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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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den Ring und richtete den Stab auf das Feldbett, auf dem McCoy schlief. Er drückte den Stift, es zischte leise, und dann landete ein winziger Pfeil in der Wand unmittelbar über McCoys Kopf. Der schlafende Doktor wachte ruckartig auf.
    »Was war das?« fragte er verschlafen.
    »Nichts«, behauptete Scott. »Schlafen Sie nur weiter.« Den Stab reichte er wieder Kirk. »Er enthält zwanzig Pfeile. Jeder besteht aus 1.4 Hyperpyroxin, das sofort beim Aufschlag gelöst wird. Mbenga sagt, die Lähmung erfolgt sofort. Wer von einem solchen Pfeil getroffen wird, kann mindestens eine Stunde lang keinen Muskel mehr bewegen. Die Reichweite beträgt allerdings nur ca. zehn Meter.«
    »Kein Problem«, meinte Kirk. »Heiler sind auf Kyros privilegiert, und ist Spock erst einmal zu Boden gegangen, wird uns seine Leibwache bestimmt nicht belästigen ... Wir haben nur noch ein paar Stunden Zeit. Ist die Landegruppe in Bereitschaft?«
    »Natürlich, Sir. Die zwanzig mit Implantaten sind als Bergbewohner maskiert und treffen Sie am Platz. Weitere zwanzig sind mit kyrosianischen Waffen versehen und stehen als Reserve bereit.«
    »Gut«, antwortete Kirk. »Wenn Sie zum Schiff zurückkommen, berichten Sie dem Sicherheitschef Pulaski, daß die Pläne etwas abgeändert wurden. Vor einer Stunde meldete mir Ker, daß Spocks Massenversammlung erst am späteren Abend stattfindet. Spock wird schon einen Grund dafür haben, den ich natürlich nicht kenne. Es wird reichlich Flüsterpropaganda für den neuen Messias gemacht. Er hat ein spektakuläres Wunder für heute versprochen. Ich kann mir denken, daß die halbe Stadt hier ist.«
    »Je mehr, desto besser«, meinte McCoy. »Dann gibt es auch mehr Verwirrung, wenn Kasemes Leute in Aktion treten.«
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte Kirk.
    »Wenn auf mich geschossen wird ...«
    Jemand klopfte. »Hier ist Ker Kaseme, euer Freund!« rief er leise. »Darf ich eintreten?«
    »Moment noch«, bat Kirk. »Scotty«, fuhr er leise fort, »gehen Sie in das andere Zimmer. Ker sieht und hört nichts von unserem Kommen und Gehen, aber ein Offizier in Flottenuniform wäre doch zuviel ... In ein paar Minuten ist sowieso der nächste Transport fällig.«
    Scott nickte und ging in den Raum nebenan. Kirk folgte ihm zur Tür. »In den nächsten Stunden werden McCoy und ich den Abend organisieren. Die Landegruppe soll gegen 17.30 Uhr herunterkommen. Sie bleiben mit Ihren Leuten hier auf Abruf. Sobald die andere Gruppe auf dem Platz Stellung bezogen hat wird mich Fähnrich George verständigen. McCoy und ich sind vor Vembes Lokal zu finden.«
    »Jawohl, Sir. Und ich hoffe, daß der Zauberstab auch wirkt.«
    »Scotty, Sie haben mich noch nie im Stich gelassen«, sagte Kirk und verriegelte die Tür hinter ihm. Dann ließ er Kaseme ein.
    »Hast du genügend Leute gefunden?« fragte Kirk den kleinen Kyrosianer.
    »Ja, aber leicht war es nicht. Ich mußte dreimal soviel bezahlen wie üblich und versprechen, noch zweimal soviel zu bezahlen, wenn das Scharmützel vorüber ist.« Verlegen musterte er den fast leeren Geldbeutel.
    »Da, woher das ist, gibt es noch viel mehr davon«, stellte ihm Kirk in Aussicht. »Warum war es so schwierig, die Männer zu bekommen?«
    »Der Messias ... Unsere Leute aus den Slums brauchten noch immer etwas, auf das sie herabschauen konnten. Früher waren es die Ausgestoßenen von den Bergen, die nach Andros kamen, weil sie sonst nirgends hinkonnten. Die taten auch immer alle schmutzigen Arbeiten. Aber jetzt haben sie Waffen und benehmen sich recht stolz. Meine Leute sind gar nicht neugierig, mit anderen anzubändeln, die eventuell zurückschlagen.«
    »Was ist mit den Stadtwachen?« fragte Kirk.
    »Die sind besorgt. Den Wachkommandanten brauchte ich nicht einmal zu bestechen. Der Messias kann ihn und seine Männer nicht brauchen, und jetzt hungern sie direkt danach, ein paar Bergbewohnern den Schädel einzuschlagen. Wenn der Kampf erst einmal angeht, geht es bei denen von selbst weiter. Aber sie haben den Befehl erhalten, sich aus der unmittelbaren Nähe des Messias fernzuhalten, so daß sie nicht Ihnen in die Quere kommen.«
    »Gut. Und wo sind deine Männer?«
    »Die habe ich an verschiedenen Stellen der Stadt in kleinen Gruppen in Tavernen stationiert. Der Messias hat zu viele Leute herumlaufen, und so wagte ich es nicht, sie alle an einer Stelle zu versammeln. Sie bekommen ihren Wein streng rationiert, denn Betrunkene wären ja nutzlos.«
    Kirk stand auf. »Gut. Es wird noch eine Weile

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