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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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vermutete dort das Schlafzimmer der beiden Heimgekehrten. Sofort setzte er sich wieder in sein Fahrzeug und ließ den Motor an. Aber er wartet nun bei offenem Seitenfenster.
    Die grellen Schreie der Frau waren draußen zu hören. Wenig später öffnete sich die Tür des Hauses Nummer 14 und beide Bewohner rannten in Unterwäsche und Nachthemd in den Vorgarten.
    Die beiden Schüsse, die die Brust von Doug Newman tödlich trafen, waren aus derselben Waffe, einer Sig Sauer, wie bei Gordon Summer. Er brach zusammen, seine Freundin fiel schreiend über ihn. Sie richtet den Blick zur Straße, als sie den grauen Chevrolet davonrasen sah. Die Person mit den schwarzen langen Haaren erkannte sie noch als Fahrer des Wagens.
     
     
     

9.
     
    Madea fuhr mit ihrem Leihwagen auf der Interstate 65 Richtung Birmingham. Von Birmingham musste sie auf der Interstate 20 weiterfahren. Zeitig war sie aufgebrochen, bis nach Tallapoosa brauchte sie etwa fünf Stunden. In dem Ort wohnte Gregory Moor, er war in Haditha an dem Massaker ihrer Familie beteiligt.
    Da Madea in dem Motel kurz vor 6.00 Uhr am Morgen ohne Frühstück abgefahren war, wollte sie an der nächsten Raststätte anhalten. Da sie ohnehin tanken musste, hielt sie nun an der Tankstelle. Sie tankte und ging dann in das Bistro. Sie kaufte sich einen Tee und ein belegtes Brötchen und machte sich dann wieder auf den Weg.
    Die nächsten 100 Kilometer sah sie ständig in den Rückspiegel, aber einen Verfolger bemerkte sie nicht. Der Tag sollte sonnig und warm werden.
    Madea hielt in der Stoneroad in Tallapoosa zwischen den schattigen hohen Bäumen. Das Haus, in dem Gregory Moor wohnte, stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es wirkte heruntergekommen und ungepflegt, von den Fenstern blätterte die Farbe ab, an der Seite hing eine kaputte Dachrinne herunter und an der Verandatreppe fehlte auf der einen Seite das Geländer. In der Garageneinfahrt stand ein dunkelblauer Ford Transit.
    Es war 11.45 Uhr, Madea hatte gerade ihren Laptop aufgeklappt, als die Tür von Moors Haus aufging. Es war Moor selbst, der herauskam. Er nahm immer zwei Stufen der Treppe auf einmal und eilte zu seinem Ford. Als er die hintere Ladetür geöffnet hatte, holte er dort eine Auffahrrampe heraus. Dann sprintete er wieder ins Haus hinein.
    Von drinnen hörte man jetzt eine Frauenstimme: „Wir kommen zu spät. Los, jetzt beeil dich. Der liebe Herrgott hat kein Verständnis für Unpünktlichkeit.“
    „Ich mache doch schon, Mama.“ Madea nahm an, dass das Moor gesagt hat.
    Dann schob Moor einen Rollstuhl auf die Veranda, in dem, so nahm Madea an, seine Mutter saß. Er hievte den Rollstuhl samt Person die Treppe hinunter. Ein mächtiges Stück Arbeit, denn seine Mutter war sehr dickleibig. Dann schob er die Rollstuhlfahrerin über die Auffahrrampe in das Auto. Beim Zusehen überlegte Madea, dass er das schon etliche Male gemacht haben muss, denn er bewerkstelligte das Ganze geschickt und vorsichtig. Wahrscheinlich wohnte die Mutter von Moor mit im Haus, schloss Madea daraus.
    Aber wo wollten die beiden jetzt hin? Madea beschloss, den beiden zu folgen. Sie wollte ihn noch weiter beobachten, vielleicht erschließt sich ihr ein zusammenhängendes Bild, welches sie in ihren Plan mit einbauen kann.
    Der Ford war jetzt 200 Meter voraus, als sie ihren Wagen startete und hinterherfuhr. Ein paar Straßen weiter hielten sie vor einer Kirche, bei der das Eingangsportal weit offen stand. Die Menschen strömten in das Gotteshaus. Madea fiel nun auch ein, dass sonntags in der katholischen Kirche der Gottesdienst stattfand. Sie parkte ihr Fahrzeug 30 Meter weiter und konnte im Rückspiegel beobachten, wie Moor seine Mutter aus dem Wagen lud. Eine ältere Frau trat zu ihnen, die die beiden liebevoll begrüßte. Durch das heruntergelassene Fenster konnte Madea die drei reden hören.
    „Es ist wundervoll, dass du wieder kommen konntest“, sagte die Dame.
    „Oh ja, es ist mühsam, aber Gregory hilft mir immer“, lobte die Mutter ihren Sohn. „Er ist so liebevoll. Ohne ihn könnte ich kaum noch aus dem Haus.“
    Gregory Moor schob den Rollstuhl mit seiner Mutter in die Kirche.
    Madea hörte die Bekannte der Familie Moor noch sagen: „Dann lass uns ein Gebet für unsere Söhne und Töchter sprechen.“
    So recht glauben konnte Madea das eben Gesehene und Gehörte nicht. Dies soll jener Gregory Moor sein, der so viel Unheil über ihre Familie brachte? Der war einer der skrupellosen Killer? Das Bild, was sie

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