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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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hat Widerhaken«, erwiderte er barsch.
    »Das spielt keine Rolle, ich kann ihn heilen«, versprach McCoy. »Aber es muß schnell etwas geschehen sonst verblutet er innerlich. Bald wird es zu spät sein.«
    »Beshwa haben seltsame Kräfte«, bemerkte der alte Mann. »Vor langer Zeit haben sie mich von einem Fieber geheilt, als sonst nichts half.«
    Tram Bir überlegte. Endlich steckte er den Dolch wieder ein und erhob sich. »Wenn es so ist, wie du sagst, alter Freund, werden sie meinen Dank ernten. Wenn nicht, müssen sie sterben, aber nicht schnell. Nehmt ihnen die Fesseln ab.«
    Ein paar Augenblicke später wurde der bewußtlose Junge in den Wohnwagen gehoben und auf ein Bett gelegt. Sara hielt mit einer Hand ihre Tunika zusammen und kletterte, gefolgt von McCoy, hinein.
    »Ihr beide wartet hier draußen«, befahl Kirk Scotty und Chekow, bestieg den Wagen und schloß die Tür. »Na schön, Bones, und wie willst du uns aus dieser Sache herausbringen?«
    McCoy war gänzlich ungerührt. »Wir leben doch, Jim oder etwa nicht? Da uns dein Azrath nicht half, mußte es ein anderer tun. Paß nur auf. Ich, ein Arzt der Sternenflotte, sollte auf einem Planeten landen, der in der medizinischen Technologie zwei Jahrtausende hinter der Föderation herhinkt. Wenn du glaubst, ich verlasse mich auf ihre Kräuter und Tinkturen, bist du verrückt.« Sofort ging er zum vorderen Teil des Wohnwagens und öffnete einen kleinen, eingebauten Schrank dem er einen Standard-Ärztekoffer entnahm. Kirk sah ihm entgeistert zu.
    »Hast du etwa gedacht, ich würde mit einem groben Messer und ohne Antiseptikum arbeiten?« fragte McCoy.
    »Aufmachen!« befahl Tram Bir von draußen. »Ich will zu meinem Sohn.«
    »Tut mir leid, hochgeehrter Häuptling«, erwiderte Kirk. »Unser Zauber wirkt nicht, wenn du dabei bist. Wir rufen nach dir, sobald wir fertig sind.«
    Brummend ging Tram Bir davon.
    McCoy gab dem bewußtlosen Jungen ein Anästetikum und richtete sich auf. »Das läßt ihn weiterschlafen, bis ich fertig bin. Aber ich brauche jetzt deine Hilfe Jim. Erst muß ich jedoch einen Schnellkurs in kyrosianischer Anatomie absolvieren.«
    Mit seinem Tricorder untersuchte er den Jungen. »Herz flattert ... hat drei Kammern ... Leberfunktion normal, gastrointestinal in Ordnung, Lunge nur ein Flügel, aber so groß wie unsere beiden, jedoch schwer verletzt. Auch Muskeln und Blutgefäße, aber alles sieht viel schlimmer aus, als es ist. Wir brauchen nur etwas Zeit ... Kleine Kopfwunde, leichte Gehirnerschütterung ... Jim, nimm diese Kapuze und die Maske ab. Du mußt, während ich arbeite, das Blut stillen.«
    »Moment mal, wir müssen das eindrucksvoll gestalten, oder?« Er ging zu einer Truhe und nahm zwei Eingeboreneninstrumente heraus, ein merkwürdig geformtes Horn mit einem Schlauch an einem Ende und ein lautenähnliches Instrument, dessen Saiten in alle Richtungen gingen. Er ging zur Tür, öffnete sie einen Spaltbreit und reichte die Instrumente Chekow und Scott.
    »Macht uns ein wenig Zaubermusik«, bat er. »Ob sie schön ist oder nicht, ist unwichtig, nur laut muß sie sein.« Dann schloß und versperrte er die Tür.
    Die beiden Offiziere brauchten einige Zeit, bis sie sich auf Tonart und Tempo geeinigt hatten, und dann spielten sie den Saint James Infirmary Blues. Das war ein Markstein in der Geschichte von Kyros. »Verstößt das nicht gegen die Regel eins?« fragte McCoy säuerlich, doch Kirk lachte nur.
    »Wer wird uns schon verraten?« meinte er.
    »Wenn du den Lärm ertragen kannst, muß ich's wohl auch können. Fangen wir an. Nimm die Kapuze ab und säubere die Kopfwunde.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Kirk und versuchte die Kapuze abzunehmen. Es ging nicht. McCoy gab ihm ein Skalpell, damit er sie aufschneiden konnte. Das tat Kirk und schälte das Leder vorsichtig ab. Sara reichte ihm einen feuchten, sterilisierten Tupfer aus dem Ärztekoffer; den drückte er auf die Wunde und entfernte das geronnene Blut.
    McCoy tastete die Umgebung der gebrochenen Speerspitze ab. »Sara, setzen Sie hier den Repressor an«, befahl er.
    Die Frau legte ein kleines, längliches Instrument neben die Wunde. Sie drückte auf einen Knopf, und sofort hörte die Wunde unter dem Einfluß eines schwachen Kraftfelds zu bluten auf. »Und nun absaugen.« Auch das tat Sara.
    »So, jetzt sehe ich, wo ich arbeite«, murmelte McCoy. »Sara, bereiten Sie eine automatische IV vor, Universal-Hämofaktoren, einen Liter.«
    Einem kleinen Behälter entnahm Fähnrich Sara
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