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Der falsche Engel

Der falsche Engel

Titel: Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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schlecht.
    »Ich muss meine Medizin nehmen«, krächzte er mit zusammengebissenen Zähnen und hängte sich schwer an Sergejs Arm. »Komm noch
     mit hoch, wir müssen reden.«
    Natalja schwieg und ließ Sergej nicht aus den Augen. Ihr Blick war aufmerksam und angespannt, ja, sogar ein wenig feindselig.
     Im Lift gab der General die Beherrschung auf, verzog das Gesicht, griff sich an den Bauch und stöhnte leise.
    Die Wohnung war noch schicker als die von Stas, wirkte aber durchaus bewohnt. Der General verschwand sofort in seinem Zimmer,
     Natalja warf Sergej einen schrägen Blick zu.
    »Wenn Sie rauchen, können Sie in die Küche gehen«, sagte sie kühl und ging zu ihrem Mann.
    Auf der breiten Fensterbank in der Küche lag eine Schachtel »Parlament«. Wieder rief Raiski an. Den Oberst interessierten
     in erster Linie die Papiere, die Pleschakow von Stas Gerassimow hatte unterschreiben lassen.
    »Die Firma Omega überweist 150   000 an die Famagusta-Bank in Nikosia auf Zypern«, erklärte Sergej. »Angeblich für die Lieferung einer Partie Computer an die
     Firma Omega. Und 70   000 gehen an dieselbe Bank, auf das Privatkonto eines Beraters, für dieselben Computer. Ich habe mir Kontonummern, Bankleitzahl
     und so weiter notiert. Im Kopf habe ich die natürlich jetzt nicht, ich teile Sie ihnen später mit.«
    »Und Sie haben das alles unterschrieben?«, unterbrach ihn Raiski.
    »Was blieb mir denn übrig?«
    »An den Namen des Beraters erinnern Sie sich auch nicht?«
    »Oh, den könnte ich kaum vergessen. Der Berater heißt Angela Boldjanko.«
    Es folgte eine lange Pause. Sergej hörte Raiski atmen, und einen Augenblick lang tat ihm der Oberst leid.
    »Michail«, sagte er, »unser Schützling hat das Objekt A deshalb nicht angerührt, weil er über ihn Geld transferiert. Stas
     wird von jemand anderem verfolgt, und ich ahne fast, von wem. Sie haben sich geirrt, Oberst. Mir ist klar, wie ungern Sie
     das hören. Dafür wissen wir jetzt etwas, das wir womöglich sonst nie erfahren hätten, Ihr Plan funktioniert also trotzdem,
     wenn auch anders, als Sie dachten.«
    »Ich kann auf Ihren Trost verzichten, Major«, knurrte Raiski nach einem Räuspern. »Wann können Sie mir die Bankdaten übermitteln?«
    »Sobald ich wieder in der Wohnung von Objekt A bin«, parierte Sergej mit leisem Spott.
    »Und wo sind Sie jetzt?«
    »Bei Mama und Papa. In der Küche. Übrigens – der General ist ernstlich krank.«
    »Was fehlt ihm?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber er sieht schlimm aus.«
    »Ja, so etwas hatte ich vermutet«, sagte Raiski langsam. »Kommen Sie ja nicht auf die Idee, ihm von den Papieren zu erzählen,
     die Sie unterschrieben haben.«
    »Natürlich nicht, ich verstehe.«
    »Einen Dreck verstehen Sie, Major! Egal. Wie lange bleiben Sie noch dort?«
    »Das weiß ich nicht. Der General will mit mir reden.«
    »Vermeiden Sie nach Möglichkeit konkrete Antworten. Nur Allgemeines. Sagen Sie dem General, er soll mich anrufen, sobald er
     sich besser fühlt, ich komme dann sofort.«
    »Michail, überprüfen Sie bitte, ob es einen Kriminellenboss namens Palytsch gibt.« Sergej verstummte, weil er Schritte hörte.
    »Wozu?«
    »Das erzähle ich Ihnen später«, flüsterte Sergej, die Hand auf dem Hörer. »Ich rufe Sie an, sobald ich kann.«
    Natalja erschien in der Tür. Als sie sah, dass er telefonierte, schaltete sie den Wasserkocher ein, setzte sich ihm gegenüber,
     griff nach einer Zeitschrift und blätterte darin. Sie wirkte durcheinander.
    »Aber nicht vor neun«, befahl Raiski, »ich muss wenigstens ein bisschen schlafen, was ich auch Ihnen wünsche. Um zehn müssen
     Sie Angela besuchen. Unbedingt mit Blumen. Denken Sie daran, Sie haben nur wenig Zeit, um zwölf muss sie in der Klinik sein.«
    »Warum diese Eile? Sollten wir das nicht lieber auf den Abend verschieben?«
    »Nein«, entgegnete Raiski kurz angebunden.
    Sergej verabschiedete sich, legte das Telefon weg, drückte seine Zigarette aus und fragte leise: »Wie geht es Wladimir?«
    »Schlecht«, seufzte sie, »er schläft nicht, er wartet auf Sie, er will mit Ihnen reden. Ich muss mich für die Szene auf dem
     Flugplatz entschuldigen.«
    »Nicht doch, ich verstehe …«
    »Ausgezeichnete Arbeit«, murmelte sie und hob zum ersten Mal den Blick. »Ich wüsste gern, wie Sie wirklich aussehen.«
    »Tja, jetzt sehe ich so aus.« Sergej lächelte schuldbewusst. »So und nicht anders.«
    »Diese Narben – stammen die von der plastischen

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