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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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neugierig von einer auf die andere Seite. Dann zog er sein Mobiltelefon aus der Tasche und wählte die angegebene Telefonnummer der Redaktion.
    Nach einigem Warten meldete sich eine Englisch sprechende Frauenstimme. „Times Redaktion, New York. Was kann ich für Sie tun?“
    Monroe wusste, dass er sich darauf verlassen konnte. Es hatte immer funktioniert. Immer wenn er sich irgendwo als Journalist ausgab, wählten die Skeptiker diese Nummer, unter der sich eine beim FBI arbeitende Frau meldete.
    „Einen aufrichtigen guten Tag wünsche ich. Arbeitet bei Ihnen der Journalist Dan Smith?“, fragte Al Bashirin freundlich.
    „Ja, das ist richtig“, flötete die Stimme durchs Telefon. „Aber sprechen können Sie ihn nicht, er ist unterwegs.“
    „Sie wissen nicht zufällig, wo er sich aufhält?“
    „Ganz genau weiß ich es im Moment nicht, aber gestern meldete er sich aus dem nördlichen Irak.“
    Dan wusste, welche Auskunft die Mitarbeiterin jetzt gegeben hat, denn sie schaute nur auf die aktuellen Daten auf ihrem Computer. Nie gab sie eine konkrete Ortsangabe preis, nur eine groben Hinweis.
    „Vielen Dank für ihre Auskunft.“ Al Bashirin legte auf. „Reine Vorsichtsmaßnahme, das müssen Sie verstehen. Hier in der Gegend sind zu viele Gauner.“
    „Ja, das verstehe ich vollkommen, man kann sein Eigentum nicht genug schützen“, sagte Dan mit journalistischem Interesse. „Sie sind, nehme ich mal an, der Wohltäter, der in dieser Gegend weitestgehend bekannt ist. Ich habe schon einiges von ihnen gehört. Nur Gutes natürlich. Ich bin sehr beeindruckt.“
    „Aha. Nun, dann wollen wir eine weitere gute Tat vollbringen.“
    Von einer der Lagerhallen kam Wahalid mit einem größeren Karton angelaufen.
    „So, dann können wir uns für ein Pressefoto aufstellen“, sagte Al Bashirin und nahm Wahalid den Karton aus der Hand. „Sie müssen wissen, Mister Smith, ich habe nur wenig Zeit. Es warten weitere Gäste und Geschäftspartner auf mich, es gibt viel Arbeit.“
    „Ja, natürlich, ich verstehe.“ Dan schoss ein paar Fotos vom Waffenhändler, wie er Madea diesen Karton überreichte.
    „Mit bester Empfehlung von Hasan Al Bashirin an die Krankenstation in Tarid.“ Er posierte mit einem breiten, aufgesetzten Lächeln vor der Kamera.
    Dan musste noch ein paar journalistische Züge herauskehren. Er holte einen Bleistift und einen Zettel aus seiner Brusttasche. „Bitte verraten Sie mir noch, seit wann Sie als Förderer für das Rote Kreuz tätig sind?“
    „Ach, so genau weiß ich das nicht mehr. Aber ein paar Jahre sind es schon, vielleicht so sechs oder sieben.“ Dan schrieb das Gesagte auf. „Sie müssen mich jetzt entschuldigen, ich denke, Sie haben genügend Informationen, um eine gute Publicity für mich zu formulieren. Suchen Sie sich selbst die Medikamente heraus, die Sie brauchen. Ich wünschen Ihnen noch einen guten Tag.“ Mit diesen Worten wandte er sich um und ging. „Wahalid, in fünf Minuten brauche ich dich bei mir“, befahl er seinem Getreuen.
    „Natürlich. Ich komme gleich nach“, rief er dem davongehenden Chef nach.
    Dan musste nun noch klarstellen, dass er auch mit in die Halle durfte. „Ich darf doch sicherlich der jungen Ärztin beim Einpacken helfen. Umso schneller sind wir hier wieder weg. Außerdem möchte ich noch ein paar Fotos von ihr machen.“
    Wahalid überlegte kurz, ob er diesen Reporter gewähren lassen sollte. Wenn er den beiden zwei Wachposten an die Seite stellte, sollte es kein Problem sein. Außerdem hat der große Al Bashirin diesen Schreiberling für glaubhaft und ungefährlich befunden, also sollte Wahalid nicht zu abweisend reagieren. „Also gut, du kannst ihr helfen. Aber du musst Verständnis haben, wenn wir dich nach Waffen durchsuchen.“
    „Sicher doch.“ Das war Daniel von vornherein klar gewesen.
    Wahalid winkte dem am Tor stehenden Wachmann zu, der sofort angelaufen kam. Der tastete den Reporter ab.
    „Können wir mit unserem Geländewagen bis an die Halle fahren, damit wir die Kartons nicht so weit tragen müssen?“, wagte Dan noch zu fragen.
    „Hm, nun, ich denke, das ist okay. Zwei Wachmänner werden euch begleiten und auf die Finger schauen. Aber zuvor lasst mich euren Wagen anschauen. Reine Vorsichtsmaßnahme.“
    „Bitte doch.“ Dan wies mit einer Handbewegung zum Auto und hoffte, dass der Typ jetzt nicht den kompletten Geländewagen auseinanderschraubte. „Eine Pistole liegt im Handschuhfach. Sie wissen sicher selbst, wie gefährlich es

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