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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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sich
kurzentschlossen ihrem eigentlichen Ziel zu und machten sich daran,
das Tor in eine neue Welt zu erklimmen.
    Um
ehrlich zu sein erwartete keiner von ihnen etwas sehr viel anderes
als im Süden vorzufinden, aber ein großer Schritt war es
doch.

    *
* * *

    Zwei
kleine Gestalten rannten und stolperten durch den Sandsturm, als wenn
ihr Leben davon abhing. Das kleinere der beiden Kinder wimmerte und
weinte leise, ihr Bruder hielt ein altes Schwert umklammert, mit dem
sich kaum ein Stück Brot entzwei teilen ließe.
    Stunden
waren sie nun schon unterwegs. Mal liefen sie schnell, dann wieder
langsamer, aber stehen blieben sie erst, als der Sandsturm sich
gesetzt hatte und die Nacht hereinbrach.
    Die
Kleine zitterte am ganzen Körper. Angst, Kälte, Erschöpfung
und Schock zollten ihren Tribut. Ihr Bruder hielt sie so gut es ging,
doch auch er war am Ende seiner Kräfte angelangt, und so
schliefen sie schließlich beide an einen Fels gelehnt ein,
nicht ohne einen letzten, entscheidenden Satz des Älteren:
    "Das
Feuer ist zurückgekehrt, wir müssen Cyron wecken... in der
Schwarzen Stadt der Könige..."

    III -
Kontrolle

    Eins
– Jaris und der Söldner

    Ihre
Seele war beschmutzt. Sie fühlte sich befleckt und was sie auch
empfand, jeder Gedanke, jedes Gefühl war mit einer schwarzen
Schicht überzogen. Nein, es fühlte sich eher an wie ein
Brandmal und sie hasste es, dieses Wort zu benutzen. Nicht in diesem Zusammenhang! Dieser
Mann, er hatte ihrem Feuer seine Reinheit genommen.
    Sie
hatte die Flammen gesehen, und sie waren schwarz gewesen.
    Es
war unverzeihlich.
    Er
hatte sie machtlos gemacht. Nie wieder, das schwor sie sich.

    Sie
lief durch braunen Staub, vor ihr lief Bruder Akios, schweigend.
Legos war sein Bruder gewesen, sie konnte sich unmöglich
vorstellen wie er sich fühlen musste. Seit Tagen sprach er nur
das nötigste, sah die meiste Zeit zu Boden und als sie
vorschlug, doch einen kleinen Umweg durch ein Dorf zu nehmen um eine
Predigt zu halten fuhr er sie wütend an. Nach all dem was sie
wusste waren sie auf dem Weg zurück in das Kloster. Das machte
Sinn, es gehörte wohl zur allgemeinen Vorgehensweise.
    Ob
so etwas wohl häufig geschah?
    Sie
wollte nicht daran denken. Genug unangenehme Gedanken wirbelten schon
in ihrem Kopf. Wo war die Klarheit und die Schönheit von dem
Feuer, dass sie so angebetet hatte?
    Sie
musste es wiederfinden, sonst war sie verloren. Das wusste sie.

    Das
Kloster des Ordens lag an der Westküste, nur wenig oberhalb des
Grimdelta. Es war einmal die Festung eines Königs gewesen, viele
Teile des Ungetüms waren eingestürzt doch es blieb genug
für ein paar hundert Ordensbrüder und wenn es mehr wurden,
wurde einfach ein weiterer Teil in Stand gesetzt.
    Ein
verkohltes Monstrum aus Stein war das, kompakt gebaut und in früheren
Zeiten einmal uneinnehmbar gewesen.
    Aber
bis dahin lag noch ein sehr langer Weg vor ihnen. Wochen, vermutlich
eher Monate würden sie brauchen.

    Es
waren zwei Wochen vergangen, als sie wieder auf ein Dorf trafen.
Selbst Bruder Akios musste mittlerweile einsehen, dass ihre Vorräte
langsam knapp wurden und der Tod seines Bruders sicherlich kein Grund
war, den Menschen ihre Lehren vorzuenthalten
    So
hielt er inne als die ersten Häuser in Sicht kamen und mit einem
betretenen "Legos hätte es so gewollt." hieß er
sie folgen.
    Schweigend
saßen sie in der Taverne und ließen einen Dorfjungen das
Wort ihrer Ankunft verbreiten.
    Es
dauerte nicht lange bis das Dorfoberhaupt sich zu ihnen gesellte und
sie zu der Lage im Rest des Landes befragte.
    Das
taten sie oft. Da man Händlern nicht immer Glauben schenken
konnte und andere Reisende rar waren blieben oft nur die
Ordensgruppen als die einzigen Menschen, die viel vom Land sahen und
ihr Wissen gerne teilten.
    Das
Dorfoberhaupt war ein jüngerer Mann, zumindest verglichen mit
anderen Männern seines Amtes. Er mochte vielleicht ein wenig
über dreißig Jahre zählen.
    Nachdem
sie ihm von der schwierigen Lage im Land erzählt hatten seufzte
er und schüttelte langsam den Kopf.
    "Hier
ist es nicht besser, ich sag's euch.", berichtete er mit einem
matten Lächeln.
    "Gestern
haben wir schon einen Söldner losschicken müssen, nur um
ein paar Wilde in ihre Schranken zu weisen. Es ist einfach eine zu
große Gruppe und wir sind alle keine Kämpfer. Ein
unangenehmer Kerl. Er wird sie wahrscheinlich alle töten, aber
was sollen wir tun. Die sind wie Tiere und fallen über uns her
wenn wir schlafen. Es ist schon

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