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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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meines ehemaligen Partners. Gute Freunde kümmern sich umeinander.«
    »Das ist wohl so«, sagte Sara, als Rafferty die Tür zuwarf.
    Auf dem Weg zum Aufzug sagte Guff: »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie nicht da war.«
    »Haben Sie wirklich überall nachgesehen?«, fragte Sara.
    »Das war eine New Yorker Vierzimmerwohnung. Da gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten, sich zu verstecken.«
    »Das heißt wohl, er hat keinen Weinkeller«, sagte Sara, als sie die Liftkabine betraten.
    »Glauben Sie, er wusste es?«, fragte einer der Polizisten.
    »Natürlich wusste er es«, sagte Guff. »Inzwischen weiß es alle Welt.«
    »Wie können Sie das sagen?«, fragte Sara.
    »Sara, ich möchte Ihnen ja nicht Ihre Illusionen rauben, aber ich finde, es wird langsam Zeit, sich über Jared Gedanken zu machen. Wenn Sie ihm nicht erzählt hätten –«
    »Das stimmt nicht«, beharrte Sara.
    »Und ob es stimmt«, sagte Guff. »Glauben Sie mir, gestern war ich noch einer Meinung mit Ihnen. Ich dachte, es wäre richtig, es ihm zu erzählen. Aber vergessen Sie nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Claire Doniger ohne fremde Hilfe aus diesem Kellerraum entkommen ist – irgendjemand muss ihr die Wahrheit gesagt haben. Und das heißt, jemand muss von unserem Plan gewusst haben.«
    »Aber niemand weiß davon, Guff! Selbst wenn McCabe sie laufen gelassen hat, heißt das noch lange nicht, dass es die Schuld meines Mannes war!« Als die Lifttüren aufgingen, rannte Sara unverzüglich zu dem Polizeiauto vor dem Eingang.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Guff und eilte ihr hinterher. »Laufen Sie doch nicht weg!«
    »Wir müssen auf schnellstem Weg zu Elliott«, rief Sara. »Er ist der Einzige, der jetzt noch zu überprüfen bleibt.«
    »Und wenn Conrad –«
    »Wenn Conrad noch bei ihm ist, steigen wir auf die Story ein, die er ihm erzählt. Wenn nicht, sagen wir Elliott, wir fuhren eine Nachuntersuchung durch.«
    »Gute Idee. Trotzdem sollten Sie langsam anfangen, sich über Ihren Mann Gedanken zu machen. Lassen Sie ihn doch von einem der beiden Beamten überprüfen.«
    »Wie oft muss ich Ihnen noch sagen: So etwas würde Jared nie tun!«
    Guff wischte sich die Hände an der Hose ab. Er war hin und her gerissen. Einerseits wollte er sie nicht noch mehr unter Druck setzen, andererseits wurde er allmählich zunehmend frustrierter. Deshalb fragte er sie in verständnisvollerem Ton: »Wenn Sie sich Ihrer Sache so sicher sind, warum können Sie ihn dann nicht finden? Warum ist er plötzlich spurlos verschwunden?«
    Sara sah ihren Assistenten eisig an. »Geben Sie mir Ihr Telefon«, sagte sie zu einem der Polizisten und wählte rasch Jareds Nummer. Es ging noch immer niemand dran. Sie gab das Telefon zurück.
    »Verstehen Sie jetzt, was ich meine?«, sagte Guff. »Sie sollen ihn ja nicht gleich verhaften – ich finde nur, Sie sollten jemanden in sein Büro schicken, um der Sache vor Ort nachzugehen. Bei allem, was im Moment passiert, sollten wir eigentlich wissen, wo er ist.«
    Schweigend ließ sich Sara Guffs Vorschlag durch den Kopf gehen. »Und dabei bleibt es auch? Sie werden ihn nicht verhören? Sie fahren nur hin, um herauszufinden, wo er ist?«
    »Das bleibt ganz Ihnen überlassen.«
    »Okay.« Sara stieg in das Polizeiauto und warf die Tür zu.
    Guff wandte sich wieder den zwei Polizisten zu. »Können Sie jemanden zu Wayne & Portnoy schicken?«
    »Bin schon dabei«, sagte der größere der beiden Polizisten und zog sein Walkie-Talkie heraus.
    »Und vielleicht sollte einer von Ihnen hier bleiben«, fügte Guff hinzu. »Falls Claire Doniger doch noch auftaucht.«
    »Das kann ich übernehmen«, sagte der andere Beamte.
    Als der erste Polizist die Anweisungen durchgab, nahm Guff auf dem Rücksitz des Wagens Platz. Sara strahlte inzwischen eine stoische Ruhe aus. Die Arme über der Brust verschränkt, blickte sie unverwandt zum Seitenfenster hinaus.
    »Sara, Sie wissen genau, es ist das einzig Vernünftige –«
    »Schon gut«, sagte sie. »Es ist bereits passiert.«
    Rafferty spähte aus dem Wohnzimmerfenster, von dem man den Eingang des Gebäudes im Blick hatte, und wartete, bis Sara und die anderen weggefahren waren. Dann ging er auf den Flur hinaus. Auch hier vergewisserte er sich erst, dass niemand ihn beobachtete, bevor er den Gang hinunter zum Müllraum ging, wo Kozlow und Claire Doniger warteten.
    »Mann, da müssen Sie dem Türsteher aber ein tolles Weihnachtsgeschenk gemacht haben«,

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