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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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überall herumliegenden CDs berührte, kroch er langsam darauf zu. Mit einem stummen Stoßgebet, dass er nicht ausgerechnet jetzt auf eine knarzende Diele käme, griff er nach dem Brieföffner und stand auf, so leise er konnte. Noch konnte er sich den Überraschungseffekt zunutze machen. Doch als er seine provisorische Waffe zückte, hörte er, wie der Fremde ins Schlafzimmer zurückkehrte.
    Um sich zu vergewissern, dass die Luft rein war, spähte Jared um die Ecke der Wohnzimmertür. Dann huschte er in die Küche. Auch dort war jede Schublade durchwühlt worden, jeder Küchenschrank durchsucht und leer geräumt. Nach Atem ringend lehnte sich Jared mit dem Brieföffner in der Hand gegen den Kühlschrank. Er war schweißüberströmt. Reiß dich zusammen, redete er sich gut zu. Und tief durchatmen.
    Zehn Sekunden später verließ er die Küche und schlich auf die geschlossene Schlafzimmertür zu, hinter der er jemanden hektisch herumkramen hörte. Anscheinend durchsuchte jemand die große Kommode. Jareds Angst wich plötzlich wilder Wut. Er hob den Brieföffner und legte die andere Hand zitternd um den Türknauf. Bei drei, sagte er sich. Eins … zwei … Jared riss die Tür auf und stürzte in den Raum. Aber etwas schlug ihm gegen die Schienbeine. Eine Falle. Sie hatten auf ihn gewartet. Beim Aufprall auf dem Boden ließ er den Brieföffner los. Doch bevor er wieder danach greifen konnte, hörte er eine vertraute Stimme fragen: »Bist du verrückt geworden?«
    Mit einem Küchenmesser in den Händen stand Sara über ihm. »Ich dachte, du wärst der Einbrecher!« Sie ließ das Messer sinken. »Ich hätte dich umbringen können.«
    »Entschuldige.« Jared richtete sich auf und umarmte seine Frau. »Hauptsache, dir ist nichts passiert! Gott sei Dank ist dir nichts passiert.«
    »Es ist alles okay«, sagte Sara. »Mir fehlt nichts.«
    »Wann bist du nach Hause gekommen?«
    »Vor ungefähr zehn Minuten. Ich hätte fast einen Anfall gekriegt, als ich in die Wohnung kam. Ich rief die Polizei an, und dann kam ich hier rein – um nachzusehen, ob sie den Schmuck meiner Mutter gefunden haben.«
    »Und?«
    »Zum Glück haben sie ihn übersehen. Soweit ich es beurteilen kann, haben sie das Geld aus der obersten Kommodenschublade genommen, die goldene Taschenuhr, die Pop dir geschenkt hat, und einige unserer Silberrahmen. Aber den Schmuck haben sie nicht gefunden.« Als sie ins Wohnzimmer gingen, nahm Sara zum zweiten Mal das Chaos in Augenschein, das in ihrer Wohnung herrschte. Als sie anfing, die umgestürzten Zimmerpflanzen aufzustellen, merkte Jared, dass sein Chinatown- Messer unbeschadet auf einem der Sofapolster platziert war.
    Als er die Schutzhülle seines kostbarsten Sammlerstücks hochhob, entdeckte er an ihrer Unterseite einen kleinen Zettel, der dort mit Klebeband befestigt war. Ihm rutschte das Herz in die Hose, als er die drei Wörter darauf las: Halt deinen Mund!
    »Sie haben es wohl für ein normales Messer gehalten«, sagte Sara.
    »Wie bitte?«
    »Dein Messer. Hätten sie gewusst, was es ist, hätten sie es bestimmt mitgenommen.«
    »Ja, bestimmt«, sagte Jared und zog den Zettel ab, um ihn in der Hand zu zerknüllen.
    Sara griff nach dem Telefon. »Ich kann es immer noch nicht fassen! Kaum fange ich an, für die Guten zu arbeiten, kommt irgend so ein Drecksack daher und raubt uns aus. Ich werde Conrad anrufen, um sicherzugehen –«
    »Nein!«, fiel ihr Jared ins Wort. Als er das überraschte Gesicht seiner Frau sah, fügte er hinzu: »Die Polizei wird sowieso gleich eintreffen. Dann können wir sehen, was sonst noch fehlt, und den Hergang rekonstruieren.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht«, stimmte ihm Sara zu und hob einen Stapel Bücher vom Wohnzimmerboden. »Aber eins sage ich dir jetzt schon: Wenn wir die Schweine erwischen, die das getan haben, dann erhebe ich persönlich Anklage gegen sie. Wer sich an meinen Sachen vergreift und mir Ärger macht, der kann was erleben!«
    »Richtig«, sagte Jared apathisch.
    »Hey, ist was?«
    »Nein, nein. Alles okay.«
    »Bist du sicher? Du siehst grauenhaft aus.«
    »Wundert dich das etwa? Eben ist bei uns eingebrochen worden, und unsere Sachen sind über die ganze Wohnung verteilt. Soll ich darüber vielleicht begeistert sein?«
    »Natürlich nicht. Aber sieh’s doch mal von der positiven Seite – sie waren schon weg, als wir nach Hause kamen, uns ist nichts passiert, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir nie mehr etwas von ihnen hören.«
    »Ja«, sagte

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