Der Fall Zamar (German Edition)
erinnert.“
Jack nickte. „Und wahrscheinlich werden wir nur Fingerabdrücke von der Holmes finden.“
„Ja, bestimmt. Es ist zum Verrücktwerden“, fluchte Daniel jetzt. „Da gibt es eine riesige Stadt voller Menschen, die eine Zamar bestimmt gesehen haben. Aber wenn man die Leute fragt, kann sich niemand mehr an sie erinnern, weil man am Tag tausend Gesichter sieht.“ Er schlug mit der Faust gegen die Wand. „Frag mal auf dem Dorf. Da weiß jeder, wann welcher Hund wo geschissen hat. Jemand möchte, dass Zamar kein Alibi hat.
„Ja, es sieht so aus, als wenn sie nichts mehr sagen sollte.“ Thompson nickte in Richtung Leiche, an der ein Kollege brauchbare Spuren sicherte. Er hing still seinen Gedanken nach.
„Auf jeden Fall hat Madea Zamar jetzt ein Mobiltelefon mit GPS-System“, sagte Daniel. „Wir können jetzt ihren Standort überwachen, wenn sie es angeschaltet hat.“ Er kramte die Telefonnummer aus seiner Jacke heraus. „Hier, du kannst den Zettel behalten, ich habe mir die Nummer schon gemerkt.“
Thompson steckte das Papier in seine Tasche und fragte: „Und wie geht es jetzt weiter?“
„Also ich freue mich auf mein Bett. Morgen früh werde ich dann ständig an Zamars Seite sein.“ Daniel ging in Richtung Wohnungstür. Er hob die Hand zum Abschied.
Thompson wusste, was er an Monroe hatte. Wenn er erst mal ein Fall begonnen hatte, hängte er sich richtig rein, da gab es dann auch kein Wochenende. Außerdem war ihm klar, dass er mit Daniel einen talentierten jungen Mann in seinem Team hatte. An manche Dinge ging er ein wenig zu unbekümmert heran, aber vielleicht war es ja gerade das, was Thompson an ihm so schätzte. Eines erkannte er noch: Daniel Monroe mochte dieses Mädel.
20.
Der Tag würde warm werden. Ideal, um einen Ausflug zu unternehmen, dachte Monroe. Am azurblauen Himmel ließ sich kein Wölkchen blicken. Er fuhr mit seinem Wagen vor den Wohnblock und sah Madea von Weitem. Sie trug ihr hellgrünes Kleid und darüber die Jeansjacke. Über ihre Schulter sah Daniel eine Umhängetasche, in der ihr Laptop war.
„Das nenne ich doch mal pünktlich“, rief Dan ihr durch das offene Fenster zu, als er vor ihr mit seinem Auto zum Stehen kam. Mit einer Jeanshose bekleidet, ein hellblaues Poloshirt trug er locker darüber, sprang er heraus und ging um das Fahrzeug herum, um die Beifahrertür zu öffnen. „Guten Morgen.“ Wie ein Chauffeur bat er nun Madea einzusteigen.
„Guten Morgen.“ Sie setzte sich in den schwarzen Land Rover.
Im Café „Paris“ angekommen, suchten sie sich einen unauffälligen Platz in einer Nische im hinteren Teil des Raumes. Da Madea mit der Reichhaltigkeit der Karte überfordert war und nicht so recht wusste, was sie auswählen sollte, übernahm Daniel die Bestellung. Er stellte ein opulentes Frühstück zusammen und fragte sie, was sie trinken möchte.
Madea sagte zur Kellnerin: „Ich würde gern den Tee nehmen mit dem Kokosgeschmack. Als ich das letzte Mal hier war, habe ich den auch schon getrunken. Der war sehr gut.“
„Ist kein Problem“, gab die Bedienung zurück. „Den kann ich Ihnen bringen.“
Dan überlegte, ob sie wirklich hier war oder ihm etwas vormachte. Sie unterhielten sich über das Wetter, bis die Kellnerin wieder erschien und das Frühstück auf dem Tisch stand.
„Oje, wer soll das denn alles essen?“, fragte Madea. Dann entdeckte sie Erdbeeren in einer kleinen Schüssel. „Sind das Erdbeeren? Ich habe noch nie welche gegessen.“
Daniel schob sofort die Schüssel zu ihr. Vorsichtig nahm Madea die erste in den Mund, während Daniel von seinem Kaffee trank. Sie sagte noch nichts, machte aber große, zufriedene Augen. Madea nahm sich noch eine Beere aus der Glasschale. „Die sind gut.“
„Das ist alles?“ Dan bediente sich ebenfalls von den Früchten. „Die sind fantastisch.“
„Ich hätte mir am Mittwoch schon welche bestellen sollen. So weiß ich erst jetzt, wie toll diese Beeren schmecken.“
War sie wirklich am Mittwoch hier gewesen oder nicht? Sein Gefühl bestätigt ihm wieder, dass sie nichts mit den Morden zu tun hat. Könnte sie wirklich so viel Brutalität aufbringen?
Sie genossen das Frühstück.
„Jetzt, wo wir mit dem Essen fertig sind, kannst du mir endlich etwas über dich erzählen.“ Nun wollte Madea die Fragen stellen, denn von selbst gab er nichts über sich bekannt.
„Ja, was soll ich denn erzählen?“
„Ich weiß noch nicht einmal, wie alt du bist.“ Madea ließ nicht
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