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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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darauf…
    Wenn er drei Meter auf sie zufuhr, egal in welcher Geschwindigkeit, würde sie ihn umlegen. Der Motor des heftpflasterfarbenen Wagens heulte auf, und sie sah – oder bildete sich ein –, dass die Karosserie erbebte.
    Drei Meter. Mehr will ich gar nicht.
    Der Motor heulte zum zweiten Mal auf. Fahr schon!, flehte sie stumm.
    Und dann sah Sachs, wie etwas großes Gelbes sich langsam hinter den Mazda schob.
    Ein Schulbus der Zion Prophetic Tabernacle Church, randvoll mit Kindern, umrundete den Müllwagen. Der Fahrer war vollkommen ahnungslos und blieb schräg hinter dem Hexer stehen.
    Nein…
    Sogar bei einem direkten Treffer würde die Kugel womöglich das Ziel durchdringen und als Querschläger den Bus gefährden.
    Sachs nahm den Finger vom Abzug und richtete die Mündung der Glock nach oben. Hinter der Windschutzscheibe sah sie die leichte Bewegung des Hexers, als dieser den Kopf hob, nach rechts schaute und den Bus im Rückspiegel entdeckte.
    Dann wandte sein Blick sich wieder ihr zu, und sie hatte den Eindruck, dass der Mann lächelte.
    Die Vorderräder des Mazda drehten lautstark durch, als der Hexer das Gaspedal trat und mit dreißig, sechzig, achtzig Stundenkilometern losfuhr. Er raste in gerader Linie genau auf die Polizistin und ihren Camaro zu, dessen gelber Lack viel heller strahlte als der des Busses der Bibelschule, obwohl nur Letzterer für den heiligen Schutz gesorgt hatte, dessen der Hexer diesmal teilhaftig geworden war.

…Zwanzig
    Sachs lief zur Seite, um von dort aus einen gezielten Schuss anbringen zu können.
    Sie richtete die Glock auf den Kopf des Hexers. Da das Ziel sich schnell bewegte, musste sie ungefähr einen Meter vorhalten. Doch auf der anderen Straßenseite gab es Dutzende von Fenstern, und mehrere Leute hockten geduckt auf dem Gehweg. Es war schlichtweg unmöglich, auch nur eine einzige sichere Kugel abzufeuern.
    Ihren Fanclub kümmerte das wenig.
    »He, Alte, lass uns Blut sehen.«
    »Worauf wartest du noch?«
    Frustriert senkte sie die Waffe und verfolgte, wie der Mazda direkt auf den Camaro zuschoss.
    Oh, bitte nicht den Wagen… Nein!
    Sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater den damals fast schrottreifen 69er Sportwagen gekauft und wie sie gemeinsam Motor und Aufhängung restauriert, das Getriebe erneuert und das Leergewicht verringert hatten, um die effektive Leistung zu steigern. Dieser Wagen und die Liebe zur Polizeiarbeit stellten Herman Sachs’ wichtigstes Vermächtnis an seine Tochter dar.
    Zehn Meter vor dem Camaro steuerte der Hexer hart nach links auf Sachs zu. Sie sprang beiseite, und er vollführte sofort den nächsten Schlenker zurück in Richtung des Chevy. Der Mazda geriet ins Rutschen und prallte in flachem Winkel gegen die Beifahrertür und den vorderen rechten Kotflügel des Camaro, so dass dieser quer über zwei Fahrbahnen weggeschleudert wurde. Die vier Jugendlichen setzten sich endlich in Bewegung und wichen vorsichtshalber ein Stück aus.
    Sachs brachte sich durch einen beherzten Sprung in Sicherheit und landete auf den Knien. Der Schmerz in den arthritischen Gelenken ließ sie fast aufschreien. Ihr Camaro kam nicht weit von ihr zum Stehen. Er hatte einen orangefarbenen Mülleimer mitgerissen, der nun unter der Hinterachse hing.
    Der Mazda rollte über die Gehwegkante, dann zurück auf die Straße und weiter in Richtung Norden. Sachs rappelte sich auf, unternahm aber gar nicht erst den Versuch, das Feuer zu eröffnen; es waren zu viele Unbeteiligte gefährdet. Ihr Blick streifte den Camaro. Der Schaden war beträchtlich, aber wenigstens klemmte der eingedrückte Kotflügel nicht am Rad fest. Ja, sie konnte den Kerl vermutlich einholen. Sie stieg ein und ließ den Motor an. Legte den ersten Gang ein. Gab Gas. Die Nadel des Drehzahlmessers schoss zur 5000er-Marke hoch. Amelia ließ die Kupplung kommen.
    Doch der Wagen rührte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Wo lag das Problem? War die Antriebswelle gebrochen?
    Sie sah aus dem Fenster und entdeckte, dass die Hinterräder wegen des eingeklemmten Mülleimers keinen Bodenkontakt hatten. Sachs seufzte und schlug mit der flachen Hand wütend auf das Lenkrad. Verdammt! Sie sah den Mazda, mittlerweile drei Blocks entfernt. Der Hexer kam nicht besonders schnell voran; offenbar hatte die Kollision auch sein Fahrzeug beschädigt. Sie konnte ihn immer noch erwischen.
    Aber nicht in einem aufgebockten Wagen.
    Sie würde…
    Der Camaro fing an zu schaukeln.
    Sie sah in den Rückspiegel und erkannte, dass

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