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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Strafverfolger in seinem Nacken gespürt und gedroht, die Nerven zu verlieren. Daher hatte Paulie eine strenge Überwachung Lorenzos angeordnet.
    Und als Lorenzo sich dann mit diesem Jason Kolarich verabredet hatte – keiner ihrer Anwälte, sondern ein totaler Außenseiter –, erfuhr Paulie keine zehn Minuten später davon. Und es gefiel ihm nicht.
    » Du erinnerst dich, dass Zo diesen Anwalt angerufen hat«, sagte Ramini.
    » Ja, klar doch. Wahrscheinlich wollte er einen Deal einfädeln und aussteigen. Um das vor uns geheim zu halten, brauchte er einen Anwalt von draußen.«
    » Genau. Und der Name dieses Anwalts war Jason Kolarich.«
    » Richtig.« Donnie nahm einen gewaltigen Bissen von seinem Bagel. » Kolarich. Was ist das, russisch? Bulgarisch?«
    Ramini atmete ein und atmete wieder aus.
    » Rumänisch? Nein, ungarisch …?«
    » Don, woher zum Teufel soll ich das wissen? Vielleicht stammt er aus … Paraguay, okay? Oder vom beschissenen Nordpol. Ist mir doch scheißegal.«
    » Petey …«
    » Es ist mir ernst damit. Ich hab ein verdammtes Problem, verstanden?«
    » Ist ja gut, Petey.« Donnie tätschelte Raminis Knie. » Hör zu, ich weiß das alles bereits. Lorenzo ist zum Anwalt marschiert. Wir hatten Angst, er verrät was. Jede Menge Kram. Aber dann hast du dich um Lorenzo gekümmert. Damit ist der Anwalt raus aus der Gleichung. Er braucht sich um niemanden mehr Gedanken machen, seit Lorenzo unter der Erde ist. Problem gelöst, richtig?«
    » Falsch. Weil dieser Kolarich nicht irgendein Anwalt ist. Wir sind davon ausgegangen, dass Lorenzo ihn zufällig ausgewählt hat. Aus dem Telefonbuch oder so.«
    » Genau.«
    » Genau. Dummerweise ist dieser Kolarich aber alles andere als eine zufällige Wahl. Kolarich vertritt den Typen, den sie wegen der Rubinkowski-Sache angeklagt haben.«
    Donnie hielt mitten im Kauen inne. Er drehte den Kopf samt käseverschmiertem Kinn langsam in Raminis Richtung. » Von dem unzurechnungsfähigen Typen?«
    » Richtig. Der heißt Tom Stoller. Aber egal. Der Punkt ist, Zo hat nicht mit irgendeinem Sesselpupser geredet. Er hatte mit dem Typen Kontakt, der den Mörder von Kathy Rubinkowski sucht.«
    Donnie fehlten die Worte, was kein Wunder war. Sein Jobprofil war unverbrüchliche Loyalität. Von Cleverness und Intelligenz war darin nicht unbedingt die Rede.
    » Also bedeutet Zos Beseitigung nicht automatisch, dass der Anwalt aus der Gleichung ist«, fuhr Ramini fort. » Wenn Zo dem Anwalt verraten hat, wie die Rubinkowski-Kiste wirklich gelaufen ist …«
    » Hat er das?«
    » Keine Ahnung, Don. Aber hör zu. Es sieht ganz so aus, als würde der Anwalt nicht mehr auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren.«
    » Woher weißt du das?«
    » Erinnerst du dich an den Kerl, der uns wegen der Rubinkowski-Kiste angeheuert hat?«
    Donnie dachte nach. Das dauerte eine Weile. » Der Industrielle. Der Geldsack aus der Provinz.«
    » Manning. Randall Manning«, sagte Ramini. » Manning hat mir neulich einen Besuch abgestattet. Er meinte, dieser Kolarich schnüffelt in seinem Umfeld herum. Stellt Fragen, die nicht auf eine Schuldunfähigkeitsverteidigung hindeuten. Sondern mehr darauf, dass er einen Fall aufklären will. Und es klingt ganz so, als hätte er bereits eine ziemlich heiße Spur. So heiß wie ein verfluchter Schneidbrenner.«
    Donnie stöhnte.
    » Ich hab diesen Kolarich beobachtet«, fuhr Ramini fort. » Gestern Abend hab ich ihm dabei zugesehen, wie er den Tatort studiert hat, um aus der Sache schlau zu werden. Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass er das Ganze als eine Profiarbeit betrachtet.«
    » Ach du heilige Scheiße«, stöhnte Donnie.
    » Ich weiß alles über diesen Kolarich. Ich hab gründliche Hintergrundrecherchen angestellt, nachdem Zo ihn aufgesucht hatte. Er war früher Staatsanwalt, und jetzt hält er sich für einen Cowboy. Erinnerst du dich daran, wie unser Gouverneur Ärger mit dem FBI hatte?«
    » Der Gouverneur?« Donnie wandte sich ihm zu. » Das war Kolarich?«
    » Er hatte die Finger mit drin, ja. Ein verfluchter Kreuzritter, der Kerl.«
    » Und dieser Kreuzritter«, sagte Donnie. » Dieser Kerl, der vor nichts und niemandem Angst hat … hat dieser Kreuzritter eine Familie?«
    Donnie war vielleicht kein Raketenwissenschaftler, aber er wusste das eine oder andere. Das war genau die richtige Frage.
    » Nicht wirklich. Frau und Tochter sind bei einem Autounfall gestorben. Sein Dad sitzt wegen Betrugs. Allerdings hat er ohnehin keinen Draht mehr zu

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