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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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einem Computer ist.«
    »Dann wird er schnellstens Chag Gara suchen«, erwiderte McCoy, »ehe wir zu ihm gelangen.«
    »Richtig. Sara, wir müssen uns beeilen. Sie müssen die Sache leiten. McCoy und ich kennen die Landessprache und die Sitten nicht, und uns bleibt nicht mehr viel Zeit, zu wenig für ein Implantat. Als fremde Seeleute können wir uns im Moment frei bewegen, aber tun können wir nichts. Sie müssen jetzt schnellstens herausfinden, wo Chag Gara wohnt.«
    »Ich werde tun, was mir möglich ist. Und wenn wir ihn finden?«
    Kirk überlegte kurz. »Da können wir Sie nicht mehr auf ihn ansetzen. Chag könnte damit einverstanden sein, die Zusammenkunft aber für später am Tag vorschlagen, so daß Spock genug Zeit hätte, zu ihm zu gelangen, wenn er nicht schon dort ist. Bones, kannst du diese Hypo so einstellen, daß Gara zwar unter unsere Kontrolle kommt, aber ohne daß er ohnmächtig wird?«
    »Natürlich.« McCoy stellte die Spritze entsprechend ein. »Wenn wir nahe genug an ihn herankommen und ihn mit diesem Ding treffen, kann er noch navigieren aber er weiß nicht mehr, was vorgeht. Dann können wir ihn als Freund ausgeben, der ein paar Becher zuviel gekippt hat.«
    »Gut«, antwortete Kirk und schloß die Tür auf. »Gehen wir. Sara, Sie haben uns in dieses Schlamassel gebracht, jetzt müssen Sie uns auch wieder heraushelfen.«
     

 
6.
     
    Sara ging voran. Sie benützte den Hinterausgang, zu dem ein langer, düsterer Korridor mit blakenden Lampen führte. Am unteren Ende der zum Platz laufenden Rampe kamen sie durch eine Schwingtür zu einem mit dreieckigen, bunten Steinen ausgelegten und mit einem Dach geschützten Patio. An Wandhaken hingen Käfige mit eidechsenköpfigen Vögeln.
    Sara bog nach links; am Ende des Gebäudes betrat sie ein Gäßchen, das wieder nach links führte. Links standen hohe Gebäude, rechts befand sich die Stadtmauer so daß Licht und Luft abgeschnitten waren. Es stank nach überfüllten Abfallbehältern, die an den Hinterausgängen der Gebäude standen.
    Endlich waren sie auf dem sonnenhellen Platz. Die Frau zögerte nur einen Augenblick, dann machte sie sich daran, den Platz zu überqueren.
    Die Sonne Kyr stand nun höher am Himmel, und mehr Kyrosianer zeigten sich auf den Straßen. Frauen hatten Einkaufskörbe am Arm, und die Bergbewohner mit ihren Kapuzen schleppten große Bündel Häute und eines wolleähnlichen Materials, um sie auf dem Markt zu verhökern. Barhäuptige Bauern in verblichenen Kleidern trugen große Tablette mit Früchten und Gemüsen. Die ungeschmierten Achsen einiger Wagen kreischten erbärmlich, als sie durch das Tor einfuhren. Die Zugtiere waren schwanz- und haarlos und glichen eher Reptilien. Sie protestierten lautstark gegen die schweren Ladungen von Stahlstangen und Blöcken. Diesen Fahrzeugen folgte ein ungewöhnlich langer, achträdriger Wagen; er war in der Mitte abgeteilt, hatte vorne eine offene Ladefläche und hinten einen geschlossenen Wohnwagen.
    »Beshwa«, erklärte Sara. »Sie sind wohl gekommen, um Handelswaren einzukaufen, ehe sie auf ihre Sommerwanderung in die Berge ziehen.«
    Als sie die andere Platzseite erreichten, zupfte Sara an Kirks Jacke und deutete auf einen alten, gebückten Mann, der vor einem Laden stand und gleichgültig einen Tisch musterte, auf dem irdene Töpfe und Schüsseln aufgebaut waren.
    »Das ist der Dopp, mit dem ich Spock verschlüsseln sollte«, sagte sie voll Bitterkeit. »Wenn ich nur ...«
    »Richtig«, unterbrach sie McCoy, »aber da läßt sich jetzt nichts mehr daran ändern. Wir müssen diesen Chag Sowieso finden, ehe Spock ihn erreicht. Gut, Fähnrich, dann gehen wir's einmal an.«
    Sara lächelte bedrückt und nickte. »Ich denke, wir sollten erst einmal zu Vembe gehen. Die Bergbewohner mögen keine städtische Nahrung und viele, die am Platz Geschäfte machen, essen bei ihm.«
    Sie schritten durch einen Bogengang und folgten einer Arkade, die eine ganze Platzseite begrenzte. Plötzlich schnupperte McCoy.
    »Da riecht etwas recht appetitlich«, stellte er fest. »Ich nahm mir heute nicht einmal Zeit zum Frühstücken.« Es roch auch tatsächlich sehr verführerisch nach gebratenem Fleisch und würzigen Soßen.
    Aber Sara griff nach seiner Hand. »Nebenan«, sagte sie und ging voran in eine dunkle Öffnung.
    »Guter Gott, welch ein Gestank!« stöhnte McCoy. »Was ist denn das?«
    Sara kicherte. »Vris heißt das Zeug, eine Delikatesse aus den Bergen. Man nimmt einen Neelotschenkel – das sind

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