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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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offen stehenden Eingangstür.
    „Hallo, ist da jemand?“, rief sie in den dunklen Flur.
    Sie wagte sich einen Schritt weiter ins Haus und fuhr schreckerfüllt zusammen, denn sie schaute plötzlich in den Lauf einer Pistole.
     
    Von Chris Sullivan behaupteten so einige Kollegen in der Zentrale, dass er mit seinen 44 Jahren schon mit zur älteren Garde der Mitarbeiter für den Außeneinsatz gehörte, aber die Energie und den Verstand von zwei jungen FBI-Agenten besaß. Er liebte die mitunter gefährlichen Außeneinsätze und ist wohl deswegen auf den mittleren Stufen der Karriereleiter hängengeblieben. Um die obersten Stufen zu erklimmen, müsste er stundenlang den Bürosessel platt sitzen und das eintönige Büroklima ertragen, dafür war er, nach seiner Meinung, nun wirklich nicht geschaffen.
    Außer dem Pilot Steve Neeson befand sich noch Sam Duddly an Bord des Hubschraubers, der jetzt Kurs auf die Wälder um Ellijay nahm. Sams Aufgabe bestand darin, die Übersicht und den Kontakt mit dem Personal auf dem Boden zu halten und seine Kollegen heil von und an Bord zu bekommen, aber notfalls auch die Verletzten zu bergen.
    Bevor Chris und Daniel von Bord gingen, überprüften beide noch ein letztes Mal ihre Bewaffnung. Jeder hatte neben der üblichen Kleinkaliberwaffe, die im Futteral in ihren Jacken steckte, noch eine kurzläufige MP HK5 bei sich.
    Vor fünf Minuten hatte Sam den beiden Schwarzgekleideten erklärt, was Thompson ihm berichtet hatte. Madea Zamars Wagen bewegte sich seit nunmehr zehn Minuten nicht mehr. Scheinbar hatte sie ihr Ziel erreicht, denn ihr Fahrzeug steht neben einem Haus. Laut Satellitenbilder streiften am Haus und in der Nähe keine weiteren Personen herum, allerdings stand ein Fahrzeug dort. Es war also davon auszugehen, dass sich sämtliche Personen, die sich vor Ort befanden, im Gebäude aufhielten.
    Daniel war innerlich aufgewühlt. Normalerweise hatte er vor den Einsätzen seinen Adrenalinspiegel gut im Griff, aber bei Madea schien das irgendwie anders zu sein. Er wollte nicht daran denken, was schon alles passiert sein könnte. Was ging da vor sich?
    Er ermahnte seinen Körper, er musste jetzt funktionieren, nur das zählte, er durfte sich nicht von Gefühlen leiten lassen.
    „Wenn Steve die richtige Position erreicht hat“, sagte Sam, „werde ich euch rausschmeißen. Dich auf nördlicher“, dabei sah er Chris an, „und Daniel auf südlicher Position. Viel näher kommen wir nicht heran, da wir nun mal ein klein wenig lauter sind als ein Staubsauger.“
    Der Pilot hielt den Daumen nach oben, was das Zeichen für Sam war, die erste Figur ins Spiel zu bringen. Der südliche Punkt wurde als Erstes angeflogen und deshalb stand Daniel auf. Sam nahm den Karabinerhaken, dessen Ende mit der Seilwinde verbunden war, um ihn im Geschirr, welches Daniel schon vorab angelegt hatte, einzuhängen. Ein Zerren an den Sicherheitsgurten diente zur nochmaligen Überprüfung.
    Steve verringerte den Abstand zum Boden, jetzt flogen sie knapp über die Baumwipfel. Sekunden später blieb er über einer kleinen Lichtung, die gerade 30 Quadratmeter maß, hängen. Sams Daumen zeigte Daniel ein Okay an. Er bediente nun die Seilwinde, an der sich Daniel in die Tiefe ließ.
    Am grünbemoosten Boden angekommen, hakte er sich aus und gab ein Okay in Richtung Hubschrauber. Sofort verschwand Daniel unter den Bäumen.
    Die Winde verrichtete ihre Arbeit und wickelte das Seil wieder auf. Kaum war der Haken an Bord, dröhnte der Hubschrauber davon. Eine halbe Meile weiter nördlich wurde Chris ebenfalls auf einer kleinen Lichtung hinabgelassen. Der Hubschrauber flog aus der Angriffszone und hielt sich fünf Meilen weiter entfernt für einen schnellen Einsatz bereit.
    Daniel holte sein Handy heraus, um das GPS-System zu aktivieren. Er orientierte sich kurz, dann lief er in Richtung Haus. Seine Aufmerksamkeit galt nicht nur den am Boden naturbedingten Stolperfallen, sondern auch eventuellen Wachposten in der Umgebung. Endlich entdeckte er das Haus und gleich darauf auch Madeas Auto.
    Hoffentlich geht es ihr gut, dachte sich Daniel. Er musste einen klaren Kopf behalten, jetzt einfach draufloslaufen, wäre ein Riesenfehler. Verborgen am Waldrand, lag Daniel auf dem Bauch und beobachtete das Haus.
    Dann hörte er Chris‘ Stimme in seinem Ohr. „Bin jetzt auf 11 Uhr angekommen. Habe die Rückseite des Hauses mit im Blick. An der Giebelseite zu mir gerichtet steht ein Jeep.“
    „Okay“, raunte Daniel leise in sein

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