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Der falsche Apostel

Der falsche Apostel

Titel: Der falsche Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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zu. »Du zum Beispiel wusstest, dass Muirenn keine Schuld traf. Du behauptest, dass auch du unschuldig
     bist. Warum sollte ich dir mehr glauben als Muirenn?«
    »Pater Allán hat gesagt … Ich dachte, es wäre das Beste, bis ich vor einen Brehon geladen würde.«
    »Was hat Pater Allán gesagt?«, fragte Fidelma mit scharfer Stimme.
    Nath zögerte.
    |320| »Als mir Ainder erzählt hatte, was Moenach ihr angetan hatte, bin ich sofort zu Pater Allán gegangen. Wie immer hat er mir
     nicht geglaubt. Er wurde schrecklich wütend, und es dauerte eine ganze Weile, bis er sich beruhigt hatte. Er wollte einfach
     nicht zulassen, dass man etwas gegen seinen Liebling sagte. Er schickte mich fort und befahl mir, nie wieder ein Wort über
     diese Sache zu verlieren. Als ich später erfuhr, dass Moenach tot war, fürchtete ich, Pater Allán würde mich bezichtigen.«
    »Also weiß Pater Allán, dass Ainder Moenach beschuldigte, sie vergewaltigt zu haben?«, überlegte Fidelma laut. »Und du, Nath,
     du bist Hals über Kopf weggerannt und hast dich versteckt, obwohl du dir darüber im Klaren gewesen sein musst, dass deine
     Flucht den Verdacht auf dich lenken würde?«
    »Aber da war doch kein Verdacht«, fuhr Ainder dazwischen. »Alle glaubten, dass Muirenn die Tat begangen hatte.«
    Fidelma nickte nachdenklich.
    »Das verblüfft mich ja so. Auf Bruder Aedos Wort hin hat Pater Allán Muirenn bis zu meiner Ankunft eingesperrt. Du sagst,
     dass viele sie nicht für schuldig hielten, aber trotzdem war die gesamte Gemeinschaft anscheinend mit dieser Lösung zufrieden.
     Ich kann immer noch nicht recht begreifen, warum du, Nath, da du das doch alles wusstest, nicht ins Kloster zurückgekehrt
     bist und dort wie die anderen auf mich gewartet hast? Warum hast du die Aufmerksamkeit auf dich gelenkt? … Es sei denn, du
     hättest etwas zu verbergen?«
    Nath schaute sie verständnislos an, Ainder aufgeregt und trotzig.
    »Die Wahrheit, Nath!«, bellte Fidelma, als beide schwiegen. »Ich bin nicht länger bereit, eure Spielchen mitzumachen.«
    Der junge Mann zog hilflos die Schultern hoch.
    »Wir hielten es für das Beste …«
    Fidelma schaute zu Ainder. Die hatte die Lippen fest geschlossen |321| und starrte zu Boden. Plötzlich kam Fidelma ein Gedanke.
    »Ainder hat dir geraten, dich zu verstecken?« Sie stellte diese Frage mit scharfer Stimme und ohne Vorwarnung.
    Nath zuckte zusammen, hob den Kopf und sah Ainder an.
    »Guck mich an, Nath!«, rief Fidelma. »Sag mir die Wahrheit, und du hast nichts zu befürchten.«
    Der junge Mönch ließ den Kopf hängen.
    »Ja, Ainder hat mir geraten, es sei das Beste.«
    »Warum?«
    »Ainder kam angelaufen und sagte mir, dass Moenach ermordet worden war. Als ich ihr erzählte, dass ich Pater Allán bereits
     von der Vergewaltigung berichtet hatte, fürchtete sie, man würde das genauso wenig glauben wie die Sache mit dem gestohlenen
     Becher. Sie hatte Angst, man würde mich nun des Mordes an Moenach verdächtigen. Deshalb sagte sie, ich solle mich lieber verstecken,
     bis die ganze Aufregung sich gelegt hatte oder ein Brehon einträfe, der meinen Fall mit Nachsicht betrachtete.«
    »Das war sehr dumm von dir. Falls man Muirenn für schuldig befunden hätte, hätte das schwer auf deinem Gewissen gelastet.«
    »Das hätte ich nicht zugelassen. Ich wäre zurückgekommen«, protestierte Nath.
    »Zurückgekommen? Und womit hättest du deine Abwesenheit entschuldigt? Wärst du freiwillig zurückgekommen, um mit Muirenn zu
     tauschen? Das kann ich kaum glauben.«
    »Ob du es glaubst oder nicht, ich hätte es getan.« Der junge Klosterbruder blickte sie trotzig an.
    »Das war ein überaus dummer Ratschlag, den du Nath gegeben hast«, sagte Fidelma nun vorwurfsvoll zu Ainder.
    Das Mädchen schaute ihr halsstarrig ins Gesicht.
    |322| »Ich hielt es damals für das Beste«, erwiderte sie.
    »Das glaube ich dir gern«, erwiderte Fidelma nachdenklich.
    Sie stand auf und trat zur Tür.
    »Ich gehe jetzt ins Kloster und spreche mit Pater Allán. Du solltest zur Gemeinschaft zurückkehren, Nath. Du hast mir die
     Wahrheit gesagt.«
     
    Pater Allán erhob sich unbeholfen, als Schwester Fidelma eintrat.
    »Sagst du mir, warum du Moenach umgebracht hast, oder soll ich es dir erklären?«, fragte sie mit einer Schroffheit, die ihn
     erstarren ließ. Ihre Stimme war kalt und teilnahmslos.
    Pater Allán blinzelte und schaute sie mit offenem Mund an. Ehe er noch etwas erwidern konnte, fügte Fidelma streng hinzu:
    

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