Der Fall Zamar (German Edition)
zu. „Wir holen es gleich herein.“ Und leise an Madea gewandt: „Reine Sicherheitsmaßnahme. Die Bedienung wird zwar sauer sein, dass sie kein Trinkgeld bekommt, aber das geht leider nicht anders.“
Zwei Minuten später öffnete Daniel vorsichtig die Zimmertür, überprüfte den Flur in beide Richtungen und zog dann den überladenen Servierwagen herein.
Madea stellte alles auf den Tisch. Beim Essen ging die Unterhaltung weiter.
„Und was ist mit diesem Pearson?“, fragte Madea und angelte sich mit der Gabel ein Stück gebratenes Huhn von ihrem Teller. „Ihr könnt seine Alibis für die Tatzeiten überprüfen.“
„Das könnten wir schon machen“, antwortete Dan und trank ein Schluck Cola, „aber das wird uns nicht weiterbringen, weil er mit Sicherheit nicht selbst an den Tatorten war.“
„Das stimmt“, pflichtete Mike ihm bei. „Der wird dafür Handlanger haben, die für ihn die Drecksarbeit erledigen.“
„Pearson hätte auch nicht die Medien nach den Mordanschlägen informiert, wo doch jedem klar sein muss, dass man Pearsons Stimme identifizieren könnte, weil er mehr oder weniger bekannt ist.“ Daniel verschlang ein Stück von dem zarten Rindfleisch. „Ich habe die Tonbandaufzeichnung der Presseagentur gehört. Der Mann, der angerufen hat, sprach zwar sehr gutes Englisch, aber es war kein reines Amerikanisch. Man vernahm einen europäischen Akzent. Ich tippe so auf Spanisch, Portugiesisch oder Italienisch.“
„Was können wir dann noch tun?“, fragte Madea unbeirrt.
„Wir müssen warten, bis Malcolm noch ein paar Details mehr ausgegraben hat. Letztendlich brauchen wir eine Beweiskette, wo alle Glieder ineinandergreifen und halten.“ Daniel schob sich die letzten Gemüsehappen in den Mund und legte das Besteck auf den Teller.
„Ich werde mich jetzt auf den Weg nach Haus machen“, sagte Mike und erhob sich von seinem Stuhl. „Ich bedanke mich für das vorzügliche Abendessen.“
„Nein, ich habe zu danken“, ereiferte sich Dan sofort. „Du hast sofort zugesagt, obwohl dir bewusst war, dass es für dich auch gefährlich werden könnte.“
„Ich kann doch Madea meine Hilfe nicht verweigern. Man kann so einem wunderbaren Menschen eine Bitte doch nicht abschlagen.“ Mike verabschiedete sich von Madea und ging.
Daniel folgte ihm.
In der offenen Tür stehend, wandte Mike sich noch einmal zu Daniel um: „Und du weißt das auch, dass sie ein wunderbares Wesen ist, mein Freund.“
Daniel nickte. „Bis morgen, ich rufe dich an.“ Er schloss die Zimmertür.
Madea räumte derweil das Geschirr wieder auf den Servierwagen. Die Flasche Wasser blieb auf dem Tisch, ebenso zwei Gläser. Daniel schob dann den Servierwagen auf den Flur.
„Wir sollten die Nachrichten verfolgen, schauen, ob irgendetwas für uns dabei ist.“ Daniel schaltete den Fernseher ein und suchte das passende Informationsprogramm.
Madea saß auf dem Sofa und verfolgte das Geschehen im Fernsehen, als Dan seine Tasche nahm und im Badezimmer verschwand. Kurz lugte er noch einmal aus der Tür und sagte: „In fünf Minuten bin ich wieder bei dir.“
Nach sieben Minuten betrat er barfuß, nur in Jeanshose bekleidet den Raum. Mit einem Handtuch rubbelte er sich das Haar trocken.
„Was machst du da?“, fragte Dan, als er Madea am Computer sitzen sah.
„Wir können doch Malcolm helfen und auch zu verschiedenen Dingen zu Baker und Pearson recherchieren. Wir sollten uns vielleicht auch die Firmengeschichte von Pearsons Steel anschauen, eventuell sehen wir irgendeine Ungereimtheit. Die Konten der Firma muss natürlich das FBI überprüfen.“
Daniel zog einen Stuhl neben Madea, setzte sich drauf und schaute sie von der Seite an. Er schmunzelte. „Sollte das nicht die Aufgabe der Polizei sein?“
„Kann schon sein. Aber das lässt mich nicht an die letzten Tage denken. So kann ich die Angst aus meinem Bewusstsein verdrängen.“ Sie wollte sich mit der Arbeit einfach ablenken.
Daniel wusste natürlich, dass einem Menschen drei Attentate in vier Tagen nicht einfach kaltlassen. Sie ist eine kluge Frau, nach außen zeigt sie sich stark, aber innerlich bekämpft sie in jedem Winkel ihres Bewusstseins die schleichende Angst.
Vorsichtig strich er jetzt ihre Haarsträhne, die ihr immer wieder ins Gesicht fiel, zur Seite, so, als wolle er sehen, wie es hinter der Fassade ausschaut.
Sie fühlte seine Hand und drehte sich zu ihm. Ihr Herzschlag wurde schneller.
Die eine Hand auf die ihre legend, blickte Dan in ihre
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