Der Fall Zamar (German Edition)
vier Jahren, die wird unter den Studenten schon zu finden sein. Aus dem kurzen Text entnahm er nur ein paar Angaben. Er enthielt die Anschrift ihres Wohnortes in Bagdad, wo sie mit ihrem Onkel und ihrer Tante zusammenlebte, außerdem war die Adresse auf dem Campus der Universität aufgeführt, wo sie ihre kleine Wohnung hat. Weiterhin wurde berichtet, dass womöglich ihre Arbeit im Krankenhaus in Bagdad dazu diente, um in Verbindung mit ausländischen Bürgern zu treten. Diese Kontakte könnten ihr durchaus behilflich sein, beziehungsweise gewesen sein, beim Planen von Attentaten auf US-Amerikaner. In den letzten zwei Jahren wurden allerdings keine Aktivitäten in diesem Bereich erkannt. Persönliche Verbindungen in den USA sind nicht vorhanden oder nicht bekannt, könnten jetzt aber in Erscheinung treten. Die Personendaten standen zum Schluss des Dossiers: Größe: 1,78 m, Augenfarbe: dunkelbraun, Haare: schwarz, Hautfarbe: oliv.
Daniel legte die Papiere zur Seite, und fragte sich, warum die CIA nur so wenige Details und Informationen über diese junge Frau hatte, obwohl der Geheimdienst sie anscheinend schon einige Jahre in Augenschein nahm. Und wie kam man auf Zamar? Hat sie früher in einer Gruppe agiert? Keine 17 oder 18 Jahre junge Frau kommt allein auf die Idee, mal eben eine Bombe hochgehen zu lassen.
Monroe stand auf und ging zur großen Fensterfront, von der er weit über Atlanta blicken konnte. Er wohnte in einem vornehmen Mietshaus, welches von einem Pförtner überwacht wurde. Alle Besucher mussten sich anmelden, so erreichten Daniel auch keine Überraschungsgäste.
Entweder die CIA weiß wahrlich nicht so viel, oder sie wollten nicht mehr Informationen herausgeben. Ein wenig Eigenartigkeit haftet der Sache doch an. Vielleicht hat Dan sich auch getäuscht, und es ist wirklich nur eine Routineüberwachung. Wenn es wirklich eine gefährliche islamistische Attentäterin wäre, würde man durchaus ein größeres Geschütz auffahren, als ihm allein diese Observation zu überlassen. Dan konnte die Anomalie nicht erkennen.
In den letzten Wochen ermittelte er in ganz Georgia, daher verbrachte er mit Sullivan viel Zeit auf der Landstraße und in Hotels. Am Donnerstag endlich konnten sie einige Täter dingfest machen, sie stürmten eine Lagerhalle in Riverdale, fanden die illegal eingereisten russischen, jungen Frauen und ihre Peiniger. Er wollte ein paar Tage freihaben, aber dann bat ihn Thompson, diese Sache mit der Irakerin zu übernehmen. Sullivan sollte eine freie Woche bekommen, da er eine Frau und eine sechsjährige Tochter zu Hause hatte.
Seine Schwimmsachen standen in einer Tasche bereit. Für seinen Job musste Monroe fit sein, und das Training im Wasser gehörte für ihn dazu. Wenn er seine Bahnen im Schwimmbecken zog, konnte er gut abschalten und seinen Gedanken konstruktiven Lauf lassen. Monroe streifte sich ein frisches braunes Shirt über, welches er zu einer blauen Jeans trug. Sein 1,90 Meter großer Körper ist gut durchtrainiert, seine schwarzen kurzen Haare wirkten wild. Seine blaugrauen Augen schauten immer wachsam und gaben seinem schmalen Gesicht ein leuchtendes und charmantes Aussehen. Er schlüpfte in die sportlichen Lederschuhe, nahm seine Schlüssel und die Schwimmtasche und ging zur Tür hinaus.
3.
Madea trank einen großen Schluck aus der Wasserflasche, nachdem sie gerade das Laufband verlassen hatte. Das war die letzte Trainingseinheit, bevor sie mit Mike noch einige Übungen zur Selbstverteidigung absolvierte.
„Hallo, Madea! Wie geht es dir heute?“
Die rein rhetorische Frage kannte sie von Mike schon. „Du siehst, ich bin fit, also kann es mir nur gut gehen. Wenn du mir allerdings weiterhin einige Tricks zeigst, die für meine körperliche Unversehrtheit sorgen, fühle ich mich noch besser und sicherer.“
„Komm, wir können in zehn Minuten mit dem Training beginnen“, sagte er.
Eine Dreiviertelstunde lang zeigte Mike Morgan den acht Frauen in dem Kurs, wie man in schwierigen Situationen mit aufdringlichen Personen reagierte. Madea hatte die Übungen nun schon öfter bei ihm trainiert, aber sie wollte perfekt sein. Madea trat immer zurückhaltend auf. Sobald sie aber ihre Aufgabe in der Trainingseinheit erfüllen sollte, gab sie sich ehrgeizig. Mike mochte diese liebenswerte junge Frau. Beeindruckend findet Mike auch ihre unbändige Willensstärke, immer wieder zeigt sie ein starkes Kämpferherz.
Nach dem Selbstverteidigungskurs verschwanden die anderen
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