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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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der Tat gut, mal ein bisschen rauszukommen.«
    Erneutes Schweigen.
    Mak musterte das Armaturenbrett und registrierte, dass der Holden Commodore, in dem sie fuhren, über ein ausgeklügeltes Funksystem verfügte. Zu ihren Füßen lag außerdem eine große viereckige Taschenlampe, und als sie sich umdrehte, sah sie auf dem Rücksitz ein Blaulicht liegen.
    »Ein Streifenwagen, was?«, fragte sie, hob die Taschenlampe auf und betrachtete sie von allen Seiten.
    »Fragen Sie lieber nicht«, entgegnete er ernst. »Wenn die Lampe Sie stört, können Sie sie nach hinten legen.«
    »Ich fahre gerne im Streifenwagen«, versicherte sie. »Schalten Sie doch mal die Sirene ein, dann kommen wir schneller durch den Verkehr.«
    »Das würde Ihnen gefallen, was?«
    Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu. »Ja. Kommen Sie schon!«, forderte sie ihn heraus.
    Vor ihnen schickte sich ein Teenager gerade zu einer verbotenen Hundertachtziggradwendung an, als Andy für den Bruchteil einer Sekunde die Sirene aufheulen ließ. Der Junge brauste mit quietschenden Reifen davon. Das Ganze half, das Eis zwischen ihnen zu brechen und sie für ein paar Minuten abzulenken.
    Auf der Victoria Street herrschte reges Treiben, und sie mussten ein paar Runden um den Block drehen, bis sie schließlich einen Parkplatz in der Nähe des Restaurants fanden. Vor dem Fu Manchu wartete eine Schlange von Leuten auf ihr bestelltes Essen zum Mitnehmen, und Mak und Andy waren erleichtert, als sie einen Blick durchs Fenster warfen und sahen, dass es drinnen noch ein paar freie Tische gab. Sie wählten einen aus und setzten sich. Während exotisch duftende asiatische Speisen an ihnen vorbeigetragen und den wartenden Gästen serviert wurden, breitete sich zwischen ihnen erneut ein angespanntes Schweigen aus. Es duftete nach Räucherkerzen, und leise chinesische Klänge erfüllten den Raum, doch in dem allgemeinen Gemurmel der sich angeregt unterhaltenden Gäste ging die gedämpfte Musik in dem gut besuchten Restaurant nahezu unter.
    »Und?«, fragte sie schließlich. »Was meinen Sie?«
    »Es ist toll. Wie haben Sie dieses Restaurant entdeckt?«
    »Ich esse gerne«, sagte sie grinsend.
    »Ziemlich ungewöhnlich für ein Model.«
    »Das kann man wohl sagen. Wenn Sie mögen, suche ich etwas für Sie aus«, bot sie an und zeigte auf die handgeschriebene Speisekarte an der Wand.
    Einen Augenblick lang schien ihr Angebot ihn zu überraschen, doch er klang auch ein wenig erleichtert, als er schließlich erwiderte: »Gern.«
    Eine Kellnerin kam an ihren Tisch. Sie hatte sich den Kopf rasiert, trug Birkenstocksandalen, und ihren Fußrücken zierte ein tätowierter Schmetterling.
    »Als erste Vorspeise hätten wir gerne Sang Choi Bao. Anschließend Entenröllchen mit reichlich Hoi Sin, und als Hauptgericht Tintenfisch in Salz und Pfeffer mit gedämpften Auberginen, bitte.« Sie wandte sich an Andy. »Ist das in Ihrem Sinne?«
    Er nickte.
    »Darf ich fragen, wie es mit dem Fall vorangeht?«, erkundigte sie sich zögernd, als die Kellnerin gegangen war.
    »Natürlich. Nur darf ich Ihnen dazu leider nichts sagen.«
    Sie lächelte.
    »Glauben Sie mir, der Fall ist in guten Händen, und sobald sich etwas Wichtiges ergibt, lasse ich es Sie wissen.«
    »Das will ich hoffen.« Sie würde es später noch einmal versuchen, vielleicht nach ein paar Drinks. Makedde war erleichtert, dass die erste Vorspeise ziemlich bald aufgetragen wurde. Sie bedankte sich bei der Kellnerin und meinte, das Essen sähe köstlich aus.
    »Äh, stimmt«, bestätigte Andy. Er betrachtete das Arrangement aus Salatblättern und Hackfleisch nervös und fragte: »Wie heißt das noch mal?«
    »Sang Choi Bao.«
    Unsicher griff er nach seinem Wasserglas und sah unauffällig zu, was Mak als Nächstes tat.
    »Ich liebe dieses Restaurant. Mögen Sie asiatisches Essen auch so gerne?« Sorgfältig stellte sie sich ihren ersten Bissen zusammen, und er folgte ihrem Beispiel, indem er das Fleisch in die Mitte eines Salatblatts legte und es darin einrollte.
    »Ja«, beantwortete er schließlich ihre Frage. »Vor allem Chinapfanne und solche Sachen. Meistens lasse ich es mir ins Büro oder nach Hause kommen.« Aus seinem Eisbergsalatröllchen quoll etwas Fleisch hervor und landete auf dem Tisch aus rostfreiem Stahl. Er errötete.
    Unser erstes Date, und schon habe ich ihn in Verlegenheit gebracht.
    »Schmeckt es Ihnen?«
    »Ja, es ist wirklich lecker … sofern ich etwas davon in den Mund bekomme.«
    »Dann bin ich ja

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