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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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aktivieren.«
    »Ist aktiviert«, meldete Scott und ließ seine dicken Finger über die Knöpfe am Instrumentenbrett spielen. Ein tiefes Summen erfüllte den Raum, und das Knistern der Trägerwelle verstärkte sich.
    Die Enterprise entschwand Kirks Blickfeld. Er sah vor sich einen düsteren Raum mit nur einer einzigen Lampe. Aber plötzlich war das Schiff wieder um ihn herum.
    »Was ist denn los, Scotty?« fragte er.
    »Ah, diese verdammte Strahlung stört wahrscheinlich das magnetische Feld des Planeten und reflektiert den Transporterstrahl.«
    Er tat einige Handgriffe an den Instrumenten, um die Wirkung der sich immer dichter aufbauenden Strahlungsfront auszugleichen. »Die Wolke wird immer schlimmer«, sagte er. »Und dann wird auf einmal unser Transporter gar nicht mehr arbeiten. Nichts mehr geht dann. Ich kann nicht mal dafür garantieren, daß ich Sie zurückholen kann, Captain.«
    Kirk sah erst McCoy, dann Sara an, und beide zuckten die Achseln.
    »Wir versuchen uns zu beeilen, Scotty«, versprach ihm Kirk. »Versuchen wir's noch einmal.«
    »Jawohl, Sir«, stöhnte Scotty und drückte wieder den Hebel der Phasenkontrolle. Das Summen verstärkte sich, das Schiff verschwand aus Kirks Blickfeld, kam zurück, verschwand wieder, aber schließlich nahm der verdunkelte Raum im Gasthaus auf Kyros solide Formen an. Als sich das Bild stabilisiert hatte, wußte Kirk, daß er noch ganz war und sich bewegen konnte. Eine übelriechende Lampe stand auf einem Tisch mit glatter Platte und warf einen müden Lichtschein. Diese Lampe war primitiv. In einem See aus Tran oder Talg schwamm ein Docht. In den Ecken hockten tiefe Schatten, und die Zimmerdecke war so schwarz wie der tiefe Raum.
    Fähnrich George ging zum einzigen Fenster des Raumes und zog die schweren Vorhänge zurück. Kyr, die gelbe Sonne des Systems, schien durch die glimmerartigen Scheiben. Sara öffnete das Fenster, und Kirk und McCoy traten neben sie. Unter ihnen lag ein weiter, gepflasterter Platz; das mußte der Marktplatz sein und es herrschte reges Leben an den Verkaufsständen und Läden, die den Platz säumten. Links wurde er von der Stadtmauer begrenzt. Das Haupttor war eine große, dreieckige Öffnung mit einem Mittelpfosten mit mächtigen Angeln. Von den unteren Angeln aus führten dicke Seile zu riesigen Winden, und damit wurden die Tore nach Bedarf geöffnet und geschlossen. Zu beiden Seiten des Tores ging eine Treppe zur Mauerkrone hinauf, die mit einer Brüstung versehen war. Links und an der gegenüberliegenden Seite des Platzes lagen viele verschieden bemalte Steinhäuser.
    Fähnrich George deutete auf eine Steinplattform in der Nähe der Platzmitte. »Das ist die Rednertribüne«, erklärte sie. »Auf Kyros, das heißt, in Andros kann jeder hier heraufsteigen und seine Reden schwingen, ob ihm nun jemand zuhört oder nicht. Chag Gara stand am ersten Tag, als ich herabkam, auch dort oben. Nur ein paar Leute hörten zu, und von denen lachten die meisten. Ich nahm mit ihm Kontakt auf, so daß ich einige Bergbewohner mit in eine Profilsammlung hereinnehmen konnte. Aber das war mein Fehler. Hätte ich nur ...«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte Kirk. »Was tun wir jetzt?«
    »Meistens kommt Gara ziemlich früh«, antwortete Sara. »Er ist groß und schlank und hat fast die Gestalt von Commander Spock. Man kann ihn nicht übersehen. Immer trägt er eine schwarze Kapuze mit zinnoberroten Streifen unter den Augenschlitzen. Sobald er sich zeigt, werde ich ihn auch schon an der Angel haben. Mein Dopp weiß, wie man einen Mann an die Leine legen kann. Ich bringe ihn durch die Hintertür herein und sobald Sie uns hören, müssen Sie bereit sein. Und jetzt wünschen Sie mir Glück.«
    Sie lachte beide Männer an und verließ hüftenwiegend den Raum.
     
    »Jim, ich glaube, ich habe den Mann gesehen!« rief McCoy nach einer Stunde aufgeregt.
    Kirk sprang vom Bett auf und schaute zum Fenster hinaus. »Wo?« fragte er.
    »Dort! Er kommt aus der Ecke gegenüber zur Rednertribüne.«
    Kirk schaute in die Richtung, die McCoys Finger anzeigte. Eine kleine Gruppe von Bergbewohnern öffnete eine Gasse in der Menge. In ihrer Mitte ging mit gesenktem Kopf, als meditiere er, ein Mann in einem langen, schwarzen Gewand. Sein Gesicht war hinter einer rot-schwarzen Bergbewohnermaske verborgen.
    »Wo ist denn Sara?« fragte Kirk.
    »Dort drüben. Sie geht auf ihn zu.«
    Die beiden beobachteten sie gespannt. Obwohl die Entfernung ziemlich groß war, ließ sich die

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