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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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jene bestrafen, die für ihren Tod verantwortlich waren.
    Rapp hatte zwei Schlaftabletten genommen, um während des Fluges von Mazar-i Sharif nach Katar ein paar Stunden schlafen zu können. Die Reise hatte einige Stunden länger gedauert als notwendig, weil sie den iranischen Luftraum umgehen mussten. Als sie schließlich in Doha landeten, ging bereits die Sonne über dem Persischen Golf auf. Coleman hatte am Flughafen von Doha ein Büro und einen Hangar und benutzte beides als Stützpunkt, um Leute und Ausrüstung in die Region zu bringen. Er stellte das Flugzeug in den Hangar und ließ die Tore schließen. Als der zuständige Zollbeamte eintraf, hatte man Abdullah bereits in den gemieteten Van verfrachtet. Coleman hatte dafür gesorgt, dass sich der Zöllner darauf beschränken würde, einen Blick auf die Reisepässe zu werfen, seine Stempel anzubringen und seinen Umschlag entgegenzunehmen.
    Rapp wollte so schnell wie möglich aufbrechen. Die Fahrt von Doha nach Riad würde gut fünf Stunden in Anspruch nehmen, und er wollte bis Mittag dort sein. Es kam jedoch zu Unstimmigkeiten darüber, wie es danach weitergehen sollte. Coleman wollte Rapp in die Stadt begleiten, was Rapp rundwegs ablehnte. Coleman bestand darauf, dass Rapp eine entsprechende Absicherung und Unterstützung brauche. Rapp erwiderte, dass Coleman mit seinen blonden Haaren und seinen blauen Augen überall auffallen würde, während er selbst mit seinem dunklen Teint und seinem makellosen Arabisch keinerlei Aufsehen erregen würde. Wahid stand noch immer unter der Wirkung des Beruhigungsmittels und war somit nicht in der Lage, Schwierigkeiten zu machen. Rapp hatte nicht vor, sich erwischen zu lassen, aber wenn es doch passieren sollte, würde es ziemlich unangenehm werden. Die Saudis waren zwar ein Verbündeter, aber sie waren andererseits nicht gerade dafür bekannt, ihre Gefangenen besonders human zu behandeln. Rapp war sehr dankbar für die Hilfe, die er bereits bekommen hatte, doch er wollte diese Sache allein zu Ende bringen. Coleman kannte Rapp gut genug, um zu wissen, dass er ihn nicht umstimmen konnte, und so ließ er ihm schließlich seinen Willen. Sie würden später am Stadtrand von Riad mit ihm zusammentreffen, wo Rapp den Van loswerden wollte.
    Wahid wurde ausgezogen, während er noch bewusstlos war, worauf sie ihn neu einkleideten. Dann steckten sie ihn wieder in den Van und gaben ihm noch eine Spritze, die ihn für weitere drei Stunden schlafen lassen würde. Rapp wollte, dass er noch bewusstlos war, wenn sie die Grenze überquerten, dass er aber schon halb wach war, wenn sie nach Riad kamen. Schließlich packten sie jede Menge Kühlboxen mit Meeresfrüchten in den Van, sodass von Wahid nichts mehr zu sehen war. Rapp gab Coleman seinen falschen amerikanischen Pass und einige andere Dinge zur Aufbewahrung. Seine Pistole, den Schalldämpfer und zusätzliche Munition bewahrte er ebenso in einer der Kühlboxen auf wie 10000 Dollar Bargeld, saubere Kleidung und weitere Papiere samt Kreditkarten.
    Das Überqueren der Grenze war einfach. Rapp hatte einen abgenutzten jemenitischen Pass sowie ein Arbeitsvisum für Katar und Saudi-Arabien. Es herrschte einiger Verkehr zwischen Doha und Riad, und die Grenzposten machten sich offensichtlich keine Sorgen darüber, dass irgendjemand illegal nach Saudi-Arabien einreisen könnte. Einer der Männer warf einen kurzen Blick auf den Pass und winkte Rapp weiter. Zwischen der Grenze und Al Hufuf hielt Rapp zweimal an, um nach Wahid zu sehen und einige der Kühlboxen loszuwerden. Er würde etwas mehr Platz im Wagen brauchen, wenn sie ihr Ziel erreichten. Zwischen Al Hufuf und Riad hielt er noch einmal an, um zu tanken und ein letztes Mal nach Wahid zu sehen. Er war zwar wach, aber noch sehr benommen. Rapp entfernte den Knebel und gab ihm etwas Wasser und ein paar Bissen eines Schokoriegels. Er erläuterte dem Mann, wie die Übergabe vor sich gehen würde. Wahid nahm alles völlig widerspruchslos hin, wirkte jedoch ziemlich abwesend, was Rapp ein wenig beunruhigte. Wenn es so weit war, musste der Saudi auf seinen Beinen stehen und gehen können.
    Wenn Wahid nicht in der Lage sein sollte zu gehen, würde Rapp seinen Plan ändern müssen. Er überlegte, was er tun würde, wenn die Oase von Riad am Horizont auftauchte. Plötzlich klingelte sein Satellitentelefon. Es war Irene Kennedy. Rapp meldete sich und hörte aufmerksam zu, als sie ihm mitteilte, was sie in der Schweiz herausgefunden hatte. Insgesamt waren

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