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Der falsche Mörder

Der falsche Mörder

Titel: Der falsche Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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Gerüchte über Politikusse, Verwaltungsheinis, Finanzgurus, Künstler, Kriminelle. Und über alle, die berühmt dafür sind, berühmt zu sein.
    In diesem Zusammenhang habe ich ihn vor einigen Jahren kennen gelernt, auf der Suche nach Hintergrundinfos über einen meiner Klienten.
    Wir essen zusammen im Hótel Borg.
    Trotz der Kälte sind viele Leute in der Innenstadt unterwegs. Und alle beeilen sich. Man könnte meinen, dass morgen die Welt unterginge.
    Máki wartet an der Bar auf mich.
    Er ist relativ klein. Schmal wie eine Bohnenstange. Als ob er nie Zeit zum Essen hätte. In einer abgewetzten schwarzen Lederjacke. Mit hellbraunem Haar, das sich danach sehnt, wieder zu wachsen.
    Er nippt schon am Rotwein.
    »Hast du schon aufgegeben?«, frage ich.
    »Nein, nein, ich habe alles under control . «
    »Warst du vor Weihnachten nicht auf Entzug in Vogur?«
    »Was macht man nicht alles für die family ? « , antwortet er und lächelt depressiv.
    Wir haben uns gerade erst an den Tisch gesetzt, als er mich schon über Adalgrímur ausfragt.
    »Moment mal, mein Lieber«, falle ich ihm ins Wort.
    »Dieses Mal bin ich dran, nicht du.«
    »Okay, babe . Shoot . «
    Als wir unsere Gerichte bestellt haben, frage ich ihn also, was er über Sjöfn und Matti weiß.
    »Klassischer Fall von beauty and the beast ! « , antwortet Máki und grinst. »Es ist wirklich merkwürdig – obwohl ich persönlich Matti für hässlicher als die Erbsünde halte, ist er immer von einer Traube von süßen weiblichen Groupies umzingelt. Die Mädels finden ihn wahnsinnig spannend, zumal Matti alles das ist und hat, vor dem Mutti sie immer gewarnt hat!«
    »Inwiefern?«
    »Er ist einer von denen, die vor ein paar Jahren regelmäßig nach Thailand fuhren, wobei er dort nicht das Land bereist hat. Aber no more. «
    Geduld, Stella!
    »Ein paar saftige Storys sind über sein Benehmen im Ausland in Umlauf«, fährt Máki fort und macht sich über sein blutiges Steak her. »Eine davon geht so, dass er festgenommen wurde und nur aus dem Land entkam, weil seine Freundin die obersten Volksvertreter dazu bekommen konnte, in dem Fall Einsatz zu zeigen.«
    »Welche Freundin?«
    »Die smarte Snjófrídur. Sie ist es nämlich, die diese Theatertruppe finanziert, die Matti á la Caligula zu leiten versucht.«
    »Erklär mir das genauer.«
    »Matti genießt es, Leute fertig zu machen und sie dann wieder nach seinen Vorstellungen aufzubauen. Auf diese Weise kriegt er selbst die ganz besonnenen Jungs und Mädels dazu, allen möglichen Mist zu machen, der ihnen sonst nie in den Sinn kommen würde.«
    »Gib mir ein Beispiel.«
    »Scherzkekse behaupten, der Weg auf die Bühne der Selbstständigen Theatergemeinschaft führe durch die Vagina!«, sagt Máki grinsend. »Matti ist besessen von abgedrehten Theorien über das Leben und das Theater. Er behauptet, dass alles, was sich auf der Bühne abspielt, auf einer realen Erfahrung beruhen muss. Ansonsten sei es nur fake . So einen bullshit benutzt er, um Leute dazu zu bekommen, die unglaublichsten Sachen zu machen.«
    »Beispiele, habe ich gesagt.«
    »Ich kenne ein Mädchen, das eine Prostituierte darstellen sollte. Er hat es in die Stadt geschickt, um sich einen Freier zu besorgen und mit ihm auf der Bühne zu schlafen. Natürlich nicht vor Publikum. Aber das Mädel hat das gemacht. Alles für Matti und die Schauspielerei.«
    Máki schüttelt den Kopf.
    »Der Mann ist voll psycho . «
    »Ist er nicht ein Krimineller?«
    »Wie meinst du das?«
    »Wäre es möglich, dass er beispielsweise an einer Erpressung beteiligt ist?«
    Máki lässt sein Besteck sinken. Beugt sich über den Tisch.
    »Also ist das das Motiv?«, fragt er begeistert.
    »Wie meinst du das?«
    Er zählt an seinen Fingern ab: »Adalgrímur, Sjöfn, Matti, Erpressung, Mord?«
    Lächelt dann glücklich: »Das passt doch alles zusammen.«
    »Das frage ich dich.«
    Máki schüttelt den Kopf.
    »Davon höre ich gerade zum ersten Mal«, antwortet er und macht sich wieder über das Steak her. »Aber es könnte stimmen.«
    »Was weißt du über Sjöfn?«
    »Sie war natürlich ein Wahnsinnsmegababe und so, aber hatte den Ruf, teuer im Unterhalt zu sein. Deshalb war sie auch nicht für jeden zu haben, sondern meistens in Begleitung Grauhaariger. No fool like an old fool, was?«
    »Hast du Namen?«
    Máki guckt mich prüfend an.
    »Denkst du jemanden Bestimmtes?«, fragt er zurück.
    »Einen goldigen Jungen vielleicht?«
    »Aha! Dann meinst du wohl den

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