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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Wange hinterlassen.
    Sie sagte nichts und machte kein Zeichen. Sie sah ihn nur an. Das beeindruckte Kwin mehr als jede Drohung. Er stellte sich in den Steigbügeln auf und verbeugte sich leicht. „Ich wünsche der schnellen Jägerin Glück auf allen Wegen.“ Dann wendete er das Pferd und trabte in Richtung Eldershof davon. Die Beschützerin sah ihm noch lange hinterher, bis er hinter den nächsten Hügeln verschwand.
    Kwin war der Schreck in alle Glieder gefahren. Nur langsam erholte er sich von der wilden Jagd. Sie hätte ihn fast erwischt. Ein Schauer durchfuhr ihn. Was für eine Frau.
     
    Oma Elders war allein im Haus, als Kwin eintraf. Sie trocknete ihre Hände an ihrer Schürze ab und reichte eine davon Kwin.
    „Tag, Frau Elders. Ich muss sofort zu Alep. Es ist dringend. Wo kann ich ihn finden?“
    „Ist etwas passiert?“, fragte Oma Elders erschrocken.
    „Nein. Nicht direkt. Ich bin unterwegs auf einige merkwürdige Reisende gestoßen. Allen voran ein Golem. So ein kleiner, brauner Kerl der ständig in Reimen spricht. Im Grunde war er recht sympathisch.“
    „Wo war das genau?“
    „In den Ostausläufern der Steinholzberge.“
    „Aha! Da also steckt er“, murmelte Oma Elders.
    „Ihr kennt ihn?“, wollte Kwin wissen.
    „Ja! Wer war bei ihm?“
    „Ziemlich unglaublich, aber zur Gruppe gehört König Antevers Tochter Yanea mitsamt ihrer Beschützerin N’Gucha. Zuletzt gehört noch ein junger Mann aus Velotas dazu, der Pail Milaz heißt.“
    „Merkwürdig“, sagte Oma Elders nachdenklich, „ich frage mich, wie viele Auserwählte es wohl gibt. Alep ist hinter der Scheune und übt mit seinem Großvater. Geh nur, er freut sich, dich zu sehen.“
    „Ja, Frau Elders. Wie macht sich Eure Kräuterküche?“
    „Gut! Vielen Dank. Die belebten Regale sind wahrlich außergewöhnlich. Du bist sehr begabt“, sagte sie anerkennend.
    Als Kwin sich der Scheune näherte, hörte er Aleps Stimme vom Übungsplatz. Er bog um die Ecke der Scheune und sah ihn und seinen Großvater auf dem Boden sitzen. Ihre Stöcke lagen neben ihnen.
    Alep schaute auf, als er Kwins Schritte hörte „Hallo, Kwin. Was treibt dich hierher.“
    „Zwei schöne Frauen, ein streitlustiger junger Mann und ein Golem mit einer Nase, so lang wie mein Arm.“
    „Du hast ihn gesehen?“, fragte Alep überrascht.
    „Ja! Und er mich leider auch. Ich wusste nicht, dass ich so schnell laufen kann, wenn es nötig ist.“
    „Was hast du angestellt?“, wollte Opa Elders wissen. Erwartungsvoll sah er zu Kwin hinüber, der sich inzwischen neben Alep gesetzt hatte.
    „Nichts“, erwiderte Kwin entrüstet und zupfte an seinem rechten Ohr. „Twist hat das Lager entdeckt und mich hingeführt. Da dachte ich: wenn ich schon mal da bin, kann ich mir auch gleich ein Bild von den Reisenden machen.“
    „So wie du aussiehst, war es sicher ein unvergesslicher Augenblick“, bemerkte Opa Elders schmunzelnd.
    „Kann man sagen!“ Dann wandte er sich an Alep. „Weißt du, dass diese Leute auf dich warten?“
    „Nein. Aber wenn der Golem bei ihnen ist, dann wundert es mich nicht. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, was diese Leute bei Knoll zu suchen haben. Es sei denn ...“
    Der Golem war also nicht allein, dachte Alep. Das veränderte die Lage. Aber weshalb wurde er von Prinzessin Yanea und ihrer Beschützerin begleitet? Die gehörte nicht ins Flache Land sondern nach Hornburg. Und wer war dieser Milaz, von dem Kwin berichtet hatte? Ein weiterer Auserwählter, wenn er bei Knoll war. Vieles sprach für diese Vermutung: Die zweifelhaften Andeutungen in der Prophezeiung, Knolls Verschwiegenheit, seine Eile, als gäbe es in Hornburg mehr zu klären als die Aufgaben, die Alep zu erfüllen hatte Er sah seinen Großvater fragend an. „Kannst du dir vorstellen, dass die Begleiter des Golems ebenfalls mögliche Auserwählte sind?“
    Opa Elders zuckte die Schultern. „Bei einem Magier ist alles möglich. Wer kann schon ahnen, was Pretorius wirklich beabsichtigt? Ich nicht. Und ganz ehrlich ...“, Opa Elders schob die Unterlippe vor, „... ich will es auch gar nicht.“
    „Ich glaube“, setzte Alep seinen Gedanken fort, „der Golem und sein Meister haben mehrere Eisen im Feuer. Ich weiß nicht, warum, aber außer mir gibt es noch einige heiße Anwärter auf den Titel des Auserwählten.“
    „Sprichst du von den Begleitern des Golems?“, fragte Kwin.
    „Ja. Genau das tue ich.“
    Kwin schüttelte den Kopf. „Einen Augenblick, ihr beiden. Was ist

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