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Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition)

Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition)

Titel: Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Huber
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sich dort mit Traumafällen und deren Behandlung aus. Die Mitarbeiterin der Annahmestelle der Institutsambulanz verhielt sich aber dermaßen barsch, dass ich mich nicht traue, da noch einmal anzurufen, um, wie geheißen, die Kollegin zu kontaktieren. Leider macht dies die Schwelle für mich auch sehr hoch, mich bei Suizidgefahr in die A.Klinik einweisen zu lassen. Das ist angesichts der fremdgefährdenden Anteile etwas ungünstig.
    So weit mein Fall: keine Hoffnung auf Heilung mehr. Ob ich daran zerbreche, ist einerseits mein persönliches Problem und das meiner nahen Menschen, die mich mögen und um mich kämpfen. Andererseits war den Äußerungen von Frau K. klar zu entnehmen, dass ein enorm hoher Prozentsatz an schwer Traumatisierten ohne therapeutische Hilfe bleiben wird. Was bleibt diesen Menschen also an Möglichkeiten, außer sich umzubringen oder sich durch eine Sucht „wegzumachen?“ Leider nicht selten, dass sie ihre Frustration oder Verzweiflung ausagieren, indem sie selbst erlittene Gewalt an Schwächere weitergeben, was Neutraumatisierungen, Krankheiten, Verletzungen und damit volkswirtschaftliche Schäden auslöst. Es handelt sich also durchaus um ein gesellschaftliches Problem, und es müssen unbedingt Strukturen geschaffen werden, dass abgewiesene Hilfesuchende aufgefangen werden können.
    Dass ich nun trotzdem um Ihre Hilfe bitte, um mir Namen weiterer TherapeutInnen und Institutionen, die ambulant behandeln, nennen zu lassen, liegt an einem ermutigenden Telefonat mit einer Mitarbeiterin der Telefonischen Anlaufstelle des Unabhängigen Beauftragten Sexueller Missbrauch und der Zusage einer freundlichen Frau vom Integrationsfachdienst, für mich telefonische Erstkontakte zu TherapeutInnen herzustellen. Laut Telefonischer Anlaufstelle kann man bei der Krankenkasse einen Erstattungsantrag stellen, wenn man von vier KassentherapeutInnen abgelehnt worden ist. Einige (leider nicht alle) Krankenkassen übernehmen dann die Kosten für Therapie bei privaten TherapeutInnen.
    Anbei eine Liste von TherapeutInnen, die Sie mir – ich habe mich ja schon einmal an Sie gewandt – nannten und die ich schon kontaktiert habe:
     
Name
Kontakt
Ergebnis
H. K.
2011
Sagte auf meine Frage, ob sie bereit sei, mir ein empathisches Gegenüber zu sein und mir Gefühle zu spiegeln, es läge ihr nicht, Patienten zu bemuttern (sollte sie auch gar nicht, ich will nur kein kaltes, mitgefühlsmüdes Gegenüber, aber das war nicht kommunizierbar).
S. R.,
Verhaltenstherapeut
2011
Freundlich, aber peinlich genau methodentreu (dann fühle ich mich nicht sicher, weil mein Problem sehr komplex ist und eines gedanklich souveränen Gegenübers bedarf).
K. K.
2011 und 2012
2011 freundlich, 2012 s. o. [Frau K. in der Mail]
B. G.
2011
Empörung, dass ich sie von Ihnen gegrüßt habe. Wir seien weder verwandt noch verschwägert. – So vorverurteilt, konnte ich kein Vertrauen fassen und sagte ab.
A. Z.,
Verhaltenstherapeutin
2011 bis heute
Gesprächshabitus hervorragend, sehr bedauerlich, dass sie sich mit meinem Fall überfordert fühlt.
G. E.
2011
Höflich und korrekt, könne zurzeit nicht mehr Patienten annehmen, denn sie müsse auf ihre Psychohygiene achten.
    Für Ihre Unterstützung herzlichen Dank im Voraus!
    Mit freundlichen Grüßen ...
    Hier meine Antwort:
    Liebe Frau ..., herzlichen Dank für Ihre E-Mail und den Anhang. Ich erzähle Ihnen mal, wie es mir beim Lesen ging: Meine Arme wurden schwerer und schwerer, ich schwankte zwischen Entsetzen und Verständnis und Resignation und Zorn. Ja, genau so wird es gewesen sein, und was Sie erlebt haben, könnte bundesweit in gleicher Weise passieren. Es ist einfach zum Auswachsen. Niemand meint es böse, alle sind überfordert – und Sie als Klientin sind auf der Strecke geblieben. Alle diese KollegInnen habe ich ausgebildet, sie sind alle gut, sie geben sich alle Mühe – und trotzdem sind sie einfach so oft am Ende mit ihrem Latein, wie ich jetzt hier. Was können wir bloß tun, um Ihnen und den anderen Ratsuchenden gerecht zu werden?
    In Ihrem konkreten Fall zunächst einmal: Weitersuchen. Geben Sie bloß nicht auf. Irgendwo da draußen ist jemand, mit dem Sie arbeiten werden: Freundlich, mitfühlend, klar, mit guten Ideen und trotzdem immer so an Ihrer Seite, dass Sie es spüren können. Und wenn Sie irritiert sind und meinen, dass die TherapeutIn gerade Mist macht, sitzt sie da, hört zu, nickt und denkt nach. Dann sagt sie – aufrichtig und nicht technisch – so etwas in der Art,

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