie ihm.
    „Aha? Aber stand der Mond nicht immer unter Naturschutz?“
    „Jetzt nicht mehr. Der Mond ist an ein paar große Immobilienhaie aus der Baubranche verkauft worden. Ich kann dir aber leider keine Namen nennen“, sagte sie.
    „Dann wird Ksena bald nicht mehr jungfräulich sein und Bauland abtreten müssen?“
    „Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort. So wird es sein. Die Dinge verändern sich. Was ist jetzt mit deinem Raumwellentransformator? Wie soll der genau funktionieren?“, löcherte sie ihn weiter, weil sie neugierig geworden war.
    „Der Raumwellentransformator ist so ähnlich aufgebaut wie eine Batterie, nur viel größer. Hauchdünne Vanadium-Nickel-Deuterium-Platten müssen ganz nahe aneinandergelegt werden, sodass sie sich fast berühren. Die Platten sollten fast fünfzig Meter auf fünfzig Meter groß sein und sogar gespannt werden, damit sie sich nicht verbiegen. Die Spannvorrichtung war das Kniffligste an der ganzen Aufgabe. Man braucht circa tausend Platten um einen starken Generator zu bekommen, der Strom im Gigawattbereich liefert, damit das Raumschiff auch genug Kapazität hat. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass ein einziger Generator nicht für alles herhalten kann, schon allein aus sicherheitstechnischen Gründen. Aber drei davon sollten genügen. Klar, ich weiß, dass der Raumwellentransformator riesengroße Ausmaße hat. Darum muss er auch im orbitalen Raum zusammengebaut werden. Doch das lässt sich leicht bewerkstelligen, weil auch die Sternenkreuzer und Sternenhäscher dort zusammengeschraubt werden und sowieso für immer im All bleiben. Man könnte sie dort draußen in der Schwerelosigkeit leicht umbauen, wenn man….“, flüsterte eine leise, entfernte

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