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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Decken und schlief sofort ein.
    Nach etwa zwei Stunden schob sich allmählich die Sonne über die Berge und verwandelte die schneebedeckten Bergkuppen kurzzeitig in rot-gelbleuchtende Ungeheuer. Zwar schickte die Sonne ihre gleißenden Strahlen vom Himmel, dennoch war die Luft kalt.
    Zehn Minuten später kam das Grenzdorf Üzümlü in Sicht. Armselige Häuser säumten die Straßen, Ziegen und Hunde liefen frei herum und ein kleiner Lebensmittelladen sperrte gerade seine Gittertüren auf. Die ersten Kinder tobten durch den Ort, einige trugen Bücher unter den Armen, sicherlich wollten sie in die Schule gehen. Vor einigen wenigen Häusern standen rostlöchrige Autos, die schon mindestens ihre 20 Jahre auf dem Blech hatten.
    Madea schlief noch immer. Daniel fuhr langsam und aufmerksam durch die Straße. Eine Polizeistation kam in Sicht. Neben dem soliden Ziegelsteinhaus standen einige mobile Absperrgitter, aber die Straße war so weit frei. Er fuhr noch langsamer, um zu sehen, wo sich die Polizisten befanden. Es bereitete ihm einiges Stirnrunzeln, da weder ein Uniformierter zu sehen war noch aus der Tür herauskam. Neben dem Haus sah er zwei Parkplätze, aber keinen Polizeiwagen. Daniel wusste nicht so recht, was er davon halte sollte.
    Langsam rollte er weiter. Zwei Kinder liefen neben dem Defender her. Sie riefen ihm etwas zu, was er allerdings nicht verstand. Die Straße beschrieb nun einen leichten Bogen, verstohlen schauten zwei Gesichter aus den Haustüren. Eine ältere Frau würdigte ihn nur eines kurzen Blickes, dann klopfte sie ihren Teppich weiter aus. Im nächsten Moment sah er in etwa 250 Meter Entfernung ein Fahrzeug der Polizei quer über der Straße stehen.
    Aha, irgendwo mussten sie sein. Als er bis auf 15 Meter vor dem Polizeiauto war, musterte er die beiden davorstehenden Beamten, die ihre Waffen im Anschlag hatten. Er stoppte den Defender. Irgendwie gab dieses Szenario kein stimmiges Bild.
    Ohne sich umzudrehen, den aufmerksamen Blick weiter nach vorn gerichtet, rüttelte er sanft an Madeas Schulter.
     
    „Hasan, mein ehrwürdiger Freund“, begrüßte Balroso seinen Käufer Al Bashirin widerstrebend unterwürfig.
    „Sei gegrüßt, mein Freund.“ Eine tiefe Bassstimme drang durchs Telefon.
    Balroso hatte ihn angerufen, damit Pearsons Vertragspartner nicht misstrauisch wurde. „Wir sind mittlerweile auf irakischem Boden, in etwa fünf Stunden werden wir bei dir sein.“
    „Aha.“
    Der Italiener wusste nicht, ob er diese kurze Äußerung als positiv oder negativ werten sollte. Deshalb erklärte er: „Wir kommen mit den Lkws auf den schlechten Straßen nicht so zügig voran. Wir müssen vorsichtig fahren. Wir wollen doch alle, dass die Ware in tadellosem Zustand bei dir ankommt.“ In Balrosos Augen waren das sowieso keine Straßen, für ihn fielen diese Pisten in die Kategorie Feldwege.
    „Das ist richtig.“ Ein wenig Arroganz schwang im Ton von Al Bashirin mit. „Dann schafft ihr es noch vor der Mittagsstunde, hier zu sein. Meine Geschäfte müssen am Laufen gehalten werden, und dazu brauche ich Ware.“
    „Wir werden uns Mühe geben.“ Kurz überlegte Balroso, ob er von der zusätzlichen Lkw-Ladung erzählen sollte. Das Erstaunen wäre aber größer, wenn er ihm vor Ort das günstige Angebot präsentiert. „Bis später dann.“
    „Allah sei mit euch.“ Al Bashirin unterbrach die Verbindung.
    Durch ihren starrsinnigen Glauben waren für Balroso alle Islamisten schwierig, aber Al Bashirin war außerdem noch selbstsüchtig und herrisch. Der Iraker konnte seinen illegalen Handel nur durch seinen harten und arglistigen Führungsstil erfolgreich betreiben. Im Leben kamen eben nur die mit den härtesten Ellenbogen am Weitesten. Und Balroso hat seine ebenfalls schon gut genutzt, so, wie Al Bashirin auch.
     
    „Wach auf, aber bleib liegen. Vor uns steht ein Polizeiauto quer.“ Dan rüttelte sie noch einmal.
    „Was?“, fragte Madea leicht verschlafen.
    „Bleib unten, dich soll keiner sehen. Hier vor uns steht ein Wagen der Polizei. Zwei Beamte stehen davor und mustern unseren Defender. Irgendetwas gefällt mir an denen nicht.“
    „Bitte steigen Sie aus“, rief der eine in gebrochenem Englisch herüber.
    Madea rappelte sich so weit auf, dass sie immer noch verborgen hinter den Vordersitzen war. „Wo sind wir?“
    „Im Grenzdorf Üzümlü.“ Dan zog vom Beifahrersitz die Beretta und schob sie sich vorsichtig ohne große Bewegungen hinten in den Hosenbund.
    „Steigen Sie aus!“, kam

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