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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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fähige Leute kennen, warum wenden Sie sich dann an mich?«
    Der Kellner kam, bevor Abel antworten konnte. Er bestellte eine Tasse Kaffee und sagte, als der Kellner gegangen war: »Es hat sich jemand mit einem ganz speziellen Problem an mich gewandt. Ein Problem, von dem ich nicht weiß, ob ich es einem meiner üblichen Kontakte anvertrauen möchte.«
    Sie musterte ihn durch ihre dunkle Brille. »Wenn die Sache nicht wie geplant verläuft, dann wollen Sie nicht, dass man den Auftrag zu Ihnen zurückverfolgen kann, nicht wahr?«
    Sie war eine intelligente Frau. »Das auch«, räumte Abel ein.
    »Was noch?«
    »Es gibt Jobs«, antwortete Abel, »die nichts anderes verlangen als brutale Gewalt. Ich habe einige Leute, die diese Anforderung erfüllen, und ehrlich gesagt mache ich nicht gerne Geschäfte mit ihnen. Andere Jobs erfordern auch ein bisschen Gerissenheit und Cleverness.« Mit einem Achselzucken fügte er hinzu: »Ich habe wohl einige wenige Leute, die auch diese Eigenschaft besitzen. Trotzdem gibt es Aufträge, für die man einen echten Profi braucht. Jemanden, der auch imstande ist, kreative Lösungen zu finden, und der auch mit unerwarteten Situationen fertig wird. Ich kenne vielleicht einen Einzigen, der auch diese Anforderung erfüllen würde.«
    »Warum setzen Sie ihn dann nicht ein?«
    Der Kellner kam mit einer Tasse Kaffee. Abel wartete mit seiner Antwort, bis sie wieder allein waren. »Daran habe ich auch gedacht, aber am Ende habe ich doch einen Punkt gesehen, an dem er möglicherweise scheitern würde.«
    »Was, wenn ich fragen darf?«
    Es gab eine Linie, und Abel hatte sich vorgenommen, sie nicht zu überschreiten. Diese Information lag nur noch ganz knapp vor dieser Linie. »Wir nähern uns in unserem Gespräch jetzt einem Punkt, von dem es sozusagen kein Zurück mehr gibt.«
    Sie nickte, ohne etwas zu sagen.
    »Ich beantworte Ihnen noch diese eine Frage, aber dann will ich auch ein paar Dinge von Ihnen wissen.«
    »Sie können fragen, was Sie wollen«, entgegnete sie, schob ihren Stuhl ein wenig zurück und schlug die Beine übereinander.
    »Manche Aufträge verlangen, dass absolut nichts dem Zufall überlassen wird. Um einen solchen Auftrag geht es hier, und derjenige, der ihn übernimmt, muss fließend Englisch sprechen. Mein Mann kann das nicht, und ich fürchte, dass das entweder vor oder nach dem Job ein Problem werden könnte.«
    »Ist Ihr Ziel Brite oder Amerikaner?«
    Abel ging nicht auf die Frage ein und fragte seinerseits: »Spricht Ihr Partner sowohl britisches als auch amerikanisches Englisch?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann würde ich jetzt gern mehr über Sie erfahren.«
    Sie hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. »Bevor wir fortfahren, möchte ich zuerst ein paar Regeln klarstellen. Keine Staatsoberhäupter. Es ist uns egal, wie viel Sie bieten, aber wir haben keine Lust, uns für den Rest unseres Lebens in einer Höhle zu verkriechen. Zweitens, wir legen die Bedingungen fest. Sie haben, was die Operation selbst betrifft, nichts mitzureden. Das Einzige, was wir akzeptieren, ist, dass Sie uns eine Deadline setzen.«
    »Und bezahlen lassen Sie mich auch, nehme ich an?«, warf Abel lächelnd ein.
    »Aber sicher«, antwortete sie, ebenfalls lächelnd.
    Abel fand ihr Lächeln einfach umwerfend. Er hätte nur zu gern die Hand ausgestreckt und ihr die Brille abgenommen, um ihr ganzes Gesicht zu sehen. »Gut, dann möchte ich jetzt etwas mehr über Sie erfahren.«
    »Einen Punkt habe ich noch vergessen, und ich glaube nicht, dass er Ihnen gefallen wird.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit vor Ablauf der Frist von unserer Vereinbarung zurücktreten zu können. Sie bekommen in diesem Fall natürlich alles zurück, was Sie uns bis dahin bezahlt haben – mit Ausnahme der hunderttausend Dollar, die Sie schon überwiesen haben.«
    Abel zwang sich, ruhig zu bleiben, auch wenn sein deutsches Temperament unter der Oberfläche kochte. »Ich habe noch nie von einer so absurden Forderung gehört.«
    »Ich fürchte, das sind nun einmal unsere Bedingungen.«
    »So kann man doch keine Geschäfte machen«, erwiderte Abel und schob seine Kaffeetasse von sich. »Ich bin im guten Glauben zu Ihnen gekommen. Ich habe Ihnen eine horrende Summe bezahlt, für die ich nichts bekommen habe als eine Liste Ihrer Forderungen. Ich muss genauso an meinen Schutz denken wie Sie, und wenn Sie die Verhandlung derart einseitig führen wollen, dann sehe ich mich wohl gezwungen,

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