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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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meinen Arm und erklärte mir, dass der geröntgt werden muss.“
    Madea sah zu Daniel, aber zu Wort kam sie nicht. Deborahs Redefluss ging weiter.
    „Das passte mir natürlich nicht. Ich konnte dir nicht mal Bescheid geben, da du nun mal kein Telefon besitzt. Sie nahmen mich also mit ins Krankenhaus, in die Notaufnahme, wo bereits Tausende Menschen warteten, bis sie dran kamen. Das war vielleicht toll. Erst zwei Stunden später ging ich mit einem dicken Verband wieder zur Tür dort hinaus. Da war es längst zu spät, dachte ich mir.“ Sie schlug sich mit der Hand vor den Kopf. „Natürlich war es schon zu spät. Kein Mensch wartet über zwei Stunden auf seine Verabredung.“
    Es gibt Menschen, die sagen einfach nur Entschuldigung. Zu denen gehört Deborah scheinbar nicht. Sie hält eine lange Rede zu ihrer Entlastung und hat das Wort Verzeihung nicht einmal in den Mund genommen. Niemand würde ihr einen Vorwurf machen.
    Deshalb sagte Madea lächelnd: „Entschuldigung angenommen.“
    „Gott sei Dank.“ Deborah atmete erleichtert auf.
    „Hallo Dan.“ Madea begrüßte Daniel jetzt.
    „Wie ich sehe, gibt es leichte Schwierigkeiten“, er deutete auf Deborahs verletzten Arm.
    „Ach, das schaut wohl schlimmer aus, als es ist“, sagte Deborah. „Ich ärgere mich nur, dass Madea da auf mich vergebens gewartet hat.“
    „Na so katastrophal war es nun auch wieder nicht“, beruhigte Madea sie. „Ich habe dort im Café „Paris“ zwar fast zwei Stunden gewartet, aber ich hatte meinen Laptop dabei.“
    Also war Deborah nicht bei Madea gewesen, schoss es Daniel sofort durch den Kopf. Dementsprechend hat sie kein Alibi, keiner kann bezeugen, dass sie nicht in Tallapoosa war. Oder gab es jemanden, der sich in dem riesigen Caféhaus an Madea erinnert? War es wirklich glaubwürdig, dass sie zwei Stunden gewartet hat? Er musste in dieses Café, um nachzufragen, ob Madea Zamar zur fraglichen Zeit dort war.
    „Mache dir keine Sorgen“, beruhigte Madea ihre Freundin, „wir werden schon noch ein Kleid für dich finden. Aber jetzt sollte ich wieder zurück an meinen Tisch gehen, denn sonst wird meine Suppe kalt.“
    „Ich muss hier jetzt auch weitermachen. Also, bis bald!“ Deborah verabschiedete sich und schob mit dem Geschirrwagen davon.
    Dan verschwand kurz und kam mit einem saftigen Sandwich an den Tisch der beiden Mädchen zurück. Er begrüßte Maggie, die von Madea gerade die Kurzfassung von Deborahs Unfall hörte. Dann löffelte Madea ihre lauwarme Suppe. Maggie stocherte weiter in ihrem Salat herum und las nebenbei in einigen Schriftstücken.
    In dem Augenblick bemerkte Madea, was gerade in den Mittagsnachrichten im Fernsehen von CNN gebracht wurde. Sie ist nur deshalb aufmerksam geworden, da sie das Foto von Gregory Moor auf dem Bildschirm an der Wand entdeckte. Unvermittelt starrte sie dort hin. Tonlos schlussfolgerte sie aus der Bildserie, dass Gregory Moor bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Sie ließ das Brot auf ihren Suppenteller sinken. Wie kann das sein? Madea war innerlich sehr aufgeregt, aber sie durfte es nach außen nicht zeigen. Der Unfall passierte nicht zufällig, bestimmt nicht, ging es Madea durch den Kopf.
    Daniel bemerkte dennoch Madeas Gefühlsregung. Auch er sah die Bilder in dem gegenüberliegenden Bildschirm. Er übersah auch nicht, dass sie eher überrascht war, und nicht, wie angenommen, reglos die Berichterstattung aufnahm. Daraus schloss er, dass sie eventuell noch nichts von Gregory Moors Tod gehört hatte. Daniel zeigte keine Reaktionen, weder auf den Bericht noch auf ihr Verhalten. Kräftig biss er in sein Sandwich.
    Madea war jetzt neugierig geworden, sie wollte den Kommentar dazu hören. Deshalb sagte sie: „Ich gehe mir mal noch etwas zum Nachtisch holen, mir ist gerade so.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ging zur Büfettauswahl.
    Maggie sah nur kurz von ihren Papieren auf und zuckte mit den Schultern. Monroe sah ihr nach. Schräg aus den Augenwinkeln konnte er sie sehen, kurz vor dem Büfett blieb sie nahe dem Monitor stehen. Offenbar verfolgte sie jetzt dort die Nachrichten.
    Madea konnte nicht glauben, was sie dort hörte. Die Ermittler gehen von Mord aus, es war kein Unfall. Das Tatfahrzeug wurde von einer Irakerin gefahren, einer Frau mit langen schwarzen Haaren. Sie meinte, ihr Herz setzt ein paar Schläge aus, sie holte tief Luft. Ganz langsam ging sie weiter zu den Obstauslagen. Wer treibt mit ihr hier ein böses Spiel? Sicher, sie wollte Gregory Moor tot

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