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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Seine Schnauze ruhte ganz nahe vor Aleps Gesicht. „Magier, Euer Versprechen! Erinnert Ihr Euch daran?“
    „Natürlich!“, murmelte Alep. Der Atem des Drachen roch nach Schwefel. Alep verzog das Gesicht.
    „Es geht um meine Größe.“
    „Was ist damit?“
    „Ihr könnt sie ändern. Ihr könnt aus mir wieder das machen, was ich einmal war. Einen schwarzen Drachen. Der König der Winde.“
    Darum war es ihm also die ganze Zeit gegangen, dachte Alep enttäuscht. Na gut, wenn das sein Wunsch war. Schließlich hatte er geholfen, als es darum ging, Kwin zu heilen. „Ich will es gern versuchen“, erklärte Alep ernst. „Aber ich kann für nichts garantieren. Und den Zeitpunkt bestimme ich.“
    „Ich bin einverstanden.“
     
    Alep schlief bis zum nächsten Morgen und als er aufwachte, fühlte er sich wie gerädert. Kwin lag still, sah aber viel besser aus. Alep sah es mit Freude. Twist hatte seinen Kopf auf Kwins Bein gelegt und beäugte Alep aus halb geöffneten Augen. Wigget war nirgends zu sehen. Mühsam setzte Alep sich auf und machte sich daran, das Frühstück zuzubereiten. Er füllte Wasser in einen Topf und bereitete Tee für Kwin, schnitt Brot und Käse und Fleisch für alle.
    „Ah, Frühstück“, rief Wigget entzückt, als er in die Höhle geflogen kam. „Eine ausgezeichnete Idee, Magier.“
    Wigget ließ sich erwartungsvoll beim Feuer nieder. Alep verteilte Kaninchenbraten an Wigget und Twist und aß selbst ein Stück Brot mit Käse. Als er seinen ärgsten Hunger gestillt hatte, wandte er sich an Wigget.
    „Was ist gestern tatsächlich passiert?“
    Wiggets langer Schwanz zuckte hin und her. „Ihr habt das Element Erde kennengelernt und noch dies und das erfahren“, erklärte er kauend.
    „Und was bedeutet das?“ Alep ließ Brot und Käse sinken und wartete.
    „Fragen, Fragen, Fragen! Seid so gut, und wartet, bis nach dem Essen. Dann stehe ich Euch ganz zur Verfügung.“
    Endlich war Wigget fertig. Er leckte sich mit seiner langen Zunge schmatzend über die wulstigen Lippen und stöhnte wohlig. Dann bemerkte er Aleps Blick.
    „So. Nun wollen wir aber beginnen, was, Magier?“ Wigget grinste. Alep schüttelte beim Anblick dieser scheinbar grenzenlosen Überheblichkeit den Kopf.
    „Wie ich eingangs erwähnte“ erklärte Wigget im Ton eines Schulmeisters, „habt ihr am gestrigen Tage das Element Erde als eine Quelle magischer Kraft kennengelernt. Vielleicht werden weitere Elemente folgen. Fürs erste genügt dieses Eine.“ Wigget neigte seinen Kopf zur Seite. „Ich bin immer wieder überrascht, wozu Ihr fähig seid, wenn Ihr keine Fragen stellt und an nichts zweifelt.“ Wigget hielt in seiner Bewegung inne und fixierte einen Punkt an der gegenüberliegenden Felswand. „Nicht viele sind in der Lage, eine Heilung wie diese durchzuführen, noch dazu, wenn ihre Ausbildung gerade erst begonnen hat.“ Anerkennend fügte er hinzu: „Das Element Erde hat Euch reich beschenkt. Eure Macht ist groß. Und Eure Verantwortung ist es nicht minder. Seid Euch dessen immer bewusst.“
    „Ich danke dir für deine Hilfe“, sagte Alep. „Aber jetzt frage ich mich, warum du das tust? Es ist ja nicht so, als gäbe es keine anderen Zauberer auf der Welt, mächtige Magier, die dir im Handumdrehen deine frühere Größe und Kraft zurückgeben könnten - wenn das überhaupt möglich ist. Also, Wigget, welches Ziel verfolgst du? Weshalb bist du mir nicht einmal von der Seite gewichen, seit du wieder frei bist?“
    „Ich dachte mir schon, dass Ihr irgendwann fragen würdet. Ich habe nur nicht so schnell damit gerechnet.“ Er ließ sich am Feuer nieder und betrachtete Alep. „Ihr habt recht, Magier. Ich verfolge ein Ziel.
    Als ich über dem Spahnwald abgestürzt war und tief in der Erde lag, sprach eine unbekannte Stimme zu mir. Später dann, viel später, kurz bevor dieser begnadete Tischler dort mich aus einem Ahornast schnitzte, ... wusstet Ihr eigentlich, dass ich früher sechs statt dieser kümmerlichen vier Beine gehabt habe? Und dieses armselige Horn auf meiner Stirn war früher einmal ein Hornpaar gewesen.“ Wigget sah an seinem schmalen Körper vorbei nach hinten. Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Und dieser elendig lange Schwanz, den Euer Freund mir verpasst hat, stört beim Fliegen. Andauernd bleibe ich irgendwo hängen. Na, ja, das interessiert Euch sicher nicht sonderlich...“
    Alep schüttelte den Kopf. Wigget seufzte, dann fuhr er fort: „...nachdem also Dahliger, der Ahorn, mich

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